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Verzaubertes Verlangen

Verzaubertes Verlangen

Titel: Verzaubertes Verlangen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Amanda Quick
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Maud. Wer ist der Kunde?«
    »Lord Ackland«, sagte Maud. »Er möchte, dass Mrs. Jones eine Lady namens Mrs. Rosalind Fleming fotografiert.«

22
    »Es muss ein schwerer Schock gewesen sein zu erfahren, dass Ihr Mann quicklebendig war, Mrs. Jones.« Rosalind Flemings Lächeln war kühl und wissend. »Man mag sich gar nicht vorstellen, welche Wirkung es auf die Nerven haben muss, wenn plötzlich ein Toter vor der Tür steht.«
    »Es ist schon ein Schreck, sicher.« Venetia rückte eine kleine Statue neben Rosalinds Stuhl zurecht und eilte wieder hinter ihre Kamera. »Aber man darf sich von den kleinen Ungelegenheiten des Lebens nicht aus der Bahn werfen lassen, stimmt’s?«
    Einen Moment lang herrschte Schweigen.
    »Ungelegenheiten?«, fragte Rosalind.
    Amelia, die mit einem grellweiß bespannten Schirm direkt hinter Rosalind stand, machte hektisch eine warnende Geste mit der Hand.
    Venetia verstand sofort. Die Rückkehr eines Gatten, den
man tot gewähnt hatte, als eine Ungelegenheit zu bezeichnen, war wahrscheinlich etwas unangemessen. Sie nahm sich vor, in Zukunft vorsichtiger zu sein.
    Man durfte auch nicht einen Moment unaufmerksam sein, wenn man es mit Kunden zu tun hatte. Es war schwer, mit einem Kunden ungezwungene Konversation zu betreiben, wenn man gleichzeitig versuchte, eine Aufnahme einzurichten. Nichtsdestotrotz gehörte es nun einmal dazu. Wenn man nicht mit den Kunden plauderte, wurden sie schnell unruhig und verkrampft.
    Dabei hatte sie wirklich schon genug Probleme dadurch, dass sie heute außerhalb ihres Gewächshaus-Studios arbeitete.
    Rosalind hatte überdeutlich gemacht, dass sie nicht sonderlich daran interessiert war, sich fotografieren zu lassen. Sie hatte erklärt, es sei Lord Acklands Idee gewesen und dass sie nur zugestimmt habe, um ihm einen Gefallen zu tun.
    Das dunkelblaue Abendkleid, das sie für diese Gelegenheit ausgewählt hatte, war nach der neuesten Mode geschneidert: Sehr französisch und sehr tief ausgeschnitten. Sie trug ein Vermögen an Schmuck. Brillanten funkelten an ihrem Hals, baumelten an ihren Ohren und blitzten in ihrem kunstvoll aufgesteckten Haar.
    Rosalind hatte sogar höchstpersönlich den Sessel ausgesucht, in dem sie posieren würde. Er war vergoldet und hatte bemerkenswerte Ähnlichkeit mit einem Thron.
    Der saalgleiche Raum war ebenso elegant und aufwendig zurechtgemacht wie Rosalind. Überall standen antike Urnen und Statuen auf Marmorsäulen. Burgunderfarbene Samtvorhänge, die von goldenen Quasten gehalten wurden, reichten auf einen dicken Teppich hinab.

    Zwei Stunden zuvor hatten Gabriel und Edward geholfen, die nötige Ausrüstung, einschließlich Kamera, Trockenplatten, Stativ, Schirmen und Reflektoren, in eine Droschke zu laden. Als die Kutsche auf die Straße hinausgeholpert war, hatte Venetia zufällig einen Blick zurückgeworfen und hatte Gabriel mit einem zufriedenen Lächeln auf den Stufen vor der Haustür stehen sehen.
    In dem Moment hatte sie erkannt, dass er ausgesprochen froh darüber war, dass sie den Vormittag über mit Fotografieren beschäftigt sein würde. Zweifellos dachte er, auf diese Weise könnte er seinen Nachforschungen nachgehen, ohne sich fragen zu müssen, was sie gerade trieb. Sie wusste, dass er immer noch verärgert über ihre gestrige Stippvisite in Burtons Atelier war.
    Aufnahmen bei den Kunden zu Hause zu machen, war immer eine beschwerliche Angelegenheit. Zum Glück bot Rosalinds Bibliothek viel natürliches Licht. Nichtsdestotrotz hatte es eine Ewigkeit gedauert, bis die Beleuchtung stimmte, und es war unübersehbar, dass Rosalind allmählich die Geduld verlor. Die Unterhaltung war zunehmend persönlicher geworden.
    Venetia begann sich zu fragen, ob Rosalind sie absichtlich verhöhnte, vielleicht um sich die Langeweile zu vertreiben.
    »Mir gegenüber müssen Sie kein Blatt vor den Mund nehmen, Mrs. Jones.« Rosalind stieß ein kehliges Kichern aus. »Ich war auch einmal verheiratet. Und ich gestehe Ihnen gern, dass ich den Witwenstand bedeutend mehr genieße als meine Ehe.«
    Venetia wollte keine passende Antwort einfallen, also wechselte sie zu einem unverfänglicheren Thema. »Würden Sie bitte Ihre rechte Hand ein klein wenig nach links bewegen?
Ja, so ist es sehr gut. Amelia, halt den Schirm etwas näher an Mrs. Fleming. Ich brauche mehr Licht auf der linken Seite ihres Gesichts. Ich möchte die Anmut ihres Profils betonen.«
    Es schadete nie, dem Porträtierten zu schmeicheln, dachte Venetia.
    »Ist das genug?«,

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