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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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sicher.«
    »Ich kann auch mit einiger Gewissheit sagen, dass ihm die gestrige Niederlage nicht gefallen haben wird. Ich vermute, dass er mich jetzt nicht mehr nur als jemanden sieht, der aus dem Weg geräumt werden muss, weil ich ihm Steine in den Weg gelegt habe, sondern als echten Gegner. Ein Herausforderer oder Rivale, wenn Sie so wollen. Er und ich sind in seiner Sicht zwei rivalisierende Raubtiere, die in einen Zweikampf verstrickt sind. Nur einer kann überleben.«
    Sie fühlte, wie sich ihre Nackenhaare sträubten.
    »Sagen Sie nicht so etwas«, entfuhr es ihr aufgebracht. »Ich habe Ihnen schon letzte Nacht gesagt, dass Sie kein Tier sind, Gabriel.«
    »Ich werde mich auf keine weitere Debatte darüber, ob ich ein reißendes Raubtier bin oder nicht, einlassen«, erwiderte er. »Aber einer Sache bin ich mir absolut sicher.«
    »Und das wäre?«
    »Ich kann wie eins denken.«

35
    Gabriel musterte noch immer Venetias Gesicht und wartete auf ihre Reaktion auf seine Worte, als er draußen auf der Straße eine Kutsche halten hörte. Gleich darauf erscholl das gedämpfte, doch energische Geräusch des Türklopfers.
    Mrs. Trenchs schwere Schritte donnerten in der Diele.
    »Wer kann das denn um diese Uhrzeit sein?«, sagte Venetia.
    Er hörte, wie die Haustür aufging. Eine laute Männerstimme tönte den Flur hinunter.
    »Wo zum Teufel ist meine neue Schwiegertochter? «
    Venetia erstarrte.
    Gabriel schaute schicksalsergeben zur Tür des Frühstückszimmers.
    »Mein Leben war früher so unkompliziert und geordnet«, sagte er zu Venetia. »Es gab sogar mal eine Zeit, als ich mich darauf freuen konnte, den ganzen Morgen allein mit meinen Büchern zu verbringen.«
    »Ist das Ihr Vater draußen in der Diele?«, entfuhr es Venetia.
    »Ich fürchte ja. Mutter ist zweifelsohne auch hier. Die beiden sind unzertrennlich.«
    »Was machen Ihre Eltern denn hier?«
    »Ich vermute, irgendein wohlmeinender Mensch hat ihnen ein Telegramm geschickt.«
    Mrs. Trench erschien mit einem verwirrten Gesichtsausdruck in der Tür.
    »Mr. und Mrs. Jones machen Ihre Aufwartung, Madam«, stammelte sie.

    »Vergessen Sie die Förmlichkeiten«, donnerte Hippolyte Jones hinter ihr. »Wir sind doch alle eine Familie.«
    Mrs. Trench zog sich wieder zurück. Gabriel stand auf. Seine Mutter kam als Erste durch die Tür. Marjorie Jones war zierlich und attraktiv. Sie trug ein modisches blaues Kleid, das ausgezeichnet zu ihrem mit Silber durchzogenen schwarzen Haar passte.
    Hinter ihr ragte Hippolyte auf. Mit seinem zerfurchten Gesicht, seinen leuchtend grünen Augen und der schulterlangen, schneeweißen Mähne bot er einen einschüchternden Anblick.
    Gabriel beobachtete aus dem Augenwinkel Venetias Gesichtsausdruck, als sie seine Eltern erblickte. Sie sah aus, als hätte sie zwei Geister gesehen.
    »Guten Tag, Mutter«, grüßte Gabriel. Er nickte seinem Vater zu. »Sir.«
    »Was in aller Welt ist denn mit dir passiert?«, fragte Marjorie, als sie sein Gesicht sah. »Du siehst aus, als hättest du dich geprügelt.«
    »Ich bin gegen eine Tür gelaufen«, sagte Gabriel. »Im Dunkeln.«
    »Aber du kannst ausgezeichnet im Dunkeln sehen«, widersprach Marjorie.
    »Ich erkläre es später, Mutter.« Eilig nahm er die Vorstellungen vor, damit Venetia keine Gelegenheit bekam, etwas zu sagen. Dann wandte er sich wieder seinen Eltern zu.
    »Dies ist eine Überraschung«, sagte er. »Wir haben euch nicht erwartet.«
    Marjorie sah ihn tadelnd an. »Was hast du denn gedacht, was wir tun würden, nachdem wir das Telegramm von deiner Tante Elizabeth erhalten haben, in dem sie uns mitteilte,
dass du durchgebrannt wärst? Ich weiß, dass du mit dieser Sache um die verschwundene Formel beschäftigt warst, aber du hättest doch sicher die Zeit finden können, deinen Eltern wenigstens eine Nachricht oder ein Telegramm zu schicken.«
    »Wie kommt Tante Elizabeth denn darauf, dass ich durchgebrannt wäre?«, fragte Gabriel.
    »Dein Cousin Caleb hat ihr gegenüber deinen Plan erwähnt, die Fotografin zu heiraten, die nach Arcane House gekommen ist, um die Antiquitäten aufzunehmen«, sagte Hippolyte mit einem verdächtig selbstgefälligen Grinsen. »Es schien da einige Verwirrung wegen des tatsächlichen Termins für die Hochzeit zu geben. Wir haben uns entschieden, umgehend nach London zu kommen und uns persönlich zu erkundigen, was eigentlich los ist.«
    »Stell dir nur unsere Überraschung vor, als wir herausgefunden haben, dass du und deine liebliche Braut bereits

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