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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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das ihm der Meister in der Flughafentoilette zugesteckt hattee. Bei dem Hornissenangriff war alles verlorengegangen, er brauchte dringend Nachschub. Doch in Veyrons Rucksack konnte er einfach nichts finden. Wimmend leerte er ihn aus, schüttelte ihn. Es fielen jedoch einfach keine Päckchen mit Stoff heraus.
    Plötzlich strahlte ihn der Schein einer Taschenlampe an. Fizzler ging in Deckung, doch der Lichtkegel blieb auf ihn gerichtet.
    »Guten Morgen, Fizzler. Es ist ein wenig unverschämt anderer Leute Rücksäcke mitten in der Nacht auszuleeren, findest du nicht? Vielleicht verrätst du mir was du suchst? Wir könnten es gemeinsam viel schneller finden«, flüsterte Veyron ihm zu. Er wirkte kein bisschen überrascht, hatte die ganze Zeit nur darauf gewartet, das sich Fizzler heimlich über ihre Vorräte hermachte. Der Punk ballte die Fäuste.
    »Verzieh dich, Arschloch«, zischte er und wich zurück. Veyron hielt die Taschenlampe  auf ihn gerichtet.
    »Ich denke, wir zwei müssen uns einmal ganz in Ruhe unterhalten. Unter vier Augen, sozusagen. Über deinen Meister zum Beispiel. Sag mir jetzt nicht, dass du nicht weißt, wen ich damit meine«, entgegnete Veyron mit ernster, tiefer Stimme. Plötzlich regten sich auch die anderen. Said wachte als erster auf.
    Der Terrorist begriff sofort, was Fizzler da machte und fluchte laut. Der Punkrocker fluchte zurück. Schnell wie der Blitz war er an dem schweren Tor, entriegelte es und sprang johlend nach draußen in das Unwetter. Noch ehe Said seine Waffe in der Hand hielt, war auch Veyron schon nach draußen gesprungen. Er warf Tom die Taschenlampe zu und rannte Fizzler hinterher.
    »Bin gleich wieder zurück«, rief er noch, anschließend wurde er von Regen, Blitz und Donner verschlungen. Tom war drauf und dran auch hinaus zu stürmen, aber schon war Tamara bei ihm. Sie hielt ihn fest.
    »Ich wusste es! Ich wusste es!« fauchte Alec irgendwo aus der Dunkelheit. »Es war doch klar, dass sie fliehen, sobald ihr mit der Wache nachlässig werdet!«
    Nagamoto hielt das für Schwachsinn.
    »Wo sollten die beiden überhaupt hin? Wenn wir Glück haben, verlaufen sie sich in diesem Unwetter nicht.«
    Said stand auf, packte sein Schnellfeuergewehr. Er trat hinaus in das Unwetter.
    »Ich werde sie zurückholen!«
    Mit Alec tauschte er finstere Blicke. Still erhoben sie gegenseitige Vorwürfe. Tamara und Xenia gingen ebenfalls vor die Tür, versicherten Said, wache zu halten und auf seine Rückkehr zu warten.
     
    Schlamm spritze an Fizzlers Beinen hoch, als er quer über den Hof der Festung rannte. Er kannte weder ein Ziel noch wusste er, in welche Richtung er überhaupt lief. Er wollte nur weg, vor allem weg von diesem Swift, der ihn erwischt hatte. Er fürchtete, dass alles auffliegen würde, durfte niemanden etwas erzählen. Der Meister hatte ihn unablässig davor gewarnt. Das geringste Wort des Verrats bedeutete sein Ende. Fizzler erreichte den Wald. Äste und klitschnasse Farnblätter schlugen ihm ins Gesicht, brachten ihn ins Taumeln, doch er rannte weiter.
    Es war stockdunkel. Allein wenn ein Blitz die Nacht zerriss, konnte er Umrisse von Bäumen, heimtückisch über den Boden kriechendes Wurzelwerk und andere Stolperfallen erkennen – allerdings zu spät. Er stürzte, fiel auf den matschigen Boden, rappelte sich auf und kämpfte sich prustend weiter vorwärts.
    Veyron holte ihn rasch ein. Er war der ausdauerndere Läufer und besaß weitaus schnellere Reaktionen als Fizzler. Elegant wie eine Gazelle sprang er über die Wurzeln hinweg, bekam Fizzler am Rücken zu fassen. Er schubste ihn, brachte den Punk zu Fall und blieb vor ihm stehen. Fizzler versuchte in eine andere Richtung weiterzulaufen, doch Veyron setzte ihm sofort nach.
    »John Fizzler, bleib stehen oder ich schieß dir in den Rücken!« drohte er laut. Natürlich hatte er keine Waffe bei sich, aber der Bluff verfehlte seine Wirkung nicht. Fizzler gehorchte aufs Wort und hielt an. Sie befanden sich in einer kleinen Mulde zwischen drei größeren Bäumen. Das dichte Blätterdach über ihnen ließ den Regen kaum durch, nur vereinzelte Rinnsale plätscherten von oben herab. Der Donner grollte hoch über ihnen, Blitze erhellten die Finsternis.
    »Was zum Teufel willst du eigentlich von mir? Okay, ich hab nach Drogen gesucht. Tut mir leid, soll nicht wieder vorkommen. Du hast keine Ahnung, wie scheiße es mir geht!« plärrte Fizzler heulend.
    Veyron sah ihn mit unerbittlichem Ernst an. Der Punkrocker wurde sofort wieder

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