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Verzaubert fuer die Ewigkeit

Titel: Verzaubert fuer die Ewigkeit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amy J Fetzer
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seiner Ritter zu erregen, statt sich um dieses wilde kleine Mädchen zu kümmern. »Ich habe meine Gründe«, erklärte er und zeigte Connal damit, dass dieser die Geduld seines Herrn gefährlich auf die Probe stellte.
    »Ja, Mylord«, gab Connal nach.
    Sinead starrte bewundert zu dem Jungen auf. Raymonds Lippen bebten, denn er musste ein Lächeln unterdrücken.
    »Du bist Connal O’Rourke«, sagte Sinead.
    »Ja«, erwiderte er mit argwöhnischem Blick zu ihr.
    Sie lächelte und schob ihr Haar zurück. »Du bist mein Herzensfreund.«
    »Und du bist der Fluch meiner Tage«, murmelte er leise vor sich hin und hakte dann nach: »Wie bitte?«
    »Bitte mich nie um etwas, Connal«, erklärte sie ernsthaft. »Ich werde dir alles geben, was du dir wünschst.«
    »Ja, natürlich«, meinte er kopfschüttelnd.
    Raymond sah zwischen den beiden hin und her.
    »Also gut, komm schon«, bat Connal mit einem tiefen Seufzer. »Wenn du schon eine Nervensäge sein musst, dann wenigstens eine sehr beschäftigte.«
    Sie marschierte neben ihm her und bemühte sich, mit Connals langen Schritten mitzuhalten. Raymond wusste, dass der Junge wütend war über diese zusätzliche Pflicht, doch Raymond wollte nicht, dass das Kind zu Schaden kam. Und er hatte nun einmal weder selbst die Zeit noch die passende Frau zur Verfügung, die sich Sineads annehmen konnte. Er dachte an die Damen, die kicherten und miteinander flüsterten, wann immer er ihnen nahe kam, und daran, dass er schon ein halbes Dutzend Male mit Absicht fallen gelassene Taschentücher aufgehoben hatte. Nur Isobel blieb reserviert und starrte ihm Löcher in den Rücken. Die Aussicht darauf, eine von diesen Damen zu heiraten und sie ins Bett nehmen zu müssen, war wenig reizvoll für ihn. Er wusste, dass er die Entscheidung hinauszögerte. Und er wusste auch genau, warum.
    Mitten im äußeren Hof blieb er stehen, und in einem Moment der Schwäche ließ er zu, dass Fionnas Bild seine Gedanken erfüllte, zusammen mit den Gefühlen, sie in den Armen zu halten und zu spüren, wie ihre Leidenschaft unter seinen Zärtlichkeiten wuchs. Er konnte fast fühlen, wie ihre Hände sich unter seine Tunika schoben und ihre Handflächen auf seiner Haut lagen. Ihm wurde die Brust eng. Um ihn herum gingen die Arbeit und die Übungen weiter. Karren und Pferde wurden bewegt, Menschen lachten, sprachen und riefen. Jemand gab einem Pagen eine Ohrfeige, und ein Ritter mahnte den Mann, zu helfen und nicht zu kritisieren.
    Doch Raymond sah und hörte nichts von alldem. Er hörte nur Fionnas sanftes Stöhnen, fühlte den Druck ihrer Brüste in seinen Händen. Er hatte noch nie eine Frau so sehr begehrt wie sie, und er hatte auch noch niemals eine Frau so sehr abgelehnt. Am liebsten hätte er sie gepackt und von ihr verlangt, dass sie abschwor, eine Hexe zu sein, damit er den Zorn abschütteln konnte, der bei der bloßen Erwähnung von Hexerei in ihm hochstieg. Denn das brachte stets sofort das Bild seiner sterbenden Mutter zu ihm zurück. Man musste ihm Respekt zollen, dass er zu Ehren der Erinnerung an seine Mutter nicht den Wünschen seines Körpers nachgab. Aber verdammt noch mal, er hatte noch nie in seinem Leben etwas gesehen, das mit Fionna gleichzusetzen gewesen wäre, mit ihrer Hingabe, ihrer Wildheit in seinen Armen und ihrem Verlangen nach ihm.
    Sie war nicht von Adel, und man hatte sie aus ihrem Heim verstoßen, weil sie ihren Clan betrogen hatte, erinnerte er sich selbst, und dieser Gedanke brachte ihn in die Wirklichkeit zurück. Er rief nach Dougan, und seine Miene spiegelte seine beunruhigenden Gedanken wider.
    »Ja, Mylord«, sagte Dougan, als er auf ihn zustolperte.
    Raymond stand mit dem Rücken zu den Toren und fragte: »Wann ist diese Zeitspanne von zehn Jahren und einem Tag vorbei, die Zeit der Verbannung, die Fionna auferlegt wurde?«
    Dougan starrte ihn an und schaute dann auf irgend etwas hinter ihm. »Offenbar ist das heute, Mylord.«
    »Wie kommst du darauf?«
    Dougan machte eine Handbewegung, und Raymond drehte sich um.
    Fionna kam die Straße herauf; sie war noch etliche Meter von den Burgtoren entfernt. Doch selbst jenseits der Mauern sah er, dass seine Truppen anhielten und sie anstarrten. Die Ritter verbeugten sich leicht, als sie zielbewusst zu den Toren ging. Mehrere Meter hinter ihr folgten ihr dutzende von Dorfbewohnern, denen die Erwartung ins Gesicht geschrieben stand.
    Sie hätte nicht schöner aussehen können als in diesem Moment. Sie trug ein königsblaues Kleid, das

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