Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Verzaubert in Florenz

Verzaubert in Florenz

Titel: Verzaubert in Florenz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Catherine George
Vom Netzwerk:
indem sie einige Seiten las.
    Als sie den Wintergarten betrat, wurde sie bereits erwartet. Luca Valori, elegant wie immer, aber mit müdem Gesicht, erhob sich höflich.
    “Elsa meinte, du würdest bereits wissen, dass ich während Marcos Aufenthalt im Krankenhaus hier wohnen werde”, sagte er ohne Umschweife oder ein Wort der Begrüßung. “Ich habe keine andere Wahl.”
    “Selbstverständlich nicht.” Georgia befeuchtete nervös ihre Lippen. “Ich hatte kein Recht zu fordern, dass du weggehst. Aber das ist jetzt nicht weiter wichtig. Wie geht es Signor Sardi?”
    Luca rückte ihr einen Stuhl zurecht und wartete, bis sie sich gesetzt hatte. “Es geht ihm schon besser. Es war nicht, wie befürchtet, ein Herzinfarkt, sondern eine Entzündung der Speiseröhre.”
    Georgia stieß einen lauten Seufzer der Erleichterung aus. “Mir fällt ein Stein vom Herzen! Mein Vater hatte vor einem Jahr dasselbe. Es ist die Vorstufe zu einem …” Sie suchte nach dem richtigen Wort, und Luca lächelte.
    “Magengeschwür”, ergänzte er. “Es kommt von zu viel Stress.”
    Georgia lächelte ihn so strahlend an, dass seine blauen Augen aufleuchteten. “Er musste eine winzige Kamera schlucken”, sagte er und schnitt ein Gesicht.
    Georgia nickte. “Ich weiß nicht, wie es auf Italienisch heißt, aber bei uns nennt man das eine Endoskopie. Man kann auf dem Bildschirm sehen, an welcher Stelle sich die Entzündung befindet. Mein Vater musste Diät halten und verschiedene Medikamente nehmen. Wenn man sich daran hält, ist es nicht weiter gefährlich.”
    “Bei Marco wird es ähnlich sein.” Luca sprang jäh auf. “Bitte verzeih mir, dass ich dir noch nichts zu trinken angeboten habe. Ich dachte, wir könnten die gute Nachricht mit Champagner feiern.”
    “Ich muss zuerst etwas essen”, entschuldigte sie sich. “Seit dem Frühstück habe ich außer zwei Cappuccinos und einer Tasse Tee nach meiner Rückkehr nach Hause nichts mehr zu mir genommen.”
    Luca sah sie forschend an, dann lächelte er. “Das freut mich.”
    “Dass ich nichts gegessen habe?”
    Er schüttelte den Kopf. “Nein, dass du die Villa Toscana als dein Zuhause betrachtest – trotz allem, was passiert ist.”

9. KAPITEL
    B eim anschließenden Dinner tat Georgia ihr Bestes, um zwischen ihnen eine möglichst unbefangene Atmosphäre zu schaffen, und Luca half ihr dabei. In ihrer Erleichterung darüber, dass Marco Sardis Erkrankung weniger gefährlich war als angenommen, ließen sie sich Elsas berühmtes
bistecca fiorentina
schmecken. Der Chianti, den sie dazu tranken, hatte ein so herrliches Bukett, dass Georgia alle Vorsicht in den Wind schlug und sich zu einem zweiten Glas verleiten ließ, trotz des zusätzlichen Glases Champagner, das sie auf Marcos Genesung getrunken hatte.
    Sie unterhielten sich über die Gemälde und Skulpturen, die Georgia in Florenz gesehen hatte, über Renovierungsarbeiten in Lucas Haus und die sich häufenden Bestellungen für den Supremo. Es war, als hätte es den Vorfall in Emilia Valoris Schlafzimmer nie gegeben.
    “Du warst also heute in Florenz, ohne Michelangelos David gesehen zu haben”, neckte Luca sie lächelnd, als sie beim Kaffee angelangt waren.
    Georgia nickte reumütig. “Ich wollte ihn mir als Krönung des Tages aufheben, aber nach dem Besuch des Bargello war ich todmüde, und mein Knöchel tat weh. Deshalb nahm ich den nächsten Zug zurück.”
    “Es muss ein Schock für dich gewesen sein, als du hier angekommen bist und gehört hast, was mit Marco war.”
    “Das kann man wohl sagen.” Sie schüttelte sich. “Die arme Alessa war in einer schrecklichen Verfassung und überzeugt, ihr Papa würde sterben, genau wie ihre Mama.”
    Mit finsterer Miene betrachtete Luca seine Kaffeetasse. “Er hatte solche Schmerzen, dass ich offen gesagt ihre Befürchtungen teilte.” Er hob den Kopf und sah Georgia lächelnd an. “Zum Glück waren sie unbegründet, und wir können beruhigt schlafen.”
    Sie nickte. “Und falls Alessa doch aufwacht, werde ich sie hören.”
    “Dann bist du also wieder nach oben gezogen?”
    “Ja.”
    “Du konntest es wohl in dem anderen Zimmer nicht länger aushalten?”
    Er hatte das Gesicht abgewandt, und sie betrachtete ihn von der Seite. “Das stimmt nicht. Auf Dr. Fassis Rat hin bin ich bis heute unten geblieben, aber nun finde ich es besser, neben Alessa zu schlafen, falls sie mich nachts braucht.”
    “Dann ist es also reiner Zufall, dass du nach oben gezogen

Weitere Kostenlose Bücher