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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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bevor er seinen langsamen, unsicheren Abstieg hinunter auf die Straße begann.
    Als er den Bürgersteig erreichte, blies er in eine Trillerpfeife. Augenblicklich kam eine Kutsche um die Ecke und hielt auf Ackland zu.
    Venetia erkannte, dass die Droschke im nächsten Moment zwischen Ackland und ihr anhalten und ihr die Sicht versperren würde.
    Sie ließ alles andere in den Hintergrund treten und konzentrierte sich. Die dunkle, nebelverhangene Welt verwandelte sich in ein Negativbild. Ihr gegenüber pulsierte Gabriels
mächtige, beherrschte Aura. Venetia nahm auch vage die Aura des Kutschers der herankommenden Droschke wahr. Die Aura tanzte in einem hektischen Muster, die in ihr den Verdacht weckte, dass er getrunken hatte.
    Sie konzentrierte sich auf Acklands gebeugte Gestalt, der sich schwer auf seinen Gehstock stützte, während er darauf wartete, dass die Kutsche anhielt.
    Gespenstische Energie brodelte um ihn herum; intensive, beängstigende Schattierungen von Dunkelheit, die sie nicht benennen konnte, die ihr jedoch das Blut in den Adern gefrieren ließen.
    »Venetia«, sagte Gabriel leise.
    Sie blinzelte, holte tief Luft, um sich zu beruhigen, und wechselte wieder zu ihrer normalen Sicht zurück. Die Kutsche hatte vor Ackland gehalten. Schwerfällig kletterte er in den engen Schlag, dann fuhr die Droschke davon.
    Gabriel beugte sich vor und legte seine Finger um ihr Handgelenk. »Ist alles in Ordnung?«
    »Ja«, brachte sie mühsam heraus. Sie bemerkte, dass sie zitterte. »Ja, es ist alles in Ordnung.«
    »Er ist der Mörder, stimmt’s?«, fragte Gabriel. In jedem Wort schwang die Gewissheit des Jägers mit, der seine Beute gesichtet hatte. »Derjenige, der aus der Dunkelkammer geflohen ist, in der Harold Burton den mit Zyankali versetzten Brandy getrunken hat.«
    Sie faltete ihre Hände ganz fest. »Ja.«
    »Ackland war an jenem Abend mit Mrs. Fleming bei der Ausstellung. Die beiden sind gegangen, bevor Burton sich abgesetzt hat. Aber Ackland könnte mühelos über die Treppe, die zu der Gasse neben dem Gebäude führt, in das Gebäude zurückgekehrt sein.«

    »Er muss sich mit Burton in der Dunkelkammer verabredet haben«, sagte Venetia.
    »Ich vermute, Ackland, oder wer immer die Rolle von Ackland spielt, ist Burtons mysteriöser reicher Kunde, der, der ihn bezahlt hat, um Sie zu beschatten.«
    »Was sollen wir jetzt tun? Wir haben nicht den geringsten Beweis für das alles.«
    Gabriel ließ sie los. Er lehnte sich in seinem Sitz zurück und betrachtete nachdenklich das Herrenhaus.
    »Keine Dienstboten«, erklärte er schließlich.
    »Wie bitte?«
    »Wir haben hier ein sehr großes Haus und einen offensichtlich gebrechlichen alten Mann, der darin lebt; einen reichen alten Mann noch dazu. Und dennoch ist da niemand, der ihm die Tür aufhält, das Licht ausschaltet oder eine Droschke ruft.«
    Sie betrachtete das große, in Nebel gehüllte Haus ebenfalls. »Vielleicht hat er den Dienstboten heute Abend frei gegeben?«
    »Ich halte es für wahrscheinlicher, dass er seinen Dienstboten nicht erlaubt, über Nacht im Haus zu bleiben, aus Angst, sie könnten hinter sein Geheimnis kommen«, sagte Gabriel.
    Er öffnete die Tür.
    Erschreckt legte sie ihre Hand auf seinen Arm. »Was haben Sie vor?«
    Er blickte auf seinen Ärmel, als überraschte es ihn, dass sie ihn berührte. »Ich werde mal sehen, ob ich in das Haus gelangen und mich etwas umschauen kann.«
    »Tun Sie es nicht.«
    »Ich werde keine bessere Gelegenheit erhalten.« Er
machte Anstalten, sich an ihr vorbeizubewegen. »Ich werde dem Kutscher Anweisung geben, dass er sie auf direktem Weg zu meinen Eltern fährt und sicherstellt, dass Sie unbeschadet ins Haus gelangen.«
    »Gabriel, die Sache gefällt mir nicht.«
    »Diese Angelegenheit muss so schnell wie möglich ein Ende haben.«
    Er hielt lange genug inne, um ihr einen stürmischen Kuss auf den Mund zu geben, dann sprang er behände auf den Bürgersteig hinunter.
    Er schloss die Tür, sprach kurz mit dem Kutscher und glitt dann in die dunklen Schatten der Nacht davon.
    Venetia warf einen Blick zurück, als die Droschke losfuhr. Sie konnte keine Spur von Gabriel ausmachen, nicht einmal seine Aura. Er war mit dem Nebel verschmolzen.

39
    Um in das Herrenhaus zu gelangen, musste Gabriel eine kleine Glasscheibe in der Hintertür einschlagen. Er wusste, wenn die Scherben entdeckt wurden, würde der Mann, der sich als Lord Ackland ausgab, sofort erkennen, dass ein Eindringling im Haus gewesen war, doch das

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