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Verzaubert von diesem Tanz

Verzaubert von diesem Tanz

Titel: Verzaubert von diesem Tanz Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Anne Mcallister
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„Weswegen?“
    „Wegen des Gutachtens? Wegen des Kostenvoranschlags für die Renovierung? Ob es sich lohnt?“ Nick hielt Roy seine Hand entgegen, um sich beschnüffeln zu lassen. Offensichtlich beschloss der Hund, dass Nick ein Freund war.
    Edie wünschte, für sie wäre es ebenso einfach. Sie fühlte sich benommen. Als hätte ihr jemand mit einem Hammer auf den Kopf geschlagen. Als wäre sie hereingelegt worden. Verraten und verkauft. Offensichtlich war Mona zu Plan B geschritten, nachdem Plan A mit Kyle Robbins gescheitert war.
    Konnte es tatsächlich sein, dass sie Nick Savas ausfindig gemacht und ihn quasi angeheuert hatte?
    Edie wünschte sich, im Erdboden zu versinken.
    „Ach, eine Renovierung lohnt sich nicht mehr“, erwiderte sie abwehrend. „Das ist wirklich nicht den Aufwand wert.“
    Das stimmte natürlich keineswegs. Zumindest hoffte Edie das insgeheim. Als Kind hatte sie dieses alte Haus geliebt. Aber das hieß noch lange nicht, dass sie mit dem Plan ihrer Mutter, Nick Savas als Architekt zu engagieren, einverstanden war!
    Unglücklicherweise war Roy anscheinend anderer Meinung. Der Hund wedelte freudig mit dem Schwanz. Edie zog ihn energisch zurück. Sie biss die Zähne zusammen und bemühte sich, ein höfliches Lächeln aufzusetzen.
    „So wie Mona es beschreibt, scheint es den Aufwand wert zu sein“, widersprach Nick gelassen. „Aber natürlich weiß man das erst, wenn man das Objekt gesehen hat“, fügte er hastig hinzu, wie um Edie zu beruhigen. „Sobald ich das getan habe, werde ich sie anrufen und die Sache mit ihr besprechen. Wenn ich meine, die Sache lohnt sich, werde ich einen Kostenvoranschlag machen und einen Bauantrag stellen. Falls es Auflagen vom Denkmalschutz gibt, müssen diese natürlich berücksichtigt werden. Aber das werden wir sehen, sobald es so weit ist.“ Nun sprach offensichtlich der Fachmann, der jedes Detail im Auge hatte.
    Edie verstand nur: … sobald es so weit ist … Sobald es so weit ist? Das bedeutete, Nick würde hierbleiben …
    „Und wo willst du wohnen?“, unterbrach sie ihn brüsk.
    „Also … Mona meinte, ich könne hierbleiben.“ Er lächelte Edie entwaffnend an.
    Edies Herzschlag setzte einen Moment aus.
    „Ich meine, ich will dir keine Ungelegenheiten bereiten.“
    „Ich … ich …“ Weiter kam Edie nicht. Ihre Stimmbänder gehorchten ihr offensichtlich nicht mehr.
    Ungelegenheiten? Das ist ja wohl kaum die passende Bezeichnung! Wie wäre es mit: absolut unpassend, peinlich, demütigend, kränkend? Aber wie sollte sie ihm begreiflich machen, dass das nur wieder eine Taktik von Mona war, um sie unter die Haube zu bringen? Nie im Leben würde sie das über die Lippen bringen.
    Sie zwang sich, ihr bezauberndstes Willkommenslächeln aufzusetzen. „Aber ich bitte dich! Du bereitest doch keine Ungelegenheiten!“ Sie trat einen Schritt zurück und öffnete einladend die Tür. „Gar kein Problem. Du hast mich nur überrascht. Komm herein! Das ist übrigens Roy.“
    Nick ging in die Knie und kraulte den Hund hinter den Ohren. Leider weckte die Geste bei Edie Erinnerungen von Nicks Händen auf ihrer Haut. Sie befürchtete, er könne ihr die Gedanken von der Stirn ablesen.
    „Ich hole nur schnell meine Tasche“, verkündete Nick, stand auf und verschwand.
    Edie verharrte regungslos an der Tür und versuchte ihre Fassung wiederzuerlangen. Wie soll ich bloß mit der Situation umgehen, fragte sie sich voller Panik.
    Okay! Er ist rein beruflich hier, sagte sie sich schließlich. Das Ganze hat absolut nichts mit mir zu tun. Zumindest für ihn.
    Vergiss das nie! ermahnte sie sich streng, als Nick zurückkam. In der einen Hand trug er einen Seesack und in der anderen einen Laptop.
    „Was hast du gesagt?“, fragte er.
    „Ach nichts. Ich habe mir nur gedanklich einen Knoten ins Taschentuch gemacht. Es gibt da etwas, das ich nicht vergessen darf.“
    „Schreib es lieber auf!“
    Stimmt! Ich sollte es mir auf den Arm tätowieren!
    „Da hast du recht!“ Sie holte tief Luft: „Dann komm mal herein.“
    „Wow! Was für ein Haus!“, rief Nick aus und sah sich um.
    Vom Wohnzimmer mit der hohen Decke, den rustikalen cremeweißen Wänden und dem Terrakottaboden gelangte man direkt auf eine Terrasse. Vor der sengenden Sonne schützte ein dichtes Blätterdach. Die Terrassentüren standen weit offen, und eine leichte Nachmittagsbrise brachte ein Windspiel zum Klingen.
    „Mein Bruder bezeichnet es als spanischen Stil à la Hollywood .“
    Nick lachte.

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