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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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Schritte vom Tisch weg und verschränkte die Arme. Hinter seinem massigen Körper erspähte Becca eine Maus, die auf die Vorratskammer zurannte. "Wenn Ihr vielleicht die Katze in die Speisekammer ließet …", begann sie.
    "Es geht nicht um die Mäuse!" brüllte Rowan. "Es geht um meine Kelle. Er hat meine beste Kelle ruiniert."
    Wenn er in so einem Zustand war, erinnerte Rowan sie immer an ein großes Kind. Ihre Lippen begannen verdächtig zu zucken, als sie sich vorstellte, wie er in einer riesigen Wiege lag und sich die Augen mit den Fäusten rieb wie ein müdes launisches Kleinkind.
    Sie tat ihr Bestes, um ernst zu bleiben, und sagte: "Ich verstehe dich, Rowan. Du hast sicher Recht. Dieser schlimmen Tat muss eine Strafe folgen. Ich werde mit den beiden reden und …"
    " Reden? Wozu soll das gut sein? Ich habe mit ihnen gesprochen, bis mein Gesicht blau angelaufen war vor lauter Reden. Aber sie wollen nicht hören! Ratten, das sind die beiden. Ratten!" rief Rowan.
    Beccas Geduld war am Ende. Jetzt hörte das Ganze allmählich auf, amüsant zu sein. Sie hatten genug Mühe, die Mägde in der Burg zu halten. Nur allzu oft verließen die Mägde Throckton, zogen in eine andere Stadt oder heirateten. "Rowan, ich verstehe, dass du das Gefühl hast, dein Eigentum sei mutwillig zerstört worden. Aber du bestimmst weder über die Einstellung noch die Entlassung der Dienstleute. Das ist einzig und allein meine Angelegenheit. Ich würde vorschlagen, du backst jetzt Brot. Ich werde mich mit den beiden Küchenjungen befassen."
    Rowan sah finster drein. Er wusste, dass Becca nicht in der Stimmung war, noch mehr Widerworte zu hören. Böse nickend, drehte er sich um und ging zur Vorratskammer, wo das Mehl aufbewahrt wurde.
    "Kommt mit mir, Jungen", befahl Becca und führte die beiden hinaus in den Hof, wo ein scharfer Wind wehte. Ihr fiel auf, dass auch die Wachtposten auf der Mauer gegen den Wind ankämpften, der ihre Umhänge erfasste und die Männer oben beinahe das Gleichgewicht verlieren ließ.
    Sie schaute sich um und stellte fest, dass Blaidd nicht in der Nähe war. Er und sein Knappe – der nicht mehr ärgerlich auf Blaidd zu sein schien – befanden sich wahrscheinlich im äußeren Bereich der Festungsanlage. Sie vermutete, dass sie sich dort mit Dobbin und seinen Männern im Kampf übten.
    Becca freute sich sehr über die Freundschaft, die sich zwischen Dobbin und Blaidd entwickelt hatte. Sie waren sich in vieler Hinsicht ähnlich: Beide verfügten über viel Selbstvertrauen und waren stark und kampferprobt. Sie hätte es bedauert, wenn Dobbin und Blaidd sich nicht mögen würden.
    Sie selbst war sich über ihre Gefühle Blaidd gegenüber im Klaren. Sie liebte ihn. Es war eine Liebe, die in den vergangenen Tagen immer stärker geworden war, durch die wenigen Augenblicke, die sie allein miteinander verbracht hatten. Sie hatten miteinander sprechen und sogar ein paar kurze, heimliche Küsse tauschen können.
    Laelia schien nicht mehr so erpicht darauf zu sein, ihre Zeit mit Blaidd zu verbringen. Ihr Vater hingegen genoss seine Gesellschaft offenbar immer noch. Die beiden Männer hatten mehrere Male Schach miteinander gespielt und gestern Abend ein paar Stunden damit zugebracht, über Politik zu reden.
    Becca schob die Gedanken an Blaidd beiseite und widmete sich wieder der Krise in der Küche.
    "Also", begann sie, als sie den Brunnen erreichten. "Wie lauten eure Namen?"
    "Ich heiße Bert", murmelte der braunhaarige Junge, der Rowans Schöpfkelle als Keule benutzt hatte. Er war ungefähr zehn Jahre alt. "Das hier ist Robbie, Mylady."
    Robbie schien ungefähr ein Jahr älter als Bert zu sein. Er hatte leuchtend rotes Haar, das im Moment leicht mit Mehl bestäubt war. Seine sommersprossige Haut wirkte blass und geradezu durchscheinend.
    "Also gut, Bert und Robbie", sagte Becca sanft. "Ich würde jetzt gern eure Version der Geschichte hören. Warum habt ihr eure Arbeit nicht ordentlich erledigt?"
    "Das haben wir, Mylady!" verteidigte Bert sich. "Aber er hat immer mit uns geschimpft und behauptet, dass wir nichts richtig machen, deshalb … deshalb …"
    "Deshalb habt ihr aufgehört, euch Mühe zu geben?"
    Die beiden Jungen schwiegen. Bert fuhr mit dem Zeh nervös um einen Pflasterstein herum.
    "Ihr müsst doch einsehen, dass es keine gute Idee war, mit Rowans bester Schöpfkelle eine Maus zu erschlagen?" fragte Becca.
    "Die Maus ist in die Speisekammer gelaufen", entgegnete Bert. "Ich habe nach dem Ersten gegriffen, was ich

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