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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
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durchkreuzen.
    »Ah, also ist die Bequemlichkeit ausschlaggebend?«
    Das reichte nun. »Fionna! Ich schwöre zu Gott, wenn noch eine scharfe Bemerkung Eure Lippen verlässt, werde ich Euch...« »Was?«, unterbrach sie ihn. »Mich in Euer Verlies werfen? Mich schlagen? Mich foltern?«
    Er war nur Zentimeter von ihr entfernt, starrte auf sie herab und hatte gute Lust, ihr den Hals umzudrehen ... und sie gleichzeitig zu umarmen. »Das sind alles erfreuliche Möglichkeiten.«
    Ihr Miene wurde mürrisch. »Und alle sind auch erprobt, DeClare.«
    Er hasste die Art, wie sie seinen Namen aussprach, so als hinterließe der einen wirklich üblen Geschmack auf ihrer Zunge.
    »Wo werdet Ihr dieses Kriegsmonstrum errichten?«
    »In der Nähe Eurer Schlucht.«
    Sie wich zurück. »Nein!«, antwortete sie mit scharfem Einatmen, und ihre Augen weiteten sich entsetzt. Der Steinkreis. »Das ist ein geheiligter Ort.«
    »Ich habe davon gehört.«
    »Würdet Ihr es auch auf der Stelle einer Eurer englischen Kirchen errichten?«
    Er verschränkte nur die Arme vor der Brust. »Offenes Land ist wohl kaum eine Kirche.«
    »Für Euch vielleicht nicht.« Sein Mangel an Respekt verletzte sie mehr, als sie sich hatte vorstellen können. Sie atmete langsam ein und kämpfte damit die Wut nieder, die sie immer unvermittelt überfiel, sobald sie sich in der Nähe dieses Mannes befand. Dann trat sie einen Schritt näher, legte den Kopf in den Nacken und erwiderte: »Irland ist nicht England. Hat PenDragon Euch das nicht gesagt?«
    Seine Gedanken glitten ab, sie gerieten bei der Erwähnung von Gaelan in einen Wirbel, und er erinnerte sich daran, dass sein Freund die irische Lebensart schon immer geschätzt hatte. Doch er war nicht Gaelan. »Das sind nur Kulturunterschiede.«
    Einfältiger Dummkopf. »Ihr werdet niemals die Loyalität dieser Menschen hier gewinnen, Ritter. Nicht auf diese Weise.«
    Sein Geduldsfaden riss. Sie wagte es, ihm vorzuschreiben, was auf seinem eigenen Land Recht oder Unrecht war? »Ich brauche ihre Loyalität nicht zu gewinnen. Ich habe als ihr Herr einen rechtmäßigen Anspruch darauf!«
    »Dann werdet ihr nur ihre Angst und ihr Misstrauen bekommen. Loyalität muss man sich erringen.« Und die kostete viel, denn Fionna hatte ihre einst dem falschen Menschen geschenkt.
    Angesichts ihrer Blicke, die ihn fixierten, kämpfte Raymond seine Wut nieder. Er überragte Fionna drohend, und seine Stimme klang genauso: »Geht nach Hause, Weib. Ihr seid hier nicht willkommen.«
    Ihr Gesicht verzog sich, der Schmerz sprang ihr in die Augen, und Raymond hätte sich ohrfeigen mögen. Nur weil sie behauptete, eine Hexe zu sein, und sich einmischte, obwohl sie kein Recht dazu hatte, hier herumzuschnüffeln, durfte er nicht den Ehrenkodex seines Ritterstandes vergessen. Er öffnete den Mund, um sich zu entschuldigen, doch sie wirbelte herum, stapfte über das Land zu ihrem Pferd und hinterließ bei jedem Schritt rote Spuren in der Form ihrer kleinen Fußabdrücke. Blumen? Zumindest glaubte er, dass es Blumen waren. Die Farbe verschwand so schnell, wie sie aufgetaucht war.
    »Ich habe Euch gewarnt, Sir.«
    Raymond sah den Iren, der neben ihm stand, nicht an. »Ja, das hast du, Dougan.« Er war vor ihrem Kommen gewarnt worden. Offenbar war Dougan der einzige Mensch, der sich nicht ganz und gar vor ihr fürchtete und sich auch ein wenig mit ihren Launen auskannte. Die, soweit Raymond sich erinnerte, ständig erfüllt waren von Feuer und Unverschämtheit. Seine Lippen wollten sich zu einem kleinen Lächeln verziehen, pressten sich dann aber zu einem schmalen Strich zusam-men. Respektloses Weib. Er war froh, dass sie in der Schlucht lebte, denn solch ein störrisches Weib um sich zu haben, würde sicherlich zu einem Aufruhr in seinem Haushalt führen. Und das würde er nicht dulden.
    Raymond sah, wie sie sich auf den Rücken ihres Pferdes schwang, und bemerkte, dass sie keinen Sattel und Zügel hatte und wie ein Mann ritt. Fionna ritt den Hügel hinauf, hielt neben einer buckligen alten Frau und einer sehr viel jüngeren Frau und einem kleinen Kind an. Sie beugte sich herab und sprach mit ihnen. Die anderen Iren flohen vor ihr, doch das schien sie nicht zu bemerken. Als sie in den Wald hineinritt und außer Sicht war, wurde Raymond von einer weiteren Welle der Verwirrung erfasst - einmal, weil er so schrecklich grob gewesen war, und dann noch, weil er ihren Schmerz spürte, als trüge er ihn unter seiner Tunika. Er wandte den Blick dem Iren zu.

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