Verzeih mir, mein Herz!
ein kleines Lächeln, das er warmherzig erwiderte.
„Ich nehme Ihre Entschuldigung gerne an, Miss Elizabeth, und bitte untertänigste um frühzeitige Verständigung, sollten Sie die Gegend wieder mal verlassen wollen.”
Elizabeth lachte ehrlich amüsiert auf, legte Ambrose doch ein Verhalten an den Tag, das so gar nicht zu ihm und dem freundschaftlichen Verhältnis, das sie pflegten, passte. „Ich lege nicht einmal meinem Verlobten Rechenschaft über meinen Aufenthaltsort ab, ich denke nicht daran, für Sie eine Ausnahme zu machen, Mylord!”
Ambrose griff sich theatralisch an die Brust und verzog schmerzerfüllt Gesicht. „Haben Sie das auch gehört, Miss Carmichael? Sie hat mir das Herz gebrochen!”
„Ich habe nichts dergleichen gehört und ich finde es sträflich, dass Sie Betty so unverhohlen den Hof machen, wo Lord Aylesbury doch jedes Wort mitbekommt!”
Elizabeth rollte mit den Augen, denn Susans Anklage wurde durch große, tränenfeuchte Augen und einer Hand, die sich federleicht auf Jordans Oberarm legte, begleitet.
„Aylesbury wird schwerlich vor Eifersucht platzen oder vor Herzschmerz vergehen. Und wenn doch, bin ich sicher, dass du die besten Trösterin bist.” Angelegentlich sah Beth sich um. „Schließlich läufst du ja ohne Konkurrenz, nicht wahr?”
Daniel lachte leise, was Jordan mit einem verkniffenen Mund gewahrte. „Dann ist es Ihnen also aufgefallen, Miss Barkley, dass wir an einem beklagenswerten Überschuss an heiratswilligen Männern leiden und sich hier nur eine recht begrenzte Anzahl an heiratsfähigen Damen befindet?”
Beth nahm ihm seine gute Laune übel und bedachte ihn mit einer hochgezogenen Augenbraue. Leider kam sie nicht umhin zu antworten, brachte sie es doch nicht über sich, in Anwesenheit des Geistlichen und Lord Plaisleys ihr gutes Benehmen zu verleugnen. „Ich bin mir sicher, dass die Anzahl
heiratswilliger
Männer weitaus geringer ist als die der
heiratsfähigen
Mädchen. Ich wage sogar zu behaupten, dass sie gegen Null tendiert, bedenkt man, dass ich nicht
heiratsfähig
bin, sondern
verlobt
.”
Daniel verbiss sich ein Lachen, schließlich wäre es recht unfein, sich über die Verunglimpfung der eigenen Cousine zu amüsieren.
Jordans Augen weiteten sich entsetzt. Elizabeth war schlicht und ergreifend nicht gesellschaftstauglich, wenn sie es fertigbrachte, ihre Cousine in ihrem eigenen Elternhaus zu beleidigen. Allerdings sah Susan nicht beleidigt aus, sondern verwirrt und auch die Countess runzelte nur andeutungsweise die Stirn.
„Schließlich weiß ich mit Bestimmtheit, dass weder Waverley noch Exeter vorhaben, allzu bald vor den Altar zu treten, auch wenn das ihre Mütter nicht sonderlich gern hören. Wenn man bedenkt, dass dann nur noch Mr. Alberton übrig ist … haben Sie bereits eine Zuneigung zu einer jungen Dame gefasst?”
Alberton errötete leicht und sein unsteter Blick ließ Elizabeth mitleidig seufzen.
„Genauer gesagt zu Miss Susan? Nein? Lord Ambrose?”
Plaisley schüttelte belustigt sein Haupt und schürzte leicht die Lippen. „Leider, nein.”
„Da Aylesbury nicht zu haben ist …”
Lady Chadwick blinzelte. Anscheinend hätte sie bei der Planung des heutigen Abends doch auf ihre Nichte zurückgreifen sollen, schien sie sich mit den Plänen der ansässigen Adligen doch hervorragend auszukennen!
„Wie scharfsinnig, Miss Barkley.”
„Siehst du, wie ungerecht deine Verlobung ist, Betty? Deinetwegen werde ich mich den ganzen Abend langweilen, schließlich ist es müßig, mit Herren zu flirten, die offensichtlich kein Interesse an einem haben!”, beschwerte sich Susan und zog eine Schnute. Mitfühlend legte Lord Plaisley dem Mädchen eine Hand auf den Rücken und tätschelte dann ihre Schulter, dabei machte er eine solch zerknirschte Miene, dass sie nicht nur Daniel zum Schmunzeln brachte. Elizabeth biss sich auf die Lippe und sah zur Seite.
„Das geht nun wirklich nicht!”, rief Daniel entrüstet aus und drehte sich mit einem schalkhaften Blitzen in den braunen Augen zu Jordan um. „Aylesbury, im Namen der Gerechtigkeit fordere ich Sie auf, diese unsägliche Verbindung sofort zu lösen!”
Jordan blinzelte verblüfft, als Daniel diese unsinnige Forderung an ihn stellte und sich Plaisley sogleich auf Southamptons Seite schlug, sehr zu Freude von Susan und ihrer Mutter, deren Augen bereits habgierig schimmerten.
Elizabeth wartete auf eine abschlägige Antwort ihres Verlobten und seufzte leise, als diese ausblieb. Mit
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