Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
Vom Netzwerk:
wach gelegen haben muss. Pausenlos drehten sich ihre Gedanken um ihr Tun und solange jemand am Leben blieb, der für die gleichen Ideen einstand, kam ihr der Kampf nicht gänzlich sinnlos vor. Doch nun ist alles dahin, wie soll sie jetzt weiterleben? Für was soll sie noch kämpfen? Welchen Sinn macht es überhaupt noch, auf dieser Erde zu weilen?
    Verdient Tamara Venestra daher nicht unser Mitleid? Hat sie denn nicht auch ein Recht darauf, geliebt und geachtet zu werden?«
    Tom betrachtete seinen Paten aus großen und überraschten Augen. Plötzlich bekam er ein schlechtes Gewissen, weil er Tamara gestern noch den Tod gewünscht hatte. Unter keinen Umständen wäre er bereit gewesen, ihr zu vergeben. Jetzt aber, wo er sah, welche Gedanken seinen Paten beschäftigten, kam er sich selbst kaltherziger vor, als er es Veyron je vorgeworfen hatte. Er musste schlucken, bevor er sagte:
    »Ich hatte geglaubt, Ihnen sei das Schicksal der Menschen völlig egal. Für Sie gibt es immer nur knallharte Fakten und Informationen. Doch jetzt...«
    »Jetzt siehst du mich um Tamara unsichtbare Tränen vergießen. Ja, so ist das mit mir. Veyron Swift leidet im Stillen, einsam und für sich selbst. Um mich herum geschieht so viel Unrecht. Menschen sterben, ich stehe nur daneben und analysiere, kalt und unnahbar und doch leide ich immerzu. Ich leide und trauere still und verborgen, niemals darf ich mich offen meiner Trauer hingeben, mein Verstand verbietet es. Es würde meine Urteilskraft zu stark beeinflussen. Ich würde meine Unabhängigkeit verlieren und damit die Fähigkeit, die Dinge so zu sehen, wie sie sind.«
    Er lehnte den Kopf zurück, schloss die Augen und sog die kühle Luft der Höhle ein.
    »So schön diese Höhle auch ist, sie trübt jedoch meine Gedanken. Ich fange an, mich der Melancholie hinzugeben. Ich brauche Informationen, Tom. Informationen, um meinen Verstand daran zu wetzen. Das ist es, für was ich geschaffen bin. Ruhe und Frieden, diese Dinge liegen mir nicht.«
     
    Die Reise mit den Booten führte zu zahlreichen weiteren Anlegestellen, welche die Talarin in dem Labyrinth unterhielten. Dort frischten Fearingels Leute ihre Vorräte auf, schliefen und versorgten die Wunden der Verletzten. Der golden schimmernde Heilungstrank bewirkte zumindest bei Tom wahre Wunder. Der Fenris-Biss war im Nu verheilt, nur ein paar rote Punkte blieben zurück. Veyron und Nagamoto bekamen Gelegenheit sich die Beine zu vertreten und sich einige der wunderschönen Kristallformationen genauer anzusehen. Nach einem kurzen Schlaf, ging die Reise schließlich weiter. Dreimal legten sie solche Stopps ein, bis die Boote an einer letzten Anlegestelle festmachten. Sie lag in einer relativ schmucklosen Grotte, in der nur wenige Edelsteineinschlüsse im Felsgestein glitzerten. Von dort aus mussten sie wieder eine hölzerne Treppe nach oben und kamen endlich wieder ins Tageslicht. Für Tom schien es eine Ewigkeit her zu sein, tatsächlich verbrachten sie jedoch nur drei Tage in der Finsternis.
    Jetzt standen sie auf der anderen Seite der Himmelmauerberge. Zum ersten Mal konnten sie das Gebirge in seinem ganzen gewaltigen Ausmaß bestaunen. Wie ein Ring umschloss es scheinbar das ganze Land, lediglich im Südwesten waren keine Berge zu sehen. Die Wälder wuchsen bis an die Schneegrenze, die weit und steil hinauf reichte und Gipfel für Gipfel mit Gletschern überzog. Zu Füßen der titanischen Berge und ihrer großen Wälder lagen die Ländereien Fabrillians. Das ganze Land war eine hügelige Ebene, nur hier und da erhob sich ein kleiner Berg oder unterbrach ein See die Hügellandschaft. Sie sahen Wiesen, die sich einem grünen Teppich gleich, über das ganze Land legten. Weiter südlich ging dieser Teppich in ein regenbogenbuntes Blumenmeer über, während der ganze Norden des Landes nur aus Wäldern bestand.
    Nachdem sie einen stundenlangen Abstieg zurücklegten, kamen sie zu einem weiteren Fluss, diesmal groß und breit. Er führte von Norden herunter und in Schlangenlinien nach Süden, bis er außer Sichtweite geriet. Am Ufer des Flusses standen weitere Boote für sie parat, größer als die in der Höhle und auch von anderer Form, lang und schmal. Jedes Boot war mit sechs Rudern ausgestattet. Die Elben setzten sich an die Riemen, während Faeringel am Heck das Steuer übernahm. Als alle an Bord waren, legten die Boote ab und sie ruderten den Fluss hinunter. Die Reise ging nun weitaus schneller voran, fast schon im Eiltempo.
    Obwohl es bereits

Weitere Kostenlose Bücher