Verzeihen ist immer moeglich
Beklommenheit oder Getriebensein aus. Die unwissenden, herumirrenden Seelen richten ihre Aufmerksamkeit auf die Erde, die sie für die einzig mögliche Realität halten. Angst, Orientierungslosigkeit und Kontrollverlust kommen hinzu.
Manche fühlen sich schuldig und fliehen vor dem Licht aus Angst vor Strafe und Verdammnis. Sie fühlen sich dem Unfassbaren und Unbekannten hilflos ausgeliefert. Obwohl immer geistige Helferkräfte anwesend sind, werden diese zurückgewiesen. Diese Seelen bleiben so lange erdgebunden, bis sie ihre Einstellung verändern und um Hilfe bitten. So bleiben sie freiwillig in Erdnähe und halten sich oft in ihrer gewohnten irdischen Umgebung auf. Dazu ein Beispiel:
»Mein Schwiegervater war durch einen Verkehrsunfall ums Leben gekommen. Er hinterließ einen riesigen Schuldenberg, von dem niemand etwas gewusst hatte. Meine Schwiegermutter und auch mein Mann litten sehr unter dieser Last. Nach seiner Beerdigung hatte ich ständig das Gefühl, dass er anwesend ist. Das war keineswegs mit einem positiven Gefühl verbunden. Ich spürte Angst, als wolle er mir mitteilen, wie sehr er sein Versagen bedauerte.
Ich fühlte auch, dass er meine Hilfe brauchte. Das Erleben seiner Gegenwart erstreckte sich über viele Wochen und ich wusste, dass mein Schwiegervater seinen Frieden noch nicht gefunden hatte. Schließlich gab mir eine Freundin einen Tipp, ihn eindringlich aufzufordern, ins Licht zu gehen. Nach diesem Ritual spürte ich ihn nicht mehr. Wenige Wochen später erschien er mir im Traum und bedankte sich für mein Verständnis. Er hatte seinen Weg ins Licht gefunden.«
Gründe für Erdgebundenheit
Verstorbene, die während ihres Lebens davon überzeugt waren, dass mit dem Tod alles aus ist, haben es mitunter sehr schwer, sich den Gegebenheiten der geistigen Welt anzupassen. Es gibt keine Auslöschung des menschlichen Bewusstseins, noch existiert ein nebulöses Nichts, in dem wir für immer verschwinden.
Jeder erlebt eine Kontinuität seiner individuellen geistigen Essenz, die unzerstörbar und ewig ist. Deswegen können Verstorbene manchmal nicht verstehen, dass sie gestorben sind, da sie eine Bewusstseinskontinuität nicht für möglich gehalten haben. Viele kehren an den Ort zurück, an dem sie gelebt haben, und versuchen, ihr Leben fortzuführen, als wäre nichts geschehen.
Die amerikanische Psychologin Edith Fiore hat sich jahrzehntelang mit dem Phänomen der Besessenheit durch Geister auseinandergesetzt. Durch ihre Rückführungsarbeit kam sie zu dem Schluss, dass die meisten Todeserlebnisse zwar positiv erlebt werden, einige mitunter jedoch auch negativ sein können. Sie schreibt dazu:
»Andere waren anders. Anstelle eines sanften Übergangs von einer Welt zur anderen erinnerten sich einige tatsächlich, voller Angst vor dem Licht geflohen zu sein oder sich von ihren verschiedenen Verwandten oder Führern abgewendet zu haben. Viele waren sich ihres Todes nicht bewusst, da sie sich lebendig fühlten, und sie waren völlig verwirrt oder verängstigt, besonders, wenn sie sich bei den Lebenden nicht bemerk bar machen konnten. Diese Individuen blieben erdgebunden – gebunden an die physische Ebene – trotz der Tatsache, dass sie gestorben waren.« 50
Angst vor Strafe, ein plötzlicher Tod oder Suizid können weitere Gründe für Erdgebundenheit sein. Darüber hinaus gibt es zahlreiche, gut dokumentierte Fälle, in denen Verstorbene im Augenblick ihres Todes in Gedankenspiralen feststeckten und daher nicht mitbekommen haben, dass sie gestorben sind. Mithilfe eines Mediums, das ihnen beispielweise ihre Situation bewusst macht, können sie schließlich ins Licht gehen. Edith Fiore schreibt:
»Ein anderer Mann, der ebenfalls bei einem Autounfall starb, blieb mehr als vierundzwanzig Stunden am Unfallort und starrte benommen auf die Stelle, an der sein Auto von der Straße abgekommen und in einen Fluss gestürzt war, ehe er irgendwie zu seinem Haus zurückkehrte, wo er vergeblich versuchte, mit seiner Familie Kontakt aufzunehmen.« 51
Erdgebundenheit kommt besonders häufig vor bei Menschen, die ihr Leben lang von Süchten jeder Art getrieben wurden. Ein zu starkes Verlangen nach Alkohol, Drogen, Rauchen, Sex oder Essen kann nach dem Tod dazu führen, dass der Geist die irdische Ebene nicht verlassen will.
Der gewichtigste Grund, sich nicht aus der irdischen Ebene lösen zu wollen, ist das Nicht-Loslassen-Können eines Hinterbliebenen. Das führt dazu, dass der Verstorbene zwanghaft an die
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