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Verzehrende Sehnsucht

Verzehrende Sehnsucht

Titel: Verzehrende Sehnsucht Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Margaret Moore
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Vielleicht ist es an der Zeit, dass er verschwindet", schlug Dobbin leise vor.
    "O ja, er wird verschwinden. Und zwar heute noch", erwiderte sie schroff. Trotz ihres wachsenden Zorns hatte sie einen Kloß in der Kehle.
    "Welchen Grund wollt Ihr Eurem Vater für Blaidds plötzliche Abreise nennen?"
    "Ich hoffe, nicht mehr mit meinem Vater sprechen zu müssen, nachdem ich Blaidd zur Rede gestellt habe. Ich werde Blaidd mitteilen, dass wir ihn durchschaut haben. Wenn er dann zu meinem Vater geht, um diesem alles zu gestehen, und dieser ihm trotz allem gestattet zu bleiben, dann wird Laelia zumindest wissen, worauf sie sich bei einer Ehe mit ihm einlässt. Und ich habe getan, was ich konnte, um eine Heirat zu verhindern."
    "Auf zum Angriff, was, mein Mädchen? Das hätte ich mir denken können. Nachdem Ihr mit dem Schurken fertig seid, wird er sicher nicht mehr länger hier bleiben wollen. Wünscht Ihr, dass ich und ein paar Burschen ihm folgen und dafür sorgen, dass er nie wieder hierher kommt?"
    "Um ihm noch ein oder zwei Narben zuzufügen, damit er uns nicht vergisst?" Sie schüttelte den Kopf. "Nein, Dobbin. Verschwende deine Zeit nicht damit. Je weniger wir mit ihm zu tun haben, desto besser."
    "Wie Ihr wünscht, Mylady", erwiderte Dobbin mit bedauerndem Unterton.
    Sie berührte zärtlich seinen Arm. "Ich weiß, wie schwer dir das gefallen ist, Dobbin. Ich bin dir sehr dankbar für deine Offenheit. Ich sollte jetzt lieber zur Messe gehen. Sir Blaidd Morgan, Heuchler, der er ist, wird sicher da sein. Im Anschluss daran werde ich ihm Beine machen."
    Dobbin beobachtete, wie sie langsam mit hocherhobenem Kopf auf die Kapelle zuhinkte. Sie war wirklich eine Lady und verdiente äußersten Respekt, Loyalität und Liebe. Mehr als das! Sie war die Tochter ihrer Mutter und eine Frau, auf die jeder Mann außer Lord Throckton stolz sein konnte und die jeder Vater als wahren Segen betrachten würde.

13. Kapitel
     
    In dem Augenblick, als er Becca in der Kapelle entdeckte, wusste Blaidd, dass etwas nicht stimmte. Becca war totenblass und musterte ihn, als hätte er sie verletzt und zugleich erzürnt.
    Was zum Teufel war passiert? Ahnte sie, dass sein Aufenthalt hier ein anderes Motiv hatte als das, das er ihr ursprünglich genannt hatte? War er dabei beobachtet worden, wie er ins Freudenhaus gegangen war? Das würde den ungehaltenen Zug um ihren Mund und die Enttäuschung erklären, die in ihren Augen stand.
    Wie konnte er sie wissen lassen, warum er dort gewesen war, ohne preiszugeben, was Hester gesagt hatte und weshalb er eigentlich nach Throckton gekommen war? Er musste sich etwas einfallen lassen. Er musste die Dinge zwischen ihnen irgendwie wieder ins Lot bringen.
    Lord Throckton, der rechts neben ihm stand, warf ihm einen erstaunten Blick zu, als Blaidd eine unwillkürliche Bewegung machte. Zur Blaidds Linken stand Trev, dem Blaidds merkwürdige Bewegung offenbar auch aufgefallen war, da er Blaidd verwundert anschaute.
    Lady Laelia, die sich zur Rechten von Lord Throckton befand, und Valdemar schienen nichts zu bemerken. Doch das war nicht weiter verwunderlich. Sie widmeten sowieso niemand anderem als einander besondere Aufmerksamkeit.
    "Es juckt", murmelte Blaidd Trev zu und begann, sich unauffällig den Rücken zu kratzen und wie beiläufig Becca anzusehen.
    Immer noch starrte sie Blaidd mit diesem verletzten Blick an, als hätte er sie betrogen und verraten.
    Er richtete die Augen wieder nach vorn und versuchte, ruhig stehen zu bleiben und Geduld aufzubringen. Ihr Blick quälte ihn, doch Blaidd konnte nichts tun, bis die Messe vorbei war – es sei denn, er hätte einen Aufruhr verursacht, was Blaidd auf jeden Fall vermeiden wollte. Er hätte Becca am liebsten bei der Hand genommen und sie irgendwohin geführt, um mit ihr allein zu sprechen. Er hätte gern erfahren, was in ihrem Kopf vorging, und versucht, alles wieder gutzumachen.
    Nach dem Gottesdienst wagte er nicht, sich unverzüglich an Becca zu wenden oder aus der Kapelle zu stürmen. Er zwang sich, seine Ungeduld nicht zu zeigen, sondern wartete darauf, dass Lord Throckton, Lady Laelia und Valdemar den Weg nach draußen antraten.
    Becca stand vorn an der Kapellentür. Sie schwieg, warf ihm nur einen unmissverständlichen Blick zu und lief in Richtung der Lagerräume.
    "Trev, geh schon vor und nimm das Morgenmahl ein", sagte er zu seinem Knappen. "Ich bin gleich wieder da. Ich muss noch einen Schleifstein besorgen, um meine Klinge zu schärfen."
    Der Junge

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