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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Vater hat ihm alles durchgehen lassen, weil er der einzige Sohn war. Niemand hat seiner Brutalität Einhalt geboten. Nach dem Tod des alten Laird wurde es noch schlimmer mit unserem Vater. Es wird nicht leicht sein, ihn zu ändern«, meinte er zu Mungan.
    »Ich kann sehr geduldig und hartnäckig sein«, erwiderte Mungan. »Aber ich muss Euch natürlich fragen: Auf welcher Seite steht Ihr?«
    »An der meiner Schwester und meines Cousins. Wir sind ja jetzt verwandt.«
    Mungan nickte. »Gut. Dann könnt Ihr ja auf die Mädchen aufpassen, während Tavig und ich gegen unseren Verwandten Iver in den Kampf ziehen.«
    »Und wann wird das sein?«
    »Morgen.«
    Tavig verschluckte sich an seinem Wein. Moira schlug ihm kräftig auf den Rücken, um seinen Hustenanfall zu beenden, doch innerlich seufzte sie, denn er schaute ziemlich verärgert drein. Mungan und Tavig standen sich offenkundig sehr nah, doch ebenso offenkundig stritten sie gern. Ja, sie hatte fast den Eindruck, dass sie es richtig genossen, aufeinander loszugehen.
    »Wir sollen morgen früh losreiten?«, herrschte Tavig seinen Cousin an. »Wann wollte der Herr mir das mitteilen?«
    »Na ja, jetzt.«
    »Du und dein verfluchter Dickschädel! Warum hast du beschlossen, schon morgen gegen Iver zu ziehen? Ich dachte, wir warten noch auf deine Leute. Ich habe keinen von ihnen gesehen.«
    »Sie sind heute kurz vor dem Morgengrauen eingetroffen. Wir haben uns ein bisschen unterhalten, und dann habe ich sie ins Bett geschickt.«
    »Mungan, das war doch deine Hochzeitsnacht!« Tavig lachte, als er sah, wie Una errötete und den Blick gesenkt hielt.
    »Meine Männer wussten ja nicht, dass ich geheiratet hatte. Und ich kann ihnen nicht verübeln, dass sie mir gerne mitteilen wollten, was sie herausgefunden haben. Es ist nämlich so: Kein einziger deiner Leute steht auf Ivers Seite, kein Mann, keine Frau, kein Kind. Er hat nur seine Söldner.«
    »Soviel ich weiß, sind es vierundzwanzig. Keine große Streitmacht, aber jeder von ihnen ist kampferprobt, und sie verschanzen sich hinter den Mauern von Drumdearg. Sie könnten uns mühelos aufreiben, denn sie haben Wasser und Vorräte für mehrere Monate.«
    »Aye, aber wir können das allmähliche Ausbluten bei einem solchen Zermürbungskrieg vermeiden, Cousin. Offenbar sind nicht alle deine Männer genötigt worden, sich weitab zu verstecken, und viele von ihnen hegten nie Zweifel an deiner Rückkehr. Sie warten nur darauf, und meine Männer haben herausgefunden, dass fast alle von ihnen sich bereitwillig mit uns verbünden würden. Einige von ihnen konnten Iver von ihrer angeblichen Treue überzeugen, und diese Leute werden uns nach Drumdearg schmuggeln.«
    »Dann sollte es uns nicht schwerfallen, Iver zu schlagen.«
    »Leichter, als wenn wir zu einer Belagerung gezwungen würden. Dennoch wird es zu einem Kampf kommen, selbst wenn wir überraschend zuschlagen und dadurch im Vorteil sind. Iver hat übrigens inzwischen über fünfzig Söldner.«
    »Die genaue Zahl steht nicht fest?«
    »Nay, denn er hat weitere Männer angefordert, und ihre Zahl nimmt jeden Tag zu. In Drumdearg heißt es, Iver rechne in Kürze mit weiteren zehn Männern. Ich habe nur achtundzwanzig Bewaffnete, die bereit sind, in den Kampf zu ziehen. Uns bleibt keine Zeit, mehr meiner Männer darauf vorzubereiten, und ich kann auch nicht jeden Mann mitnehmen, den ich habe.«
    »Natürlich nicht. Du kannst dein Land nicht schutzlos zurücklassen. Also treten wir mit dreißig Männern gegen Iver an.«
    »Einunddreißig«, sagte Nicol.
    »Ihr wollt Euch uns anschließen?«
    »Wir sind verwandt.«
    »Dann heiße ich dich willkommen, Verwandter!« Tavig sah lächelnd zu Moira und ergriff ihre Hand, als er die Sorge in ihrem Blick bemerkte. »Vielleicht wäre es besser, wenn du und Una uns allein lassen würdet, denn die Gespräche über die bevorstehende Schlacht regen dich offenkundig auf.«
    »Jawohl, sie regen mich sehr auf, aber ich werde dennoch bleiben. Ich würde gern wissen, auf was ich mich einlasse, wenn ich mitkomme«, sagte sie.
    Sie lächelte, als Una zustimmend nickte. Ein rascher Blick auf die Männer sagte ihr hingegen, dass es noch eine Weile dauern würde, bis sie sie davon überzeugt hatte. Sie schenkte sich noch ein wenig Wein ein. Nicol, Mungan und Tavig sollten bald herausfinden, dass sie ebenso dickköpfig sein konnte wie sie.

20
    Eine Frau soll ihrem Mann gehorchen.«
    Moira lächelte, als Tavig sein Pferd neben das ihre lenkte. Er fand sich nur

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