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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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altmodische Kleidung, mit denen er sich als Lord Ackland verkleidete.
    Im Gegensatz zu Ackland war Stilwell ein gesunder, kräftiger Mann in besten Jahren. Er hatte den Kutscher mit seiner Pistole zum Halten gezwungen, doch Venetia hatte unter seinem Mantel auch einen flüchtigen Blick auf ein Messer in einer speziell angefertigten Scheide erhascht.

    Er stieß Venetia vor sich her in das Vestibül. Sie stolperte und landete bäuchlings auf dem Boden.
    »Bitte verzeihen Sie mir, Mrs. Jones. Ich vergaß, dass Sie im Dunkeln nicht so gut sehen können wie Ihr werter Gatte und ich.«
    Stilwell drehte die Flamme einer der Wandlampen höher. Er bückte sich und zerrte Venetia auf die Füße.
    »Ich denke, den Knebel brauchen wir jetzt nicht mehr«, sagte er. »Dieses Haus hat dicke Wände. Ich bezweifle, dass irgendjemand draußen auf der Straße es hören würde, wenn Sie schreien. Nichtsdestotrotz werde ich Ihnen die Kehle durchschneiden, falls Sie es auch nur versuchen. Haben Sie mich verstanden?«
    Sie nickte einmal heftig. Stilwell löste den Knebel. Venetia spuckte ihn aus und rang nach Luft.
    »Sie haben Gesellschaft, Jones«, rief Stilwell laut. »Ich habe Ihre bezaubernde Braut mitgebracht. Ich muss sagen, Sie hat einen ausgezeichneten Schneider.«
    Stille antwortete ihm.
    »Zeigen Sie sich, bevor ich die Geduld verliere und sie ausnehme wie einen Fisch. «
    Seine Stimme hallte dröhnend durch das große Haus. Es kam keine Antwort.
    »Sie kommen zu spät«, sagte Venetia. »Mr. Jones hat die Formel zweifellos bereits gefunden und ist wieder fort.«
    »Unmöglich.« Stilwell packte sie am Arm und zerrte sie den Flur entlang. »Er kann sie nicht gefunden haben, nicht in so kurzer Zeit.«
    Sie versuchte, abfällig mit den Achseln zu zucken. »Dann hat er vielleicht aufgegeben und ist wieder gegangen.«
    »Kommen Sie raus, Jones«, brüllte Stilwell noch lauter.
»Genau betrachtet ist das hier nichts weiter als eine geschäftliche Angelegenheit. Ich will das Original des Fotos, das Mrs. Jones von der Truhe gemacht hat. Ein Blick auf das Foto, das ich aus Montroses Haus mitgehen lassen hatte, genügte, um zu erkennen, dass es retuschiert worden war. Dachten Sie wirklich, Sie könnten mich so leicht hinters Licht führen?«
    »Wenn Sie mich umbringen, verlieren Sie Ihren einzigen Trumpf«, sagte Venetia und setzte ihre ganze Willenskraft ein, um ihre Stimme ruhig zu halten. »Mr. Jones wird Sie jagen wie einen tollwütigen Hund, denn genau das sind Sie.«
    »Halten Sie den Mund «, zischte Stilwell.
    Es gefiel ihm gar nicht, als Hund tituliert zu werden, dachte sie.
    »Ich weiß, dass er hier ist«, sagte Stilwell. Er zerrte Venetia zur Treppe. »Ich habe gesehen, wie er aus der Kutsche gestiegen und ums Haus herumgeschlichen ist. Ich habe ihn beobachtet. Ich wusste, dass er kurz davor stand, herauszufinden, dass ich nicht Lord Ackland bin.«
    »Er war hier, aber jetzt ist er weg«, sagte Venetia ruhig.
    »Nein. Er würde niemals weggehen, bevor er gefunden hat, wonach er hier sucht. Ich weiß, wie er denkt. Wir sind uns nämlich gleich.«
    »Nein«, sagte Venetia. »Sie sind sich ganz und gar nicht gleich.«
    »Sie irren sich, Mrs. Jones. Unter den gegebenen Umständen werden Sie vielleicht noch froh sein, dass Sie sich irren. Schließlich werde ich bald den Platz Ihres Geliebten in Ihrem Bett einnehmen.« Er lachte. »Vielleicht werden Sie den Unterschied im Dunkeln gar nicht bemerken.«

    Sie war so entsetzt, dass es ihr die Sprache verschlug. Der Mann war wirklich verrückt, schoss es ihr durch den Sinn.
    Als sie den Kopf der Treppe erreichten, hüllte Dunkelheit Venetia ein. Sie blieb abrupt stehen.
    »Was ist das für ein abscheulicher schimmeliger Gestank?« , fragte sie. »Sie sollten Ihrer Haushälterin Anweisung geben, die Abflüsse öfter zu reinigen.«
    Stilwell zog sie mit einem Ruck weiter. Schließlich blieb er vor einer Tür stehen, die Venetia in den tiefen Schatten des Flurs kaum sehen konnte.
    Als er die Tür öffnete, wurde der faulige Nässegestank stärker.
    »Willkommen in meinem Labor, Mrs. Jones.«
    Er schubste sie in den Raum, dann streckte er seine freie Hand aus und drehte das Gas einer Wandlampe höher.
    Vielleicht hatte Gabriel die Formel tatsächlich gefunden und war wieder fort, überlegte Venetia.
    »Verdammter Mistkerl«, entfuhr es Stilwell. »Ich weigere mich, zu glauben, dass er sie gefunden hat. Nicht so schnell. Niemals. Sie befindet sich am letzten Ort, an dem er suchen

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