Verzeihung, sind Sie mein Koerper
Funktionskreise nach der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM): Es werden Repräsentanten für die fünf Funktionskreise aufgestellt. Diese Aufstellungsbilder können für Akupunkturärzte Hinweise zum Setzen von Nadeln geben.
â Homöopathische Systemaufstellungen (nach Matthias Varga von Kibéd und Friedrich Wiest)
â Chakrenaufstellung (mehr dazu in dem Buch Wunder, Lösung und System von Insa Sparrer, 2002).
Sparrer und Varga von Kibéd verdanken wir u.a. den Hinweis, dass es bei Körperteilen, die doppelt vorkommen (zum Beispiel Arme, Beine, Augen, Ohren, Brüste usw.) günstig ist, beide aufzustellen, auch wenn die Klienten und Klientinnen nur über Beschwerden in einem der beiden berichten.
Eine andere Vorgangsweise wählt Ilse Kutschera, Ãrztin für psychosomatische Medizin. Sie beschreibt in ihrem Buch Was ist nur los mit mir? (Kutschera/Schäffler 2010) ebenfalls, dass psychosomatische Sichtweisen eng mit Familiengeschichten verknüpft sind, und hat dazu ein eigenes Aufstellungsformat entwickelt, das sie in ihren Seminaren eindrücklich vermittelt. Bei ihr finden wir einen engen Zusammenhang mit Familienaufstellungen. Ãhnliches gilt für Stephan Hausner ( Auch wenn es mich das Leben kostet! , Hausner 2010).
In allen diesen Fällen spielt die Familiengeschichte â meist die des Herkunftssystems â eine wichtige Rolle. Eltern, manchmal GroÃeltern oder Onkel und Tanten, verstorbene, verheimlichte, wenig geachtete Familienmitglieder oder tragische Schicksalsschläge, zum Beispiel Opfer â oder Tätergeschichten aus der Kriegszeit, »tauchen auf« und wirken scheinbar über Krankheiten weiter. Bert Hellinger hat dies â in Anlehnung an Ivan Boszormenyi-Nagy â als »Bindungsliebe« bezeichnet. Es scheint, dass wir »aus Liebe« zu Eltern, GroÃeltern usw. Krankheiten und Beschwernisse auf uns nehmen.
Einen ganz eigenen Ansatz möchte ich noch gesondert anführen, nämlich den von Siegfried Essen, der mit seinen »Autopoietischen Aufstellungen« (vgl. Essen 2005) einer konstruktivistischen Aufstellungsform meiner Meinung nach viel mehr Beachtung verdienen würde. Beeinflusst von Psychosynthese und religionsphilosophischen Ansätzen (vor allem des Buddhismus) geht Essen davon aus, dass ein System jeweils ganz ist, dass die Teile einer Aufstellung jeweils frei sind und die Selbst-Erschaffung (Autopoiese) kein Ende hat. Ohne hier im Einzelnen darauf eingehen zu können, erwähne ich in diesem Zusammenhang nur die sogenannte »Ich-Selbst-Aufstellung« mit einem zusätzlichen Element.
Im Falle von Körperaufstellungen wird also Folgendes aufgestellt:
â das Ich (der Teil von uns, der sich anders als die anderen und getrennt erlebt)
â das Selbst (der Teil von uns, der sich verbunden fühlt; auch vorstellbar als bedingungslose Liebe)
â das Symptom
Auch dieses Format verwende ich mit groÃem Erfolg bei vielen meiner Klienten und Klientinnen. Christl Liebens Ansatz basiert
jedoch â neben der Erfahrung mit Familien â und Strukturaufstellungen â vor dem Hintergrund verschiedener körpertherapeutischer Verfahren.
Wichtig ist mir im Zusammenhang mit dieser Art von psychosomatischen Verfahren, dass mit unserer Arbeit kein Anspruch auf Heilung verbunden wird. Auch die geglückteste Symptomaufstellung garantiert keine Heilung, ja nicht einmal in jedem Fall Besserung. Was wir aber oft feststellen:
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In manchen Fällen (ich würde aufgrund meiner Arbeit schätzen, dass es etwa 25 Prozent sind) folgt auf eine Körper â oder Symptomaufstellung tatsächlich so etwas wie eine Heilung oder deutliche Besserung des Symptoms. Vergleichen Sie dazu auch unsere Praxisfälle im zweiten Teil. In einigen Fällen wird zwar das Symptom nicht gebessert, jedoch ändert sich der Umgang der Patienten und Patientinnen mit ihrem Körper, sie wählen andere Behandlungsmöglichkeiten, ernähren sich gesünder, achten auf andere Bereiche der Gesundheit und fühlen sich so auch besser oder manchmal sogar »gesünder«.
In einigen Fällen gibt es so etwas wie das tatsächliche Annehmen einer Krankheit, eines Symptoms. Dies ist dann wie ein tiefes Anerkennen »dessen, was ist« zu verstehen. Hier ist es ganz wichtig, dass wir Therapeutinnen abstinent bleiben mit unserem Wunsch zu heilen oder zu lindern, sondern nur die Klienten und
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