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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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schwer damit ab, dass er bei ihrem Streit den Kürzeren gezogen hatte, aber das sah sie ihm nach. Zur Erreichung ihres Zieles hatten sie und Una einige wenig ehrenwerte Mittel eingesetzt. Weder Tavig noch Mungan wollten die beiden zusammen mit Sir Bearnard im Verlies einsperren, die Frauen hatten ihnen jedoch klar und deutlich zu verstehen gegeben, dass dies die einzige Möglichkeit sei, um ihre Teilnahme zu verhindern.
    »Ich werde den Rest dieses Abenteuers sehr gehorsam sein.« Sie lachte nur leise, als er fluchte.
    »Die meisten Männer würden ihren Frauen eine derartige Sturheit nicht durchgehen lassen.«
    »Na ja, aber du bist eben ein ganz besonderer Mann.« Sie warf eine Blick auf Nicol und Una, die links und rechts neben Mungan ritten und gerade über einen seiner Scherze lachten. »Ich kann kaum glauben, wie sehr sich meine Verwandten verändert haben.«
    »Offenbar willst du das Thema wechseln.« Tavig beobachtete ihre Verwandten eine Weile. »Sie fühlen sich vor ihrem Vater sicher, und das erleichtert die beiden offenkundig. Sie betrachten Mungan als kühnen Recken. Ich hoffe nur, er kann Sir Bearnard eines Besseren belehren, wie er behauptet hat. Una kann er zwar beschützen, aber Nicol müsste schwer büßen, wenn Sir Bearnard in die Freiheit entlassen würde, ohne sich gründlich geändert zu haben. Ich fürchte, wenn der Kerl einfach da weitermacht, wo er aufgehört hat, würde Nicol ihn umbringen.«
    »Dann würde das Blut seines Vaters an seinen Händen kleben.« Moira schüttelte den Kopf. »Diese Schuld würde sein Leben lang auf ihm lasten.« Sie rutschte ein wenig im Sattel umher, denn der lange Ritt fing an, ihr beschwerlich zu werden. »Glaubst du denn nicht, dass Mungan meinen Vormund bekehren kann?«
    »Wenn einer es kann, dann Mungan. Ich habe ihn von den grauenhaftesten Foltermethoden sprechen hören mit einer kühlen Freundlichkeit, bei der selbst der stärkste Mann in Schweiß ausgebrochen wäre. Ich kenne Mungan mein Leben lang und weiß, dass er seine Drohungen nie in die Tat umsetzen würde, doch wenn er davon spricht, beginne selbst ich zu zittern. Bearnard hat die Angst in die Herzen der Schwächeren und ihm Untergebenen eingeprügelt. Auch Mungan kennt ihren Wert, aber er spielt mithilfe von Worten mit den Ängsten der Männer, die sich in seinem Gewahrsam befinden. Natürlich könnte man ihn bei seinem Spiel schlagen, wenn man schlau genug ist. Er gewinnt nur, weil Männer wie Bearnard glauben, er setze alles um, was er androht. Es mangelt ihnen an Weitsicht, und deshalb kommen sie nie darauf, dass sie an der Nase herumgeführt werden. Im Übrigen sind viele Männer, die mit den Fäusten regieren, im Grunde ihres Herzens feige, genau wie Bearnard.« Er schüttelte den Kopf. »Solchen Männern bereitet es Vergnügen, anderen Schmerzen zuzufügen, aber sie selbst halten nichts aus.«
    »Ich hoffe, dass es Mungan gelingt, Bearnard seine Brutalität auszutreiben, zumindest so lange, bis Nicol gestärkt ist und sich nicht mehr für einen Feigling hält. Das macht ihm nämlich oft schwer zu schaffen. Auch mir gefällt es nicht, dass ich feige bin, aber für einen Mann ist es bestimmt besonders bitter; von ihm wird ja ständig erwartet, dass er tapfer ist.«
    »Du bist nicht feige, Moira.«
    Sie lächelte schief. »Ich war fast besinnungslos vor Angst, als ich vor Sir Bearnard stand. Das haben bestimmt alle gesehen.«
    »Aye, aber du hast dich ihm trotzdem gestellt. Oh, Mungan winkt mir. Wir nähern uns Drumdearg und müssen jetzt beschließen, ob wir ein Lager aufschlagen und bis morgen früh warten oder in der Nacht in die Burg eindringen.«
    Moira nickte und beobachtete ihn, wie er zu den anderen aufschloss und Unas Platz neben Mungan einnahm. Während Una ihr Tempo verlangsamte, um sich zu ihr zu gesellen, dachte Moira über Tavigs Worte nach. Sie hatte sich Sir Bearnard tatsächlich gestellt, obwohl ihr vor Angst fast das Herz stehengeblieben wäre. Doch es fiel ihr schwer, diese Tat als tapfer zu bezeichnen, denn schließlich war sie nicht allein gewesen.
    »Warum blickst du so düster drein, Cousine?«, fragte Una, als Moira zu ihr aufgeschlossen hatte.
    »Ich habe mir nur gerade Sorgen um Adair gemacht«, schwindelte Moira.
    »Bei der krummen Annie ist er bestens aufgehoben. Sie ist zwar alt, aber sie ist eine ausgezeichnete Pflegerin.«
    »Aye, auch wenn sie ein paar spitze Bemerkungen loswerden musste über Adairs Zeugung, die Torheiten der Männer und die armen Frauen, die

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