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Verzehrende Leidenschaft

Verzehrende Leidenschaft

Titel: Verzehrende Leidenschaft Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hannah Howell
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Tavig ihm antworten wollte. Er schimpfte halblaut auf seinen sturen Cousin und funkelte den Wehrturm noch einmal böse an, dann trat er ans Bett. Moira schlief friedlich, offenbar hatte sie nichts mehr mitbekommen von den anhaltenden Streitereien um ihre Zukunft. Einen Moment lang dachte er daran, sie in Ruhe zu lassen, aber er wusste, dass sie sich in ihren Kleidern nicht wohlfühlen würde.
    Moira rührte sich und schlug schlaftrunken nach den Händen, die sich an ihr zu schaffen machten, brachte jedoch kaum die Augen auf. Es dauerte eine ganze Weile, bis ihr klar wurde, dass Tavig versuchte, sie auszuziehen. Weil er so damit beschäftigt gewesen war, ihr möglichst sachte die Hose abzustreifen, hatte er gar nicht bemerkt, dass Moira wach war. Sie stellte ihm den Fuß auf die Brust und versetzte ihm einen Tritt, der ihn auf den Boden beförderte.
    Doch er erhob sich gleich wieder und klopfte sich den Staub ab. »Tut mir leid, Liebes, ich wollte dich nicht aufwecken. Ich dachte daran, dich in deinen Kleidern schlafen zu lassen, doch dann fiel mir ein, dass du dich darin nicht wohlfühlen würdest.«
    »Ja, damit magst du recht haben.« Als sie merkte, dass sie schon bis zum Hemd entkleidet war, gähnte sie herzhaft und schlüpfte dann unter die Decke. »Danke!«, murmelte sie schläfrig.
    »Mädchen, wir haben ein kleines Problem«, sagte er, zog sich ebenfalls aus und kroch zu ihr.
    »Wir haben sehr viele Probleme. An welches dachtest du gerade?« Sie schmiegte sich an ihn. »Und müssen wir jetzt darüber reden?«
    »Nay, das hat noch viel Zeit. Aber ich dachte, du solltest Bescheid wissen über das, was sich um uns herum zusammenbraut. Du wirst dich jedenfalls morgen früh damit herumschlagen müssen, sobald du die Augen aufmachst. Und da wäre es klug zu wissen, um was es geht.«
    »Ich habe es ziemlich satt, mich mit Dingen herumzuschlagen. Du sprichst wohl von Mungan und seinem Beharren, dass ich ihn heirate.«
    »Aye, Liebes.« Langsam löste er ihr die Zöpfe auf und erklärte: »Mungan ist entschlossen, sich diesen Wehrturm anzueignen, und zwar, indem er dich heiratet. Er kann sehr stur sein. Ich habe ihm gesagt, dass wir vom Schicksal füreinander bestimmt sind, aber wir sind noch nicht Mann und Frau. Er meint, das mache dich zu Freiwild.«
    »Freiwild?« Einen Moment lang war ihr Zorn stärker als ihre Erschöpfung. »Wie liebenswürdig. Und was wird aus Una? Es ist doch offenkundig, dass sie und dein Cousin ein Liebespaar sind, und ich glaube, ihm liegt tatsächlich etwas an ihr.«
    »Aye, den Eindruck habe ich auch, aber ihr gehört der Wehrturm nicht. Ich fürchte, mein Cousin wird sich diese Sache nicht ausreden lassen, solange wir nicht verheiratet sind. Er will dich zu seiner Frau. Er will verhindern, dass sich in diesem Wehrturm ein Feind festsetzt.«
    »Ich kann ihm doch versichern, dass ich nie seine Feindin werde.«
    »Das habe ich ihm auch schon gesagt. Aber er meint, als schmächtiges Mädchen kannst du so etwas nicht versprechen. Jetzt verspann dich nicht gleich, er stellt ja nicht dein Wort in Abrede. Er glaubt nur, dass ein anderer Mann es verändern kann.«
    »Und das wohl umso mehr, nachdem ich mich von meinem Vormund so gründlich habe täuschen lassen. Aber das spielt keine Rolle. Sir Mungan kann mich nicht dazu zwingen, ihn zu heiraten. Du würdest das doch nicht zulassen, oder?«
    »Nay, aber …«
    »Aha, das berühmte Aber.«
    »Aye, Mungan würde uns gegenüber nicht handgreiflich werden, aber vielleicht verfällt er auf eine List. Manchmal ist er wirklich sehr schlau. Und vergiss nicht, vor dem Gesetz ist Robertson noch immer dein Vormund. Er wird bald hier sein, und du solltest doch das Lösegeld für Una sein. Darauf könnte Mungan beharren, und du könntest ihn nicht davon abhalten. Ich an deiner Stelle würde es versuchen, aber vielleicht verfrachtet mich Mungan an irgendeinen aus seiner Sicht sicheren Ort, bis alles besiegelt ist.«
    »Und abgesehen davon kannst du es dir nicht leisten, hier entdeckt zu werden. Du wirst ja noch als Mörder gesucht.« Es überlief sie eiskalt. »Mungan würde dich doch nicht etwa an Iver ausliefern, um dich aus dem Weg zu schaffen?«
    »Nay, niemals«, entgegnete Tavig, ohne zu zögern. Er drückte sie an sich und küsste sie zärtlich auf den Scheitel. »Ich habe dir doch schon gesagt, Mungan hasst Iver. Da er eine Weile in Drumdearg lebte, kannte er die zwei Männer, die Iver ermordet hat, und jetzt will er sich rächen. Nay, Mungan würde

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