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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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unterwürfigen Tonfall bemüht. Nemesis musste lächeln. Tom sah, wie die Haut um seinen Mund an einer neuen Stelle aufriss. Angewidert drehte er das Gesicht zur Seite.
    »Das ist in Wahrheit eigentlich fast das Schönste an der Sache, nicht wahr, Harry?« meinte Veyron leise, beugte sich leicht vor, damit nur Nemesis ihn hörte.
    »Endlich können Sie ihr die Befehle geben. Eigentlich, mein lieber Harry, sind Sie zu bedauern. Ihr Name „Nemesis“ ist das beste Indiz für Ihr krankhaft übersteigertes Selbstbewusstsein und zugleich für Ihren Mangel an Kreativität. Ebenso Ihr anderer Name: H.G.W. Morgan, Harry Gregory Wittersdraught und dazu noch ein Morgan, furchtbar einfallslos. Dennoch haben Sie immenses Unheil angerichtet, vom Mord an rund einhundert Menschen ganz zu schweigen.«
    Nemesis‘ Grinsen wurde noch breiter, seine Haut riss an immer mehr Stellen auf und entblößte blutiges Fleisch.
    »Wie nett von Ihnen, mich daran zu erinnern«, meinte er voller Sarkasmus. »Daher ist dies mein Geschenk an Sie, Mr. Veyron Swift: Jessica, lass die beiden nach unten schaffen. Die Fenrisse sind hungrig!«
    Jessica schnippte mit den Fingern. Zwei Schrate erschienen an ihrer Seite, der eine ein großer, starker Hauptmann, der andere kleinwüchsig mit krummen Beinen.
    »Urk und Zhark, schafft sie hinunter in die Katakomben, verfüttert sie an die Fenrisse«, befahl sie und warf einen erwartungsvollen Blick auf Nemesis. Der nickte zufrieden. Die beiden Schrate traten vor, mit schiefem Grinsen auf ihren Fratzen. Sie packten Tom und Veyron, stießen sie zurück in den Aufzug. Die Gittertür schloss sich und die Kabine rauschte nach unten.
     
    Tom war nicht imstande irgendetwas zu sagen. Jetzt ging es mit ihnen zu Ende. Warum um alles in der Welt hatte er sich überhaupt zu diesem Blödsinn überreden lassen? Hätte ihm nicht eigentlich klar sein müssen, dass Veyrons Einfälle allesamt Schwachsinn waren? »Nein, ich musste ja so blöd sein und ihm ein weiteres Mal vertrauen«, warf er sich vor.
    Sein Pate dagegen schien ganz gelassen. Er sah zuerst auf den kleinen Zhark, anschließend zu Urk.
    »Schade eigentlich«, meinte er. Die Schrate ignorierten ihn.
    »Es muss doch verdammt ärgerlich sein, dass ihr beide jetzt schon Befehle von diesem Menschenweibchen annehmen müsst, oder? Noch vor einer Woche war sie eure Gefangene«, fuhr er fort. Tom erinnerte sich an die gruselige Szene, als Jessica wie eine wandelnde Leiche auf dem Festungshof von Ferranar gestanden hatte, mit genau diesen beiden Schraten an der Seite.
    »Halt’s Maul«, zischte Zhark und verpasste Veyron einen schmerzhaften Stoß in den Rücken. Der steckte ihn ohne mit der Wimper zu zucken weg. Die Lifttür öffnete sich ratternd und die Schrate drängten sie nach draußen. Sie wiesen Tom und Veyron mit ihren langen Dolchen den Weg. Es ging eine breite Wendeltreppe nach unten, die man mit groben Werkzeugen aus dem rotbraunen Felsen gehauen hatte. Gestank kam ihnen entgegen, vermischt mit viel Geschrei und Gebell.
    »Da tut und macht ihr, riskiert euer Leben, und was ist der Dank? Ihr dürft den Müll beseitigen. Tja, ist aber auch kein Wunder«, seufzte Veyron melancholisch. Die Schrate gingen hinter ihnen her. Tom bemerkte, wie sie zunehmend wütender wurden. Was um alles auf der Welt wollte Veyron denn damit bezwecken? Das ihnen die beiden Typen die Kehlen durchschnitten, bevor sie zu den Fenrissen kamen?
    »Du sollst das Maul halten, hab ich gesagt!« fauchte Zhark. Veyron wirbelte zu ihm herum.
    »Von einem Klein-Schrat lass ich mir gar nichts sagen!« entgegnete er, drehte sich wieder um und ging kommentarlos weiter. Urk, der Größere, begann plötzlich zu husten. Tom brauchte einen Moment um zu begreifen, dass es sein Lachen war.
    »Siehst du, Zhark? Sogar Fenrisfutter erkennt was du wirklich wert bist!« brüllte der Groß-Schrat und klopfte sich begeistert auf den Oberschenkel.
    »Halt bloß dein blödes Maul, Urk! Und du, Mensch, noch ein unverschämtes Wort und ich schneid‘ dir die Kehle raus!« zischte Zhark. Sie stießen immer tiefer in die Katakomben vor, der Geruch von verwesendem Fleisch und verschwitzten Körpern kam ihnen entgegen. Tom musste würgen und Veyron verzog kurz das Gesicht. Nur die beiden Schrate störten sich nicht daran.
    »Kein Wunder, dass du niemals das Kommando haben wirst, Zhark. Du bist viel zu unbeherrscht. Deswegen vertraut Nemesis alleine den Groß-Schraten, so wie Urk einer ist«, meldete sich Veyron nach einer

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