Verzehrende Sehnsucht
mit der schönen Lady Laelia nicht erkennen? Hat die alte Hexe unten das nicht erwähnt?"
Bei Gott, jetzt sah er es. Sie war Laelia wirklich ähnlich. Diese grünen Augen, das blonde Haar, der Schnitt des Gesichts. "Wollte dir Bec… Lady Rebecca deswegen helfen?" fragte er.
Hesters Lächeln erstarb. "Sie weiß es nicht", erwiderte sie grimmig. "Niemand weiß es. Außer ihm und mir, und jetzt wisst Ihr es auch. Meine Mutter wurde gut bezahlt, damit sie Stillschweigen bewahrte. Sie hielt sich daran, bis sie auf dem Totenbett lag. Dann ließ sie mich schwören, ebenfalls zu schweigen." Hesters Miene verfinsterte sich. "Ihr nehmt doch nicht etwa an, dass nur Lords und Ladys Wort halten können, oder?"
"Es überrascht mich, dass du die Wahrheit nicht enthüllt hast, als er dich so schlecht behandelt hat."
"Es hat mich beschämt, so einen Erzeuger zu haben." Sie lächelte Blaidd verbittert an. "Wir Bauern können uns auch wegen unseres blauen Bluts schämen. Ich habe um Lady Rebeccas willen nichts gesagt. Sie war die Einzige, die mich immer anständig behandelt hat. Vor meiner Schwangerschaft und auch danach. Und sie liebt ihren Vater. Nicht, dass dieser Bastard das verdient. Warum, glaubt Ihr, ist sie immer noch da, führt den Haushalt und verschont ihre Schwester mit Arbeit? Obwohl er Rebecca wie eine Dienstmagd behandelt. Es gibt niemanden, der loyaler und liebevoller ist als Lady Rebecca. Ich habe Angst, dass die Wahrheit ihr das Herz brechen könnte. Nur deshalb habe ich die Wahrheit nicht vom Turm unserer Dorfkirche geschrien. Und da ist noch etwas. Glaubt nicht, dass er wie ein Mönch lebt, nur weil er nicht verheiratet ist. Kein Mädchen über fünfzehn, abgesehen von seinen eigenen Töchtern, entgeht seiner Aufmerksamkeit auf der Burg. Er vergewaltigt sie nicht, falls Ihr das jetzt annehmt", fuhr Hester fort. "Aber er ist ein Meister der Verführung. Und er ist reich. Daher bekommt er die meisten Mädchen, die er will. Dann zahlt er für ihr Stillschweigen. Entweder verlassen sie Throckton oder nutzen das Geld für die Aussteuer. Er quetscht jeden Penny aus den Armen heraus, den er kriegen kann. Er bedroht und schikaniert sie. Lady Rebecca hat keine Ahnung davon."
Blaidds Herz schmerzte, als er das hörte. Becca war liebevoll und loyal. Sie würde nicht glauben können, dass ihr Vater zu solchen Dingen fähig war – wenn das tatsächlich der Fall war. Sie würde annehmen, dass alles Lügen und Übertreibungen einer völlig verbitterten, zornigen jungen Frau waren.
"Wenn ich Euch sage, dass diese Dänen nicht wegen des Handels hier sind, solltet Ihr mir glauben." Sie warf sich eine Haarlocke über ihre Schulter und lächelte verschmitzt. "Manche von ihnen sind schwatzhaft. Und einer, der betrunkener als die anderen war, hat mir erzählt, dass sie eines Tages hier leben würden."
"Es ist ziemlich offensichtlich, Hester, dass du Lord Throckton nicht magst", erwiderte Blaidd. "Wie kann ich all das glauben, was du mir erzählst?"
"Wie könnt Ihr einer Hure trauen, was?" Sie setzte sich und schlug kokett die Beine übereinander. "Nun, Sir Blaidd, ich vermute, das könnt Ihr nicht. Vielleicht tische ich Euch nichts weiter als Lügen auf, weil ich so verbittert darüber bin, was er mir angetan hat. Vielleicht erzähle ich Euch das aber auch, weil mir der einzige Mensch, der mich anständig behandelt hat, nachdem mich dieser verdammte Ritter geschwängert hatte, am Herzen liegt und ich Becca nicht für die Missetaten ihres Vaters leiden lassen will. Wenn Ihr mir nicht glaubt, dann tut es mir Leid, dass ich Euch ins Vertrauen gezogen habe." Sie hob die Hand. "Da ist die Tür. Geht."
Blaidd rührte sich nicht von der Stelle. "Ich bin bereit zu akzeptieren, dass Lord Throckton anders ist, als er scheint. Aber wenn ich Euch glauben soll, dann brauche ich Beweise."
Sie zuckte mit den Achseln. "Macht, was Ihr wollt. Glaubt mir, oder glaubt mir nicht. Aber wenn ich Recht habe und Throckton etwas Übles im Schilde führt, möchte ich, dass Ihr wisst, dass Lady Rebecca unschuldig ist. Ich möchte, dass ein Freund des Königs die Wahrheit kennt."
"Ich gebe dir mein Wort, dass ich alles in meiner Macht Stehende tun werde, damit Lady Rebecca nicht darunter leidet, falls dieser Mann wirklich ein Verräter ist."
Hester erhob sich. "Gut. Geht jetzt, und sagt dieser Sau unten, dass ich heute Nacht für sie kein Geld mehr verdienen werde. Ich wette, sie hat sowieso genug von Euch bekommen."
Blaidd ging zur Tür, blieb
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