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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Montrose, in Sicherheit sind.«
    »Darum werden wir uns kümmern, indem wir sie zu uns ins Stadthaus holen«, versprach Hippolyte. »Darüber musst du dir also keine Sorgen machen. Sobald das Haus gesichert ist, ist es praktisch wie eine Festung.«
    »Ich könnte Ihre Hilfe brauchen, Sir.«
    »Wirklich? Was soll ich denn machen?«
    »Mrs. Fleming weiß zweifellos, wer ich bin, aber es ist sehr unwahrscheinlich, dass sie Ihnen je begegnet ist. Ich wollte sie heute beschatten, um herauszufinden, ob es vielleicht einen Weg gibt, mich in ihr Haus einzuschleichen und mich dort umzuschauen.«

    »Ah«, sagte Hippolyte, und seine grünen Augen blitzten begeistert. »Ich soll also für dich spionieren?«
    »Es würde mir Gelegenheit geben, in einer anderen Richtung nachzuforschen.«
    »In welcher anderen Richtung?«
    »Ich habe seit der Begegnung mit dem Eindringling in Montroses Haus gestern Nacht viel nachgedacht. Was wissen Sie über Lord Ackland?«
    »Nicht viel.« Hippolyte überlegte kurz. »Er hat sich vor Jahren in den Kreisen der gehobenen Gesellschaft bewegt, damals, als ich deiner Mutter den Hof machte. Wir sind uns bei Bällen und Abendgesellschaften begegnet, und wir waren zeitgleich Mitglieder in einigen Clubs. Ich glaube nicht, dass er je geheiratet hat.«
    »Besteht die Möglichkeit, dass er ein Mitglied der Arcane Society war oder einem der Mitglieder nahestand?«
    »Gütiger Gott, nein«, erklärte Hippolyte mit Nachdruck. »Der Mann hatte mit gelehrten Dingen nicht viel am Hut. In seinen jüngeren Jahren war er ein berüchtigter Spieler und Schwerenöter. Soweit ich gehört habe, ist er inzwischen allerdings senil und liegt auf dem Sterbebett.«
    »Das höre ich auch immer wieder.«

38
    »Woher das plötzliche Interesse an Lord Ackland?«, fragte Venetia.
    Sie saß Gabriel gegenüber in der unbeleuchteten Droschke und beobachtete den Eingang von Acklands Herrenhaus.
Die Fenster im Erdgeschoss des ausladenden Gebäudes waren erleuchtet, aber die Vorhänge waren zugezogen. Draußen reflektierte dichter Nebel den Lichtschein der Straßenlaternen und schuf eine gespenstische Atmosphäre.
    Venetia trug abermals die Herrenkleidung, die sie bei ihrem Besuch im Janus-Club angehabt hatte. Sie und Gabriel saßen nun bereits seit fast einer Stunde in der stehenden Kutsche. Sie war überzeugt, dass das Pferd und der Kutscher schon vor einiger Zeit eingenickt waren.
    »Wir gehen davon aus, dass er in dieser Sache Mrs. Flemings unwissendes Opfer ist«, sagte Gabriel. »Eine Geldquelle und eine Eintrittskarte in die gehobene Gesellschaft. Aber Harrow und mein Vater haben mir beide erzählt, dass sie bis vor einigen Monaten den Eindruck gehabt hätten, Ackland würde nicht nur den Verstand verlieren, sondern sei auch todkrank.«
    »Worauf wollen Sie hinaus?«, fragte sie.
    »Im Verlauf der Unterhaltung mit meinem Vater heute Nachmittag im Park ist mir in den Sinn gekommen, dass Acklands neugefundene Vitalität vielleicht auf mehr als Mrs. Flemings therapeutische Wirkung zurückzuführen ist.«
    Venetia fröstelte, doch es hatte nichts mit dem Nebel zu tun. »Wollen Sie andeuten, dass jemand sich als Lord Ackland ausgibt ?«
    »Wenn man es genau betrachtet, ist es eine ausgezeichnete Tarnung, sich als ein seniler Tattergreis im Bann einer wunderschönen Metze auszugeben, oder nicht?«
    »Aber wenn es nicht der echte Lord Ackland ist, wer ist es dann, und wie hat er Acklands Platz eingenommen?«

    »Immer eine Frage nach der anderen«, sagte Gabriel. »Wir wissen nicht mit Sicherheit, dass der Mann, der in jenem Haus wohnt, ein Betrüger ist. Das ist es, was ich heute Abend herausfinden will. Mit etwas Glück wird er ausgehen, um für ein paar Stunden die bezaubernde Mrs. Fleming zu besuchen oder vielleicht, um in seinen Club zu gehen. Wenn er das tut, hoffe ich, dass Sie Gelegenheit haben werden, seine Aura in Augenschein zu nehmen.«
    »Sie denken, dass ich sie schon einmal gesehen habe?«
    »Ja.«
    »Einer von meinen Kunden vielleicht?«
    »Still«, flüsterte Gabriel. »Im Haus geht das Licht aus. Ackland ist entweder auf dem Weg nach oben ins Bett oder er geht aus.«
    Sie wandte sich wieder zum Herrenhaus um. Die Haustür ging auf. Das einzige verbliebene Licht war der Gaskronleuchter im Vestibül. Acklands Silhouette zeichnete sich kurz in dem gleißenden Lichtschein ab. Dann drehte er die Flammen des Kronleuchters herunter und schlurfte auf seinen Stock gestützt hinaus auf die Eingangsstufen. Er schloss die Tür,

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