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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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wie er es genannt hatte, zu vergessen. Solche Anwandlungen waren ein Luxus, den sie sich momentan einfach nicht leisten konnte.
    »Ich werde mich ab sofort nicht mehr darüber beklagen, welch schreckliche Dinge uns unser Überleben abfordert«, verkündete sie. »Bestimmt müsst Ihr Euch um weitaus Wichtigeres kümmern als darum, mir ständig zu versichern, dass wir nur tun, was wir tun müssen.«
    Tavig legte ihr den Arm um die Schultern und drückte sie kurz. Dass sie sich verspannte und gleich wieder von ihm abrückte, ignorierte er. »Wie versprochen werde ich mir Mühe geben, mich zu erinnern, wo wir was entwendet haben, und mich darum kümmern, dass diejenigen, von denen wir etwas geborgt haben, voll entschädigt werden.«
    Moira nahm sich fest vor, dasselbe zu tun, ganz egal, wie schwer es ihr fallen würde, an das nötige Geld zu kommen. Sie konnte nicht darüber hinwegsehen, dass Tavig ein Verurteilter war, obwohl ihr bei dem Gedanken immer mulmiger wurde. Sein Vorsatz, jeden zu entschädigen, mochte ja von Herzen kommen, aber vielleicht war er gar nicht in der Lage, sein Versprechen zu halten?
    »Und warum blickt Ihr jetzt schon wieder so verdrossen? Schüttelt Eure schlechte Laune ab, meine kleine Braut! Machen wir uns auf den Weg.« Er nahm das Bündel mit den Vorräten, die er eingesammelt hatte, und trat aus der Kate.
    »Erwartet Ihr etwa, dass ich frohlocke am Beginn eines langen und möglicherweise gefährlichen Weges?« Sie folgte ihm nach draußen. »Nur ein Narr würde sich freuen bei dem Gedanken, gut zwei Wochen lang durch Schottland zu marschieren, mit nichts als Lumpen, um seine Füße zu schützen.«
    Tavig blickte auf ihre Füße, um die sie wollene Lumpen gewickelt hatte, dann betrachtete er seine Stiefel. Ihn zwickte ein schlechtes Gewissen, auch wenn er wusste, dass es grundlos war. In der Kate des Fischers hatte er nichts Passendes für ihre zarten Füße aufgetrieben. Seine eigenen abgetragenen und vom Salzwasser harten Stiefel waren viel zu groß für sie. Die dicken Lappen um ihre Füße mussten reichen, bis er etwas Besseres stehlen oder erbetteln konnte.
    »Ich gebe zu, Eure armen kleinen Füße sind nicht besonders gut geschützt«, sagte er und half ihr, über einen seichten Graben zu springen. »Ich werde mich bemühen, dem möglichst bald Abhilfe zu schaffen.«
    »Ein Paar Schuhe für mich zu stehlen, meint Ihr wohl.« Sie zuckte zusammen, als sie auf eine kleine Distel trat.
    »Eine Braut sollte die Bemühungen ihres zukünftigen Gemahls, sich um ihre Bedürfnisse zu kümmern, nicht schlecht machen.«
    »Wollt Ihr wohl endlich aufhören, mich als Eure Braut zu bezeichnen? Was veranlasst Euch dazu, und warum beharrt Ihr auf diesem Blödsinn?«
    »Es ist kein Blödsinn.«
    »Ach nein? Wie soll ich es denn sonst nennen?« Sie stolperte über einen Stein, und als er ihre Hand nahm, ließ sie ihn gewähren, denn der leichte Halt war ihr angenehm. »Ihr wisst nicht, wer ich bin. Ihr kennt meine Familie nicht und wisst auch sonst nichts über mich. Ich bin keine reiche Erbin, an mir ist nichts Begehrliches, und unsere Verwandten haben auch keinen Waffenstillstand oder Handel vereinbart, der mit einer Heirat besiegelt werden müsste. Ich begreife nicht, wie Ihr auf diese Schnapsidee gekommen seid und warum Ihr daran festhaltet. Es ist ja wohl nicht so, dass das Schicksal uns zusammengeführt hätte.«
    »Doch, genauso ist es.«
    Moira schimpfte halblaut und funkelte seinen breiten Rücken zornig an. »Ich sage jetzt nicht, dass ich nicht an das Schicksal oder eine göttliche Fügung glaube; rundweg ablehnen kann man so etwas nicht. Doch hier ist jegliches Gerede über Schicksal oder Fügung abwegig.«
    »Ich fürchte, gerade hier spielen Schicksal und Fügung eine große Rolle. Als die Reling barst und Ihr über dem stürmischen Meer hingt, wusste ich, dass das Schicksal uns zusammengeführt hat. Plötzlich verstand ich, warum ich Euch auf dem Schiff kaum aus den Augen lassen konnte, obwohl an Euch wahrhaftig nicht viel dran ist.«
    »Vielen Dank«, brummte sie gereizt. Musste er sie ständig daran erinnern, wie klein und zierlich sie war?
    »Glaubt Ihr denn nicht, dass das Schicksal seine Fäden gesponnen hat, als Ihr mir plötzlich Eure Aufmerksamkeit geschenkt und einen kleinen Moment gegeben habt, um mit mir zu reden?«
    »Das hat mit dem Schicksal nichts zu tun. Außerdem habt Ihr mich angesprochen, ich habe nur darauf reagiert.«
    »Hat nicht das Schicksal dazu geführt, dass Ihr

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