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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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euer gemeinsames Eheleben begonnen habt«, jubilierte Marjorie.
    »Caleb«, sagte Gabriel. »Ja, natürlich. Ich hätte es wissen müssen. Mutter, ich fürchte, es liegt da ein Missverständnis vor, was das Durchbrennen angeht –«
    Marjorie lächelte Venetia herzlich an. »Willkommen in der Familie, meine Liebe. Sie können sich ja gar nicht vorstellen, wie ich darum gebetet habe, dass Gabe die richtige Frau findet. Wir hatten schon fast alle Hoffnung aufgegeben. Stimmt’s, Hippolyte?«
    Hippolyte wippte kichernd auf den Fußballen. »Ich hab dir ja gesagt, dass Miss Milton die Richtige für ihn ist.«
    »Ja, das hast du, Liebster«, bestätigte Marjorie.
    »Ha! Und du hast gesagt, ich solle mich nicht in die Herzensangelegenheiten
unseres Sohnes einmischen. Was meinst du denn, wo wir jetzt wären, wenn ich es nicht getan hätte?«
    Venetia schien in einer Art Trance gefangen. Sie stand zwar, doch sie klammerte sich an die Tischkante, als fürchte sie, dass ihr die Knie weich würden.
    »Du hattest vollkommen Recht, Hippolyte«, erwiderte Marjorie. Sie wandte sich wieder zu Gabriel um. »Aber ich muss wirklich gegen diese überstürzte Heirat protestieren. Ich hatte eine große Hochzeit für dich geplant. Jetzt, wo du mir das genommen hast, musst du mir wenigstens erlauben, einen standesgemäßen Empfang zu organisieren. Wir können doch die Leute nicht denken lassen, wir würden uns über unsere neue Schwiegertochter nicht freuen.«
    Venetia gab einen seltsamen leisen Laut von sich. Gabriel sah, dass sie Hippolyte wie gebannt anstarrte.
    »Ich kenne Sie, Sir«, sagte sie und klang dabei wie benommen. »Sie haben in Bath Fotos von mir gekauft.«
    »Das habe ich«, bestätigte er. »Und es waren wunderschöne Bilder. Ich wusste in dem Augenblick, als ich Sie und Ihre Arbeiten gesehen habe, dass Sie die Richtige für Gabe wären. Es hat natürlich einigen geschickten Lavierens bedurft, um zu arrangieren, dass Sie den Auftrag für das Fotografieren der Sammlung erhielten. Der Rat kann recht altmodisch sein, wenn es um den Einsatz moderner Erfindungen geht, aber letztlich bin ich der Großmeister.«
    »Die Dienerschaft ist bereits dabei, unser Stadthaus herzurichten«, verkündete Marjorie. »Wir haben es seit Jahren nicht mehr benutzt, aber es sollte nicht lange dauern, es behaglich zu machen.«
    »Deine Mutter hat ein kleines Heer von Dienstboten im Zug mitgebracht«, erklärte Hippolyte.

    Schritte waren auf der Treppe und in der Diele zu hören. Edward kam als Erster herein, begierig darauf zu sehen, was los war. Amelia folgte dichtauf, ihr Gesicht strahlend von Neugier. Beatrice bildete mit besorgter Miene die Nachhut.
    »Ich wusste gar nicht, dass wir Besuch haben«, sagte Beatrice.
    Marjorie drehte sich zu ihr um. »Bitte verzeihen Sie uns, dass wir Sie zu so früher Stunde stören. Wir haben uns die Freiheit genommen, weil wir doch zur Familie gehören. Ich hoffe, es macht Ihnen nichts aus.«
    »Familie?« Beatrice sah sie verwirrt durch ihre Brillengläser an. »Haben Sie sich vielleicht in der Adresse geirrt?«
    »Ja«, stimmte Venetia in verzweifeltem Tonfall mit ein. »Die falsche Adresse. Das ist es. Es ist alles eine schreckliche Verwechslung.«
    Alle ignorierten sie.
    »Hier sind nur wir vier, meine Schwestern und meine Tante und ich«, erklärte Edward Marjorie. »Wir haben keine andere Familie.« Er warf einen verstohlenen Blick zu Gabriel. »Keine echte Familie, meine ich.«
    Hippolyte fuhr mit seiner prankengleichen Hand durch Edwards Haarschopf.
    »Ich habe Neuigkeiten für dich, junger Mann«, sagte er. »Du hast jetzt noch viel mehr Familie. Und ich versichere dir, wir sind alle ganz echt.«

36
    »Es ist eine Katastrophe.« Venetia tigerte zum anderen Ende des kleinen Arbeitszimmers. Als sie das Bücherregal erreichte, drehte sie sich abrupt um und tigerte zurück in die Richtung, aus der sie gekommen war. »Eine absolute Katastrophe.«
    Gabriel beobachtete sie von einem Sessel neben dem Fenster aus, während er überlegte, wie er mit der Situation umgehen sollte. Das Haus hatte sich wieder etwas beruhigt, seit seine Eltern sich verabschiedet und zu ihrem Stadthaus zurückgekehrt waren, doch Venetia war noch immer fuchsteufelswild. Er beschloss, es mit Vernunft und Logik zu versuchen.
    »Sehen Sie es von der positiven Seite«, schlug er vor.
    Sie bedachte ihn mit einem vernichtenden Blick. »Es gibt keine positive Seite.«
    »Überlegen Sie doch nur mal, meine Liebste. Es besteht keine

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