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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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kleine Verschnaufpause bis zum Essen mit den beiden Männern.
    Das Dinner war für sie der beste Teil des ganzen Tages, wie sie sich jetzt, da sie sich dafür umkleidete, eingestand. Zwar wuchs ihr Alessa jeden Tag mehr ans Herz, doch Georgia fand den intensiven Einzelunterricht anstrengender als erwartet und war meist froh, wenn das Kind im Bett lag und sie etwas ausspannen konnte.
    Nur ungern gab sie zu, dass sie sich vor allem wegen Luca Valori jeden Abend auf das gemeinsame Essen freute. Marco Sardi, dem, wie Georgia wusste, sehr wenig entging, tat, als würde er Lucas wachsende und sehr offen gezeigte Vorliebe für den englischen Gast, wie Marco sie noch immer nannte, nicht bemerken. Dabei ließ Luca recht deutlich erkennen, dass seine frühere Feindseligkeit gegenüber Georgia der Vergangenheit angehörte und er jetzt ihre Gesellschaft außerordentlich genoss. Allerdings irritierte Georgia der siegesgewisse Ausdruck, den sie in seinen blauen Augen zu lesen glaubte. Ganz so, als wäre er sich ihrer Gefühle für ihn völlig sicher.
    Als Georgia nach Venedig gekommen war, hatte ihr die Schulleiterin versichert, dass eine vernünftige junge Frau von italienischen Männern nichts zu befürchten hätte. Und genauso war es bisher auch gewesen. Man hatte Georgia zwar Komplimente wegen ihres Aussehens gemacht, sie aber stets sehr respektvoll behandelt. Vielleicht auch deshalb, weil sie hauptsächlich Umgang mit verheirateten Kollegen oder pubertierenden Schülern hatte, die sie bewunderten, ihr aber nie zu nahetraten.
    Mit Luca Valori war alles anders. Zum einen unterhielt sie sich mit ihm ausnahmslos auf Italienisch, obwohl er sicher ausgezeichnet Englisch sprach. Als jahrelanges Mitglied der internationalen Rennfahrerelite hatte er seine wahrscheinlich bereits vorhandenen Schulkenntnisse bestimmt perfektioniert. Umso mehr wunderte es sie, weshalb er mit ihr ausnahmslos in seiner Muttersprache redete. Ebenso wie Marco Sardi, der gleichfalls sehr gut englisch sprach, wie er bei der ersten Begegnung mit ihr bewiesen hatte.
    Georgia fühlte sich im Italienischen nicht sicher genug, um Luca freiheraus zu fragen, ob er nur ein wenig mit ihr flirten wolle oder – James hin oder her – einen Sturmangriff plane. Da sie seiner Meinung nach ein Verhältnis mit ihrem Schwager hatte, hielt er sie vielleicht für eine leichte Beute. Ein Gedanke, bei dem ihr das Blut in die Wangen schoss.
    “Sie wirken erschöpft.” Marco deutete ihr Erröten falsch. “War meine Tochter heute wieder sehr anstrengend?” Er trank seinen Espresso aus.
    Lächelnd schüttelte Georgia den Kopf. “Nicht wirklich. Ich wünschte, alle meine Schüler hätten eine so gute Auffassungsgabe wie Alessa.”
    Luca musterte sie eingehend mit einem wissenden Blick, der sie noch tiefer erröten ließ. “Bekommt Ihnen die Hitze nicht, Georgia?” Die Art, wie er mit seiner tiefen, rauen Stimme ihren Namen aussprach, verursachte ihr ein nervöses Kribbeln im Bauch.
    “Doch”, antwortete sie brüsk. “Ich mag Sonne.”
    “Das sieht man. Sie glühen ja förmlich.” Er fuhr herum, als der Mann neben ihm leise aufstöhnte. “Was ist los, Marco?”
    Marco atmete tief durch. “Nichts”, sagte er. “Ich sollte weniger rotes Fleisch essen. Es liegt mir zu schwer im Magen.”
    “Du solltest dir etwas mehr Ruhe gönnen, Marco”, sagte Luca streng. “Nimm dir den morgigen Tag frei.”
    “Nein, nein”, protestierte Marco. “Ich brauche nur etwas Schlaf.” Er stand auf und verbeugte sich leicht vor Georgia. “Ich werde auf mein Alter Rücksicht nehmen und mich heute früher zurückziehen. Gute Nacht.”
    “Gute Nacht.” Georgia lächelte mitfühlend. “Ich hoffe, es geht Ihnen morgen wieder besser.”
    “Ich fühl mich jetzt schon besser”, versicherte er und versuchte Luca mit einem Lächeln zu beruhigen. “Keine Angst, morgen früh bin ich wieder topfit.”
    Nachdem er gegangen war, setzte sich Luca auf einen Stuhl neben der gepolsterten Bank, auf der Georgia saß. “Marco macht mir Sorgen.”
    “Das kann ich verstehen. War er schon immer so schlank?”
    “Nein, keineswegs. Ich muss ihn überreden, zum Arzt zu gehen. Seit Maddalenas Tod arbeitet er viel zu viel.” Er zuckte die Schultern. “Ich verstehe natürlich, warum. Er hat sie sehr geliebt. Die beiden führten eine sehr leidenschaftliche Ehe, wenn Sie wissen, was ich meine. Ein Leben ohne Maddalena ist für ihn in vielerlei Hinsicht schwierig.”
    Georgia errötete, als ihr dämmerte,

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