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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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ihr Handgelenk schmückende weiße Uhr mit den großen Leuchtziffern. Marco Sardi bewunderte das Geschenk eingehend, hob seine kleine Tochter hoch, küsste sie zärtlich auf beide Wangen und stellte sie wieder auf den Boden, als Luca lässig zur Tür hereinschlenderte. Er trug einen maßgeschneiderten grauen Anzug und wie üblich ein blaues Hemd.
    “Guten Morgen, Georgia”, sagte er lächelnd. “Haben Sie gut geschlafen?”
    Georgia erwiderte sein Lächeln zurückhaltend. “Guten Morgen. Danke, sehr gut.”
    “Komm, Luca, wir müssen um neun in Valorino sein”, drängte Marco.
    “Nur noch eines. Hast du mit Georgia vereinbart, wann sie frei hat?”, wollte Luca wissen.
    Marco Sardi schlug sich an die Stirn. “Nein, das habe ich vergessen.” Er wandte sich entschuldigend an Georgia. “An jedem Wochenende, es sei denn, es gibt einen Notfall in der Fabrik. Falls ich wegmuss, erhalten Sie an einem anderen Tag frei.”
    Georgia versicherte ihm, es sei ganz selbstverständlich, dass sie jederzeit einspringen werde. “Ich wollte nur nach meinem Aufenthalt hier einige Tage in Florenz verbringen, ehe ich nach Hause fliege.”
    “Aber Sie müssen auch mal Zeit für sich selbst haben”, betonte Luca nachdrücklich. Er sah auf die Uhr. “Wir werden darüber heute Abend noch mal reden. Komm, Marco, lass mich fahren.”
    “Oh nein!”, rief sein Schwager. “Wir beide fahren in getrennten Autos. Das ist zwar Benzinverschwendung, aber es schont meine Nerven.”
    Einen Moment lang schaute Alessa den beiden etwas verloren hinterher, bis Georgia sie bat, mit ihr zu frühstücken.
    “Ich werde Pina bitten, uns noch mehr Saft und frischen Kaffee zu bringen.” Alessa übernahm stolz die Rolle der Gastgeberin.
    “Du hast ja heute seit Langem wieder richtig gefrühstückt”, sagte später Pina verwundert, als sie den Frühstückstisch abräumte.
    Die Kleine sah sie überrascht an, als hätte sie es gar nicht gemerkt, und fragte dann Georgia, wann sie zusammen schwimmen würden.
    “Nach dem Vormittagsunterricht”, erwiderte Georgia und wappnete sich innerlich gegen den flehentlichen Blick der blauen Augen.
    “Ich dachte, wir würden erst morgen anfangen”, sagte Alessa hoffnungsvoll.
    “Dein Vater möchte, dass wir heute beginnen”, behauptete Georgia und schalt sich insgeheim einen Feigling. “Wir werden gleich nach dem Frühstück beginnen. Hinterher machen wir einen Spaziergang im Park, und dann schwimmen wir.”
    Wie Georgia bereits vermutet hatte, entpuppte sich Alessa als gelehrige Schülerin. Und da Georgia auch bunte Fotos und eigene Zeichnungen mitgebracht hatte, gefiel dem kleinen Mädchen die erste Stunde sehr gut. In überraschend kurzer Zeit lernte es einige Zahlen und die wichtigsten Begrüßungsformeln.
    “Schon?”, fragte das kleine Mädchen, als Georgia ihr das Ende der ersten Unterrichtsstunde ankündigte. “Darf ich jetzt wieder italienisch sprechen?”
    “Selbstverständlich. Während des Unterrichts aber nur englisch, Signorina Sardi.”
    “Hoffentlich kommt Papa heute früh nach Hause. Er wird sich wundern, wenn ich ihn auf Englisch begrüße.”
    Georgia, die insgeheim aufatmete, weil die erste Stunde so reibungslos verlaufen war, stimmte Alessa zu.
    “Luca wird auch überrascht sein”, fuhr das Kind voller Genugtuung fort und blickte stolz auf die neue Armbanduhr. “Anna und Chiara sind bestimmt neidisch.”
    “Wer sind die beiden?”
    “Meine Freundinnen in der Schule. Sie haben auch Onkel, aber keinen so berühmten wie ich!”
    Georgia lächelte amüsiert. Anscheinend fielen von Luca Valoris Ruhm auch noch einige Brosamen für seine Nichte ab.
    Abends las Georgia ihrem Schützling eine weitere Geschichte vor, doch diesmal wurden sie von Marco Sardi unterbrochen, der früher als am Tag zuvor heimkam. Alessa warf sich in die Arme ihres Vaters und sagte stolz in fehlerfreiem Englisch: “Guten Abend, Dad. Wie geht es dir heute?”

5. KAPITEL
    S o wie der erste Tag verliefen auch alle nun folgenden. Das Wetter war durchgehend heiß und sonnig, und jeden Morgen nach dem Englischunterricht ging Georgia mit ihrem Schützling spazieren und hinterher schwimmen. Nach dem Lunch gab es eine lange Ruhepause, dann spielten die beiden gemeinsam im Park Ball, und Alessa wiederholte noch einmal alle Vokabeln, die sie vormittags gelernt hatte. Jeden Abend glänzte das kleine Mädchen vor Vater und Onkel mit seinem neuesten englischen Wortschatz, ehe es ins Bett ging. Georgia blieb dann noch eine

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