Veyron Swift und das Juwel des Feuers
schwarze Blut aus ihren gebrochenen Nasen spritzte. Nichts auf der Welt konnte seine Wut jetzt noch bändigen. Er wehrte sich mit Händen und Füßen, als ihn die Schrate wieder packten. Er schrie und tobte, schlug einem Schrat ein Auge kaputt, einem zweiten brach er die krummen, krallenbewehrten Finger. Sie wichen vor ihm zurück. Brüllend setze er hinterher, warf mit allem nach ihnen, was er vom Boden greifen konnte. Doch seine Gegner waren in der Überzahl. Sie packten ihn von hinten und obwohl er einen weiteren der Banditen niederrang, war ihr Griff eisern. Zuletzt schlugen sie ihm irgendetwas Hartes auf den Kopf. Er fiel zu Boden und seine Sicht trübte sich. Die Schrate lachten, packten ihn an den Haaren und zerrten ihn fort.
Jessica kämpfte sich rennend durchs Unterholz. Farne und Äste peitschten ihr ins Gesicht, hinterließen blutige Striemen. Sie hörte die Schlacht weit hinter sich, die Schreie der Terroristen und das Toben der schrecklichen Schrate. Sie wollte so schnell weg wie möglich, auch wenn sie keine Vorstellung hatte, wohin sie sollte. Vielleicht würden die Schrate sie vergessen, wenn sie mit den anderen fertig waren. Ich muss weg und überleben , lautete ihr einziger Gedanke.
Plötzlich traf sie etwas mit großer Wucht in die Schulter, ein furchtbarer Schmerz durchzuckte sie. Sie stolperte, stürzte und fasste sich an die getroffene Stelle. Ein Pfeil steckte in ihrem Fleisch. Sie blutete entsetzlich. Sie keuchte, riss sich das krumme Holz aus der Wunde und schrie laut auf. Der Schmerz war jetzt nur umso größer.
»Ganz schön taff, die Prinzessin, was?« grölte eine Stimme hinter ihr. Jessica warf sich herum und ganz zu ihrem Entsetzten stampften da zwei Schrate genau auf sie zu, der eine groß und bullig, der andere klein und dürr.
»Ja, die hat richtig Feuer im Blut, Urk«, lachte der Kleinere. Der Größere, Urk, packte Jessica im Gesicht und zog sie an sich heran. Sein Atem roch faulig. Angewidert schloss sie die Augen. Jeden Moment würden diese Monster sie töten. Sie zitterte vor Angst, was die Schrate jedoch nur zu belustigen schien.
»Und sie sieht auch richtig lecker aus. Ich weiß nicht, was denkst du? Da ließen doch ein paar schöne Filets herausschneiden! Fangen wir mit ihren Bäckchen an!« zischte Urk und drückte Jessica sein Messer ins Gesicht.
»Der Boss hat gesagt: UNVERSEHRT«, fauchte der kleinere Schrat plötzlich. Urk nahm das Messer sofort zurück.
»Laufen doch noch ein paar andere Menschenweibchen herum, Zhark«, hielt er dagegen, doch der Kleinere schüttelte energisch den Kopf.
»Es muss die da sein, keine der Amazonen! Der Boss will kein Risiko eingehen Du weißt, was er mit uns macht, wenn wir das vermurksen!«
Mit einem verärgerten Grunzen schleuderte Urk Jessica zurück in den Dreck.
»Dann hol den Trank heraus, du Weichei! Hast du überhaupt noch Knochen in deinem stinkenden Kadaver?«
»Halt bloß die Fresse, du Scheißkerl! Ich hab gesehen, was der Boss mit Karschratz gemacht hat. Das war echt übel. Aber wenn ich’s mir recht überleg: Du Drecksack hättest es auch verdient«, giftete Zhark. Urk stieß ein unmenschliches Fauchen aus, drauf und dran seinen Begleiter zu massakrieren. Zhark lachte glucksend. Er kramte in seinem Lederbeutel, bis er ein kleines, schmutziges Fläschchen fand, das er triumphierend hochhielt.
Jessica lag immer noch auf dem Boden, robbte sich aber ein wenig zurück, als die beiden Schrate zu streiten anfingen. Jetzt sprang sie wie eine Feder auf und rannte los. Schon im nächsten Moment wurde sie wieder gepackt und zu Boden geschleudert.
»He, die Prinzessin will sich aus dem Staub machen«, fauchte Urk, riss sie grob an den Haaren und drehte sie brutal herum. Jessica schrie gequält auf. Brutal packte Urk sie an der Kehle, drückte ihr die Luft ab. Sie weitete voller Panik Augen und Mund, versuchte irgendwie Luft in die Lunge zu bekommen.
»Schön den Mund aufsperren, jetzt gibt’s was zum Schlucken!« lachte Zhark. Er öffnete das Fläschchen und kippte den Inhalt in ihren Rachen. Es war keine Flüssigkeit, jedenfalls fühlte sie sich nicht so an. Das schwarze Zeug schien aus Dampf zu bestehen, der sich in ihrem Hals ausbreitete und kochend heiß nach unten rann.
Mit einem schmerzhaften Ausruf, riss sie sich von den Schraten los, fasste sich mit beiden Händen an die Kehle, versuchte dieses scheußliche Zeug herauszuwürgen. Was immer es war, es brannte sich hinunter bis in ihre Eingeweide. Sie brach in
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