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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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den Straßen, ließen ihre Pfeifen trillern und forderten die Menschen auf, nachhause zu gehen. In der Hauptstadt herrschte ein reges Nachtleben. Seit fünfzig Jahren hatte es keinen solchen Alarm mehr gegeben.
    »Invasion, Invasion, Invasion«, schrien einige aus der Menge.
    »Maresia ist gekommen!«
    Im Nu brach Panik aus. Leute sprangen von Stühlen auf, stießen sich gegenseitig um, jeder versuchte so schnell wie möglich zu seinem Auto zu gelangen. Die vielen Straßencafés leerten sich schlagartig, das hysterische Kreischen und Schreien der Menschen vermischte sich mit dem lauten Geheul der Alarmsirenen.
    Tom erwischte Veyron gerade noch rechtzeitig am Hintereingang. Tamara war den beiden voraus. Sie rannte bereits die Straße runter.
    »Wie sollen wir Jessica überhaupt finden? Das ist doch aussichtslos«, schrie Tom, um den Lärm zu übertönen. Veyron packte ihn am Arm, zerrte ihn hinter sich her. Sie liefen die Stufen des Palastes hinunter und hinaus auf die Straße. Vor ihnen parkte ein schneeweißes Polizeimotorrad, ein uraltes Modell aus den Fünfzigern des letzten Jahrhunderts.
    »Aufsteigen, Tom. Ich weiß genau wohin sie will. Wir fangen sie ab«, rief Veyron und schwang sich auf die Maschine. Tom sprang hinter ihm auf, hielt sich fest. Ein Polizist entdeckte die beiden, schrie etwas und zog einen Schlagstock. Veyron trat den Kickstarter durch. Die Maschine machte einen gewaltigen Satz nach vorne, schoss schlingernd auf die Straße hinaus. Der Polizist brüllte ihnen hinterher.
    »Diebe! Plünderer! Haltet sie auf!«
    Der Lärm des Alarms ließ seine Worte untergehen. Im Nu hatten sie den armen Mann weit zurückgelassen. Sie jagten wie eine Rakete die Straße hinunter, vorbei an rennenden Menschenmengen und Oldtimern, die in panischer Angst gestartet wurden und kreuz und quer herumfuhren, alle Verkehrsregeln vergessend.
    Tamara, die in heller Wut voraus gerannt war, willens Jessica um jeden Preis aufzuhalten, staunte nicht schlecht, als sie ihre beiden Begleiter mit einem Polizeimotorrad davonschießen sah. Sie blickte sich kurz um, entdeckte eine zweite Maschine, die gerade von einem Beamten gestartet wurde, um Tom und Veyron zu verfolgen. Tamara rannte hinüber. Ohne ein Wort zu sagen, packte sie ihn und zerrte ihn von seiner Maschine. Mit einem einzigen Schlag war der Polizist bewusstlos. Sie sprang auf das startbereite Motorrad und gab Gas. Veyron und Tom waren weit vor ihr, doch nirgendwo eine Spur von Jessica Reed. Sie vertraute darauf, dass Swift wusste was er tat.
    Tatsächlich: Gar nicht so weit vor Veyron konnte sie eine schwarz gekleidete Frau die Straße runterrennen sehen. Jessica stieß mit der Kraft einer Löwin andere Passanten beiseite, schleuderte sie in die Tischgruppen der Straßencafés.
    Tamara holte alles aus dem Motorrad raus, was in der alten Kiste drinsteckte. Sie mussten um jeden Preis der Welt verhindern, dass die Vampir-Diebin das Juwel des Feuers zu Nemesis brachte. Was für eine Ironie , dachte sie bei sich. Noch vor einer Woche war ich die Terroristin, stets auf der Flucht vor der Polizei und jetzt jage ich selber einer gefährlichen Feindin hinterher.
     
    Auch Floyd setzte alles an dieses Ziel. Er hatte Großalarm für ganz Talassair ausgegeben, eine Maßnahme, die für gewöhnlich nur im Fall einer Invasion vorgesehen war. Darum machte sich neben den nur mit Knüppeln bewaffneten Verkehrspolizisten jetzt auch die Armee Talassairs kampfbereit. In der Stadtkaserne wurden altertümliche Jeeps und die ganze Panzerflotte des Königs startklar gemacht. Alte Shermans , deutsche Panther - und Tiger -Panzer und jede Menge andere Museumstücke wurden bemannt. Sie rollten, bereit für eine Schlacht die es gar nicht gab, aus den Garagen. Ohne Rücksicht auf Verluste wurden Mauern durchbrochen, Gärten und Zäune niedergewalzt. Das ganze Inselreich war in heller Aufregung. Vor der Küste glaubte man schon die Galeeren Maresias zu sehen, andere meinten dagegen, es seien wohl eher Piraten oder Sklavenjäger.
    Alles nur wegen einer einzelnen, frechen Diebin, die in ihren Händen nicht weniger hielt, als das Schicksal ganz Elderwelts.
    Dieser Tatsache waren sich auch Tom und Veyron bewusst. Jessica war nur noch ein paar Meter vor ihnen, rannte, als wäre ein Rudel Fenriswölfe hinter ihr her. Tom konnte gar nicht fassen, dass irgendjemand so schnell sein konnte.
    »Das hängt sicher mit ihren vampirischen Kräften zusammen«, sagte er sich. Wie sie es dann überhaupt mit ihr

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