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Verzauberte Herzen

Verzauberte Herzen

Titel: Verzauberte Herzen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Teresa Medeiros
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ihr Handgelenk.
    »Was machst
du denn jetzt?«, fragte sie und schaute verständnislos ihren Arm an.
    »Dich beim
Wort nehmen.« Er zog sie mit einem Ruck an sich. Seine Lippen waren nur noch
einen Atemzug von ihren entfernt. »Wenn ich deinen Vater nicht haben kann,
Gwendolyn Wilder, dann nehme ich, in Gottes Namen, eben dich.«

24
    Bernard steuerte auf die Klippen zu und
ließ einer verwirrten Gwendolyn keine andere Wahl, als mitzukommen. Da stellte
sich ihnen Nessa in den Weg.
    »Vergebt
mir, dass ich mich einmische, Herr«, sie klimperte mit ihren seidigen Wimpern,
»aber wenn Ihr auf Rache aus seid, dann bin ich die Richtige für Euch. Unsere
liebe, süße Gwennie hat schon genug unter Euch leiden müssen.«
    »Wie
aufmerksam von Ihnen, das zu bemerken«, antwortete Bernard.
    Plötzlich
tauchte Glynnis aus dem Nichts auf. »Mach dich nicht lächerlich, Nessa. Ich bin
die Älteste, und deshalb sollte ich für Papas Sünden büßen dürfen.« Sie legte
Bernard eine Hand
auf die Brust. »Ich versichere Euch, Herr, dass ich bestens darauf vorbereitet
bin, Euren Hunger nach Rache zu stillen.«
    Bernard
schob freundlich ihre Hand weg. »Nun, obwohl ich Ihre Sorge um das Wohlergehen
Ihrer Schwester als höchst ... ehm ... anrührend empfinde, muss ich Ihnen dennoch
mitteilen, dass ein derartiges Opfer nicht erforderlich sein wird.«
    Er nickte
den enttäuschten Schwestern kurz zu und marschierte, Hand in Hand mit
Gwendolyn, weiter in Richtung der Klippen. Sie waren noch nicht viel weiter
gekommen, da tauchte ein neues Hindernis auf. Der grauhaarige Mann reichte
Bernard kaum bis zur Brust, war aber mit einer riesigen Bibel und einem
verbissenen, selbstgerechten Gesichtsausdruck aufs Beste bewaffnet.
    »Soll ich
mir einen Sekundanten suchen und nach meinen Pistolen schicken, Sir?«, fragte
Bernard und blieb stehen. »Es dauert bis zur Dämmerung zwar noch ein paar
Stunden, aber vielleicht können wir uns die Zeit mit dem Lesen von Psalmen
vertreiben.«
    Reverend
Throckmortons Hand zitterte zwar, als er sich die Brille zurechtrückte, aber
seine Stimme quäkte durchdringend wie eh und je. »Wir werden keine Pistolen
brauchen, Junge, es sei denn, du machst mit diesem Wahnsinn weiter. Als das
von Gott und der Krone berufene geistliche Oberhaupt der Gemeinde kann ich dir
nicht guten Gewissens gestatten, dieses arme Kind für dein schändliches Vorhaben
in dein Schloss zurückzuzerren. Sie musste bereits zwei Wochen ohne den Segen
der Kirche oder anderen priesterlichen Beistand in deiner Gesellschaft
verbringen. Ihr Ruf ist möglicherweise irreparabel geschädigt, aber ihre Seele
können wir vielleicht noch retten.«
    »Ich
versichere Ihnen, das Sie in diesem Dorf keine andere Seele finden werden, die
der Miss Wilders vergleichbar wäre«, antwortete Bernard gerade süffisant genug,
um einige der Dörfler aufschrecken zu lassen.
    Der
Reverend hatte den Anstand, beschämt dreinzusehen. »Was genau der Grund ist,
warum ich dir nicht gestatten kann, dir Gwendolyn zu nehmen, ohne dass euer
Bund vor Gott besiegelt wäre.«
    Die beiden
Männer maßen einander eisig schweigend. Dem Reverend trat der Schweiß auf die
Stirn, doch es war Bernard, der schließlich seine Niederlage signalisierte.
    Er schob
Gwendolyn vor sich hin. »Wie es aussieht, ist der gute Reverend entschlossen,
uns seinen Segen zu geben, ob wir nun wollen oder nicht. Was sagst du dazu,
Liebes? Würde es dich stören, mich zu heiraten?«
    Bernards
Worte holten Gwendolyn auf den Boden der Tatsachen zurück. Sie richtete ihren
Zorn auf den unglückseligen Pfaffen. »Wie können Sie so etwas von mir verlangen?
Dieser Mann ist ein kaltherziges, nachtragendes Ungeheuer, das keine Spur von
Erbarmen oder Mitgefühl in seinem arroganten Herzen trägt!«
    »Sie haben
die Lady gehört. Damit dürfte die Angelegenheit erledigt sein. Wenn Sie uns
jetzt bitte entschuldigen würden ...« Bernard schlängelte sich an Throckmorton
vorbei und ließ ihn mit seiner Bibel allein.
    Bernard und
Gwendolyn hatten die letzten Häuser schon fast hinter sich gelassen, als ein
Schatten auf sie zukam. Bernard betrachtete den Koloss, der sich vor ihnen
aufgebaut hatte, von oben nach unten und machte ein neidloses Zugeständnis.
Wenn seine Jahre in der Royal Navy ihn eines gelehrt hatten, dann dass es
schwierig war, einen ebenbürtigen Gegner zu finden.
    Izzy
schulterte ihre Axt, und ihre Locken wippten wie ein ganzes Schlangennest.
»Falls du deinen hübschen Kopf behalten
magst, Bürschlein,

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