Veyron Swift und das Juwel des Feuers
kleinen Farnen überzogenen Throne.
»Sieben Throne für die sieben Mitglieder des Rates des Lichts. Einer für den Elbenkönig Fabrillians, zwei für die Menschenkönige der Reiche Caralantion und Tewensiniel und vier für die Meister der Simanui. Hierher wollte ich immer schon einmal kommen, fünfunddreißig Jahre musste ich warten. Dies ist ein heiliger Ort, an dem viele große Entschlüsse gefasst wurden.«
Alle sahen ihn überrascht an. Alec begann plötzlich laut zu lachen.
»Eine nette Geschichte. Ist Ihnen das alles selbst eingefallen, oder haben Sie es irgendwo gelesen?«, fragte er. Sein Gesicht verwandelte sich in eine Fratze der blanken Wut.
»Was wird hier gespielt? Was läuft hier eigentlich? Was für ein beschissenes Spiel ist das? Finden Sie das lustig, ja? FINDEN SIE DAS LUSTIG?«
»Ich habe es Ihnen letzte Nacht gesagt, Alec. Ich habe versucht Sie zu warnen. Aber Sie verstehen es einfach nicht, Sie wollen es nicht verstehen. Sie sind so verbohrt, so tief Ihrem Wahn verfallen, dass Sie sich gar nicht vorstellen können , dass es Dinge außerhalb der Welt gibt, die Sie kennen«, erwiderte Nagamoto ruhig. Er bedachte Alec mit einem traurigen Blick.
»Ich sage Ihnen voraus: Wenn Sie jetzt nicht aufhören, wird es mit Ihnen das schlimmste Ende von allen nehmen.«
Alec stand kurz vor der Explosion. Er entsicherte seine Pistole, zielte auf Nagamotos Stirn.
»Vorwärts! Raus hier! Und kein Wort mehr über diesen Elderwelt-Schwachsinn!« zischte er. Nagamoto ging voraus, gefolgt von Tom und Veyron. Said brachte die Geiseln nach unten, während Alec noch für einen Moment in der Ratskammer blieb. Er zitterte am ganzen Leib, seine geschwollene Hand brannte und pochte. Die Schmerzen waren fast unerträglich. Endlich war er allein, endlich konnte er seiner Frustration Freiraum verschaffen.
Tom bekam deutlich mit, wie Alec zu toben begann, wie er mit den Füßen gegen die Mauern trat. Oh ja, dieser Kerl war für sie alle eine Gefahr und jetzt drehte er allmählich vollkommen durch. Welchen Plan du auch immer hast, Veyron Swift, bitte setz ihn endlich um. Wir müssen diese Bande loswerden, am besten noch heute Nacht, oder wir sind alle tot , dachte er.
Im Freien wurden sie von den anderen bereits erwartet. Said berichtete kurz was sie gefunden hatten, Nagamotos Erzählung erwähnte er jedoch mit keinem Wort. Tamara nahm es mit einem Nicken zur Kenntnis. Sie deutete auf das große Wirtschaftsgebäude.
»Hinter dem Eisentor befindet sich eine Art alter Stall. Dort ist es trocken und der Boden ist mit Heu ausgelegt. Sieht so aus, als wäre diese Festung doch nicht ganz so verlassen, wie Nagamoto glaubt«, erzählte sie. Das schien Said zu erschrecken.
»Wir haben das ganze Gelände abgesucht und keinerlei Spuren entdeckt, kein einziger Fußabdruck, nirgendwo«, protestierte er. Tamara zuckte mit den Schultern.
»Ich weiß, was ich gesehen habe. Die Stallung wird offenbar noch verwendet.«
Veyron bat darum, sich die Sache einmal ansehen zu dürfen. Tamara hatte nichts dagegen und führte ihn hinüber zu dem Gebäude. Tom folgte ihnen, während die anderen zurückblieben. Veyron untersuchte zuerst das Eisentor.
»Sehen Sie sich die Scharniere an. Rostig, aber nicht durchgerostet.«
Er rüttelte an dem Tor. Es bewegte sich sofort.
»Gut geschmiert, eindeutig noch im Gebrauch«, murmelte er und trat in das Innere. Wie Tamara gesagt hatte, befanden sie sich jetzt in einer alten Stallung mit Gewölbedecke, verwittert aber sauber. Der Boden war mit Heu ausgelegt, dem Geruch nach sehr frisch. Veyron schritt den ganzen Raum ab und begutachtete die glatten Wände. Alle paar Meter wurden die dicken Mauern von kleinen Schießscharten unterbrochen. Er fasste in sie hinein und untersuchte ihre Beschaffenheit. Danach kehrte er zu Tamara und Tom zurück, die dem Ganzen aus sicherer Entfernung zusahen.
»Dieser Raum wird nicht mehr als Stall benutzt. Nirgendwo finden sich Haken oder Ösen, um Tiere daran festzumachen. Das Stroh ist erst vor kurzem hierher gebracht worden. Es kann höchstens zwei Tage her sein, vielleicht auch erst gestern. Sie können sogar noch erkennen, wie viele Ballen es waren und bei genauem Hinsehen lässt sich ihre ursprüngliche Verschnürung ausmachen. Hier hat noch niemand gelegen. Werfen Sie einen Blick auf die Wände: Das ganze Moos wurde vor kurzem entfernt. Da sind winzige Kratzspuren im Gestein, kein bisschen verwittert, von einer Art Metallschaber verursacht. Ich würde sagen,
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