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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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Moment konnte er Meg nicht befragen, weil sie zu viel zu tun hatte. Der Besuch der Dänen bedeutete für das Gesinde viel mehr Arbeit.
    Blaidd hatte so viel Zeit wie möglich mit Valdemar und Lord Throckton verbracht, um herauszufinden, ob es den beiden wirklich nur um Handel ging oder ob es noch einen anderen finsteren Anlass für den Besuch des Dänen gab. Bisher hatte Blaidd nichts Verdächtiges bemerkt. Das einzige Ansinnen des Dänen schien der Kauf von Wolle zu sein. Und soweit Blaidd feststellen konnte, war es das erste Mal, dass die Dänen hier auf Throckton weilten. Alle Dienstleute, die er befragt hatte, hatten ihm das bestätigt. Dabei hatte er auch erfahren, dass Lord Throckton häufig auswärtigen Besuch erhielt. Und die ausländischen Gäste kamen nicht immer um der schönen Laelia willen.
    Das musste jedoch noch lange kein Zeichen für Verrat sein. Es konnte auch lediglich heißen, dass Throckton ein kluger geschäftstüchtiger Mann war, der sich seinen großen Wohlstand durch den Handel mit Ausländern erarbeitet hatte.
    Blaidd hatte leider noch keine Gelegenheit gehabt, mit Becca über den Besuch der Dänen zu reden und so ihre Meinung in Erfahrung zu bringen. Sie lief den ganzen Tag geschäftig hin und her, um all ihren Pflichten nachzukommen.
    Er bezweifelte außerdem, dass sie irgendeinen Argwohn hegte. An dem Tag im Wald hatte sie deutlich gemacht, dass sie davon ausging, ihr Vater sei Henry gegenüber loyal. Und was Laelia betraf – der Däne faszinierte sie zwar, aber Blaidd war sich sicher, dass ihr Desinteresse an Politik nicht geheuchelt war.
    Lord Throckton verhielt sich weiterhin wie ein freundlicher Gastgeber, wich aber geschickt jeder Frage aus, die Blaidd ihm über seinen Umgang mit Ausländern stellte, und erklärte, dass solche Besuche allein Handelszwecken dienten.
    Trotzdem hätte ich achtsamer sein sollen, dachte Blaidd. Er hätte sich in seinem vorläufigen Urteil nicht von Gefühlen leiten lassen dürfen oder von der zur Schau gestellten guten Laune seines Gastgebers. Als Ritter des Königs durfte er einfach nicht sein Glück vor seine Pflicht stellen.
    Als er den Boden auf der anderen Seite der Mauer erreichte, ließ er sich geschmeidig in den Graben der Befestigungsanlage gleiten und kletterte auf der gegenüberliegenden Seite des Grabens wieder hinaus. Wie ein Dieb schlich er sich im Schatten der Gebäude davon und gelangte schließlich zum Freudenhaus.
    Dort schaute er sich aufmerksam um. Er wollte sichergehen, dass niemand ihn beobachtete. Dann schlüpfte er rasch durch die Tür. Die Frauen, die sich gerade unten befanden und nichts zu tun hatten, schnappten bei seiner Ankunft vor Erstaunen nach Luft. Dann lachten sie spöttisch auf. Die Herrin des Hauses stieß ein tiefes anzügliches Lachen aus und schlenderte mit wiegenden Hüften auf ihn zu. Die schwarzen Augen der üppigen dunkelhaarigen Frau glitzerten triumphierend und gierig. "Ich habe mir schon gedacht, dass es nur eine Frage der Zeit ist, wann Ihr wiederkommt."
    "Ich konnte einfach nicht fernbleiben." Er musterte kurz die anwesenden Frauen. "Wo steckt die Blonde?"
    "Ah, ich dachte mir, dass Ihr ihretwegen hier seid. Sie hat mir erzählt, wie Ihr sie angesehen habt, als Ihr den Jungen fortgeschleppt habt. Und wenn die Lady von der Burg Euch nicht an sich heranlässt, dann ist unsere Hester ihr immerhin ähnlich genug. Nicht wahr?"
    Die Frau warf ihm einen gehässigen Blick zu und kicherte. "Ihr wäret nicht der Erste, der deswegen hierher kommt."
    Blaidd fühlte sich richtiggehend besudelt, aber er verfolgte seinen Plan unbeirrt weiter. "Wie viel?"
    "Fünf Pennys."
    "Fünf erscheinen mir unangemessen hoch."
    "Nicht für sie, wie Ihr bald genug herausfinden werdet."
    Er griff in seine Börse, welche er mit Absicht nahezu geleert hatte, und übergab ihr die Münzen, die die Frau in ihr beflecktes Mieder gleiten ließ. "Wo ist sie?" fragte er.
    Die Frau deutete mit dem Kopf in Richtung Treppe. "Ihr wisst schon, wo sie zu finden ist. Ihr müsst allerdings ein bisschen warten. Sie hat viel zu tun, unsere Hester."
    Die Frau grinste starr. Blaidd musste an sich halten, um kein angewidertes Gesicht zu machen.
    "Ich werde dir beim Warten Gesellschaft leisten", bot sich eine der anderen Huren an und rückte dicht an ihn heran.
    "Ich will aber nicht warten." Er schaute die Wortführerin an. "Was würde es kosten, den loszuwerden, der gerade bei ihr ist?"
    Wieder glitzerten die Augen der Frau gierig. "Weitere fünf

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