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Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Veyron Swift und das Juwel des Feuers

Titel: Veyron Swift und das Juwel des Feuers Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Tobi Fischer
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leise.
    »Das ist wohl kaum der Grund Hals über Kopf davonzurennen, nicht wahr? Ich weiß, dass etwas mit dir nicht stimmt. Du hast zuvor schon ein seltsames Verhalten an den Tag gelegt: In der Wartehalle am Flughafen und im Flugzeug zweimal. Ich will wissen, was da dahinter steckt und zwar jetzt gleich«, rief Veyron.
    Er wirkte auf Fizzler wie ein teuflischer Richter, der weder Ausflüchte noch Lügen tolerierte. Der Punkrocker machte sich klein, wich noch weiter zurück. Er stolperte, stürzte und platschte in den Matsch. Veyron trat auf ihn zu.
    »Raus mit der Sprache, Fizzler, oder es wird richtig ungemütlich für dich!«
    »Ich kann es nicht sagen«, heulte er, fasste sich mit beiden Händen an den Kopf.
    »Der Meister bringt mich um!«
    »Wer will dich umbringen? Der Mann, der dir auf der Flughafentoilette die Drogen zugesteckt hat? Er ist es, der hinter allem steckt, nicht wahr? Er dringt in deine Gedanken ein und bedroht dich.«
    Fizzler hob den Kopf und sah Veyron voll Staunen an.
    »Woher weißt du das?«
    »Ich weiß viele Dinge. Raus damit, wer ist es? Gib mir seinen Namen!«
    Fizzler schlotterte am ganzen Körper. Nur widerwillig begann er zu reden. Zuerst druckste er herum, versuchte das Thema zu wechseln, doch Veyron schrie ihn an, mit dem Unfug aufzuhören und mit der Sache endlich rauszurücken.
    »Wir brauchten Stoff. Unser Manager, dieses Arschloch, hatte alles vor der Abreise einkassiert. Wir würden neuen Stoff in London bekommen, behauptete er. Aber uns ging’s echt übel. ›Das müsst ihr mal probieren. Das schickt euch echt in andere Sphären‹, hatte uns dann dieser Typ angesprochen. Er war gerade auf dem Klo, so wie wir. Er hatte erkannt, wie dreckig es uns ging. Ein echt netter Typ, überhaupt nicht bedrohlich. Wir nahmen den Stoff, wollten ihn aber nicht probieren. Der Typ hätte ja ein Zivilfahnder sein können.
    Aber er meinte, dass er das Zeug selbst schnupft und hat es uns gleich vorgemacht. Also haben wir‘s probiert. Uns ging‘s gleich besser, sehr viel besser sogar. Oh ja! Plötzlich war der Meister da, genau dort, wo vorher noch der nette Typ gestanden hatte. Es war schrecklich, Mann! So ein Gesicht habe ich noch nie gesehen, grausam, eiskalt und irgendwie tot, mit glühenden Augen und einer zischenden Stimme. Ein echtes Monster. Er hat uns wehgetan«, wimmerte Fizzler. Er machte sich klein wie ein verängstigtes Kind.
    »Wie hat er das getan? Hat er eine Waffe benutzt? Ein Schwert vielleicht?« fragte Veyron nach.
    Fizzler schüttelte den Kopf. Er sah hoch zum Himmel, wo das Gewitter allmählich seine Gewalt an der Natur ausgelassen hatte. Das ununterbrochene plitsch-plitsch-plitsch der Wassertropfen wurde langsamer. Die Schwärze am Himmel wich zögernd einem gespenstischen Zwielicht, das den beginnenden Morgen ankündigte.
    »Nein, Mann. Es war in unserem Kopf, hat uns gar nicht berührt. Er zwang uns mit Schmerzen auf den Boden, danach gab er uns Befehle. Sagte, wir müssten genau tun, was er verlange, oder er würde uns umbringen. Von da an war er die ganze Zeit über da, wich uns nicht mehr von der Seite. Auch in der Wartehalle war er, stieg sogar mit uns ins Flugzeug. Es war schrecklich zu ertragen. Ständig hatte man das Gefühl, er säße neben einem oder würde uns über die Schulter zugucken – obwohl er natürlich nicht wirklich da war, verstehst du? Er war immer in unseren Gedanken, warnte uns vor Dummheiten und Verrat, zwang uns mit Schmerzen zu allem, was wir taten.
    Ich wollte das alles nicht, ich hatte eine Scheißangst. Aber er war immer da, drohte, mir überhaupt nicht mehr von der Seite zu weichen. Selbst im Schlaf wäre er da und sähe mir zu. Meine Träume würden zu den seinen und umgekehrt. Also habe ich getan, was er verlangte. Ich habe mich diesen Arschlöchern in den Weg gestellt. Aus dem gleichen Grund habe ich geschossen. Ich wollte es nicht, aber ich konnte nicht anders. Der Meister war die ganze Zeit da und drohte mir. Er sagte mir, ich sollte auch die Piloten erschießen, nicht nur den Terroristen. Und nach dem Absturz war er immer noch bei mir, die ganze Zeit«, fuhr Fizzler fort.
    »›Du hast Glück, Fizzler‹, hat er gesagt. ›Du darfst weiterleben. Aber verrätst du mich auch nur mit einem Wort oder einer einzigen Andeutung, bringe ich dich um ‹. Darum hab ich verdammt nochmal die Schnauze gehalten.«
    Fizzler begann zu weinen, krümmte sich zusammen. Er stand Todesängste aus. Veyron konnte es ihm nicht verdenken. Trotzdem musste

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