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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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ebenmäßig. Sie wirkte wie aus Porzellan, geformt von einem göttlichen Bildhauer, ebenso schön wie zerbrechlich. Ihre eisblauen Augen waren durchdringend, so tiefgründig und geheimnisvoll, dass man sich bei ihrem Anblick sofort darin zu verlieren drohte. Ihr dunkles Haar wellte sich um ihr Gesicht und reichte bis auf Gesäßhöhe. Sie trug ein langes, weites Gewand aus rotem Stoff, vielfältig und kunstvoll bestickt und das mit dem Wechsel von Licht und Schatten mal im dunklen weinrot, mal leuchtend orange schimmerte. Es sah aus, als würde sie den leibhaftigen Herbst am Körper tragen, geschaffen aus einem so wundervollen Stoff, der wie Flüssigkeit um ihre anmutigen Formen floss und bei Bewegung kaum raschelte.
    In ihrer Begleitung befand sich ein junges Mädchen. Tom erkannte in ihr die Elbin aus dem Wald. Er zupfte Veyron am Hemdsärmel und nickte in Richtung des Mädchens. Veyron verstand und zwinkerte ihm nur kurz zu. Königin Girian kam die Treppen herunter, für Tom war es mehr ein Schweben, denn ihm fehlten alle Worte, die ihre Bewegungen besser beschreiben könnten. Nagamoto verbeugte sich, Tom machte es ihm sofort nach, auch Veyron und sogar Tamara verbeugten sich vor ihr. Die Königin lächelte gütig.
    »Es ist nicht notwendig sich vor mir zu verbeugen, Meister Simanui. Ihr gebt Euren Freunden ein schlechtes Beispiel. Tatsächlich sollte ich mich vor Euch verbeugen, wo Ihr die vergangenen Tage mit so viel Kummer und Not bestreiten musstet. Nun denn, ich heiße euch alle in meinem Haus willkommen«, sprach Girian. Ihre Stimme war wie Gesang, hell und freundlich, aber auch voller Weisheit.
    »Darf ich euch mit Imri bekanntmachen? Sie war im Wald spielen, als sie auf die Absturzstelle eurer Flugmaschine stieß. Von da an hat sie euch beobachtet und ist euch gefolgt. Sie hat meine Jäger alarmiert. Hätten wir geahnt, dass sich solch schreckliche Wesen in den Wäldern aufhalten, hätten wir schneller gehandelt. Es ist bedauerlich, dass so viele andere sterben mussten«, fuhr Girian fort. Echte Trauer stand in ihrem Gesicht. Anschließend lächelte sie wieder, gütig und mitfühlend.
    »Für eine Weile wollen wir euch daher Ruhe und Erholung anbieten, denn ich sehe den rastlosen Geist, der in allen Menschen wohnt und den es nach Taten und Eile verlangt.«
    Sie blickte zu Veyron, danach zu Tom. Ein wissendes Lächeln umspielte ihre roten Lippen.
    »Ich glaube mich an dich zu erinnern, Tom. Ich denke, wir sind uns schon begegnet, nachts in unseren Träumen. Und für Euch, Meister Veyron gibt es vielleicht einige wichtige Dinge zu erfahren, bevor Ihr Eure Fahrt fortsetzt – wenn Ihr die Geduld dafür noch aufbringen wollt. Meine Diener haben für Euch Zimmer hergerichtet. Die Bäder stehen bereit und das Wasser wurde vorgeheizt. Kleidung, die Eurer Welt entspricht, liegt für Euch parat. Sicherlich seid ihr alle hungrig. Ich habe zu Essen und Trinken auf die Zimmer schicken lassen«, sagte sie. Tom wurde rot im Gesicht, verlegen trat er von einem Fuß auf den anderen. Er war diesem wunderschönen, fabelhaften Geschöpf doch nur in seinen Träumen begegnet, das konnte sie doch unmöglich wissen, oder? Aber bei den Zaubern der Elben konnte man sich nie sicher sein. Girians wunderbare blaue Augen streiften die seinen und sie begann wieder breit zu lächeln.
    Doch, sie weiß es. Sie war wirklich in meinen Träumen , dachte er. Schließlich blickte die Königin zu Tamara. Tom fiel auf, dass die Terroristin sofort den Kopf wegdrehte und in den Boden starrte. Girians Lächeln wurde traurig und mitfühlend.
    »Ich sehe, es gibt einige Wunden zu heilen, vor allem die Unsichtbaren, gegen die kein Elixier der Welt hilft. Seid ohne Sorge, Tamara Venestra. Eure Freunde sind bei meinen Heilern in den besten Händen. Derweil bitte ich Euch, dass Ihr Imri in den Krankenflügel begleitet. Auch Eure Wunden bedürfen der geschulten Heilkunst des Palastes. Obwohl unser Elixier Euch die Kraft zurückgegeben hat, so verblieb dennoch einiges an Schrat-Gift in Eurem Blut«, sagte sie. Imri trat vor und reichte Tamara die Hand. Die Terroristin zögerte einen Moment, sah zu Nagamoto, ihr Blick rat- und hilflos. Der Simanui nickte auffordernd. Widerwillig ergriff Tamara Imris Hand und ließ sich fortbringen. Girian trat zurück, aus dem Schatten der Bäume erschienen einige elbische Diener, alle festlich gekleidet. Sie baten Veyron und Tom mit ihnen zu kommen. Nagmoto dagegen stieg mit der Königin und zwei Dienerinnen die Treppen

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