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Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
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blickte er zu Georgia. “Vermutlich wissen Sie, dass Luca seinerzeit gute Aussichten hatte, bester Rennfahrer der Welt zu werden?”
    “Nein, das war mir nicht bekannt”, gab Georgia offen zu. “Mein Vater interessiert sich sehr für den Motorsport, aber ich bin kein Grand-Prix-Fan. Allerdings erinnere ich mich, Sie einmal im Fernsehen gesehen zu haben. Auf dem Siegerpodest, mit der üblichen Champagnerflasche”, wandte sie sich an Luca.
    “Das war, ehe ich Maddalenas Drängen nachgab und mich vom Rennsport zurückzog, um mehr Zeit im Betrieb zu verbringen”, antwortete Luca mit ernster Miene. “In den Achtzigerjahren kamen wir kaum mit der Produktion nach, doch die nachfolgende weltweite Rezession traf unsere Branche hart. Unsere Firma hatte sich von Anfang an auf die Herstellung von Luxusautos spezialisiert. Schnelle Sportwagen, die nicht am Fließband, sondern in Einzelfertigung hergestellt werden.”
    Marco lehnte sich über den Tisch und goss Luca etwas Cognac ins Glas. “Aber wir haben die Flaute überstanden, und zwar ohne fremde Hilfe, im Gegensatz zu vielen anderen Autoproduzenten. Der neue Valori Supremo schlägt alle Konkurrenzmodelle.” Er lachte. “Haben Sie die Fahrt darin und mit Luca am Steuer genossen?”
    “Nicht sehr”, gestand Georgia. “Zumal mir erst während der Fahrt aufging, wer Luca war. Es war grauenhaft!”
    Allgemeines Gelächter ertönte, und Luca zuckte in der ihm eigenen nonchalanten Art die Schultern. “Das schöne Gesicht meiner Beifahrerin wurde leicht grün.”
    Georgia stand auf, und sofort erhoben sich auch die beiden Männer. “Ich ziehe mich jetzt lieber zurück. Sicher haben Sie noch viel zu besprechen, und ich möchte bei meiner ersten Unterrichtsstunde mit Alessa ausgeschlafen sein. Vielleicht könnten wir uns morgen früh noch etwas darüber unterhalten, Signor Sardi?”
    “Selbstverständlich, meine Liebe.” Marco Sardi lächelte freundlich. “Ich bin schon jetzt sicher, dass Sie gut für meine Tochter sind. Wie viel sie mir bedeutet, brauche ich Ihnen wohl kaum zu sagen. Wir eröffnen in Kürze eine Filiale in London, die ich anfangs selbst leiten werde, bis alles einigermaßen läuft. Ich könnte es nicht ertragen, monatelang von Alessa getrennt zu leben, deshalb nehme ich sie mit. Luca glaubt wie ich, dass ihr und mir der Ortswechsel guttun wird.”
    “Das denke ich auch”, erwiderte Georgia.
    “Im Moment klammert sich Alessa an alles, was ihr vertraut ist”, bemerkte Luca.
    “Deshalb wohnt Luca derzeit hier”, sagte Marco. “Sie betet ihn an und möchte, dass er nach London mitkommt. Aber er wird natürlich hier benötigt.”
    “Ich werde ihr mein Heimatland in den glühendsten Farben schildern, um es ihr schmackhaft zu machen”, versprach Georgia und lächelte den beiden Männern zu. “Gute Nacht.”
    “Gute Nacht, Georgia”, erwiderte Marco. “Willkommen in der Villa Toscana. Ich hoffe, Sie werden den Aufenthalt hier genießen.”
    “Dessen bin ich sicher. Und ich werde mein Bestes tun, damit Alessa meine Anwesenheit ebenfalls genießt.”
    “Ich begleite Sie noch zu Ihrem Zimmer”, sagte Luca. Aus Furcht, den Waffenstillstand mit ihm zu gefährden, protestierte Georgia nicht. Während sie mit ihm durch das Esszimmer in die Halle und dann nach oben ging, prägte sie sich die Lage der verschiedenen Lichtschalter ein, die er ihr zeigte.
    “Vielen Dank”, sagte sie, als sie schließlich vor ihrer Zimmertür stehen blieben. “Gute Nacht.”
    “Ich wollte nur wissen, ob Sie vorhin die Wahrheit gesagt haben”, meinte Luca, und sofort verkrampfte sie sich innerlich.
    “Über Tom?”
    Ungeduldig schüttelte er den Kopf. “Nein! Ich lehne es ab, mich mit Ihnen noch weiter über den Mann Ihrer Schwester zu unterhalten.” Er verstummte kurz und schluckte, ehe er brummig fortfuhr: “Ich meine den Waffenstillstand zwischen uns. Den von Ihnen vorgeschlagenen höflichen Umgang miteinander.”
    Feindselig sah sie ihn an. “Ich sage selten etwas, was ich nicht meine, auch wenn Sie einen anderen Eindruck von mir haben. Jedenfalls werde ich den Waffenstillstand nicht brechen, schon um Alessas willen nicht.”
    Luca lächelte, und Georgia war froh, ihm von James erzählt zu haben. Wenn nämlich Luca Valori seinen Charme spielen ließ, konnte er geradezu unwiderstehlich sein. Da war es hilfreich, einen Verlobten im Hintergrund zu haben. “Gut”, sagte er sanft. “Das wird uns das Zusammenleben in der Villa Toscana erleichtern. Uns allen.”

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