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Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
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der Tochter der Millingtons gesucht, Name Ethel Catherine Anne, Alter fünfzehn, wurde zuletzt am 2. Februar im Trailways- Busbahnhof von Taos gesehen. Sie wurde natürlich nicht wirklich am 2. Februar zum letztenmal gesehen; Hunderte von Menschen hatten sie hoffentlich seitdem gesehen; das ist wie mit Kolumbus und daß er Amerika entdeckt hat, auch wenn er’s gar nicht war und Amerika damals noch gar nicht Amerika war und Millionen unterschiedlichster Menschen bereits hier waren, als er kam, aber so heißt das eben immer: zuletzt gesehen.
    Ich hatte bis dahin sämtliche üblichen Maßnahmen eingeleitet, sowie auch ein paar unübliche, aber ich kam nicht weiter und wollte dem alten Mann nicht noch mehr Geld abnehmen —; ich weiß nicht, warum, aber ich stellte ihn mir als alten Mann vor, mit Bart, tieftraurig, vielleicht ein Farmer. Deshalb machte ich meine Schreibmaschine klar und schrieb ihm auf Papier mit offiziellem Briefkopf (von Mrs. Martel, neben der Post), daß er nicht mehr mit meinen Diensten rechnen könne, und sagte ihm, daß ich, wenn ich weitermachte, das Gefühl hätte, lediglich sein Geld zu verplempern. Ich behielt seinen letzten Scheck, denn den hatte ich redlich verdient. Zumindest das meiste davon. Dann fing mein Bein an zu schmerzen, und ich stand auf, um es auszustrecken.
    In der Post waren noch zwei weitere Vermißten-Briefe, einer aus Utah, einer aus Santa Barbara. Gott weiß, wie die Absender mich gefunden hatten. Nicht, daß ich unfähig gewesen wäre, aber als Ein- (gelegentlich Zwei-) Mannunternehmen stünde ich auf der Liste der möglicherweise in Frage kommenden Agenturen ganz unten, denn für sowas braucht man eher Personal als Köpfchen. Ich glaube nicht, daß es vieles gibt, was trauriger wäre als so ein Vermißten-Brief mit der Aufzählung physischer Charakteristika, und dann weiß man auch noch, es ist einer von 500 Exemplaren. Und auf der beiliegenden Fotografie lächelt der oder die Betreffende immer; klar, wer bewahrt schon ein Bild von jemandem auf, der weint oder böse dreinblickt, oder wer knipst überhaupt erst so ein Bild, aber immerhin.
    Ich beantwortete beide Briefe und schrieb, ich könne zur Zeit keine weiteren Klienten annehmen, würde aber die Bilder behalten und die Augen bei meiner täglichen Arbeit offenhalten. Na klar.
    Inzwischen ging es auf 18:30h zu, verdammt, es wurde Zeit, daß ich hier verschwand. Ich grub das Telefon aus und rief Mae an. Sie war wieder da. Klar, wir konnten uns später treffen, aber allerhöchstem auf zwei Drinks, sie war nämlich völlig erschossen.
    »Kann ich mir vorstellen«, sagte ich. Ich machte Ordnung, räumte alles weg, schloß ab, warf an der Ecke die Briefe in den Kasten, winkte Mrs. Morales zu, sie sah mich aber nicht, und gab beim Einfädeln in den Verkehr nur ein ganz klein wenig Gummi.
    Zu Hause. Ich duschte den lieblichen Leib, rasierte das ansprechende Antlitz und klatschte mir etwas Aftershave drauf, welches mir Mae letzte Weihnachten in den Strumpf gesteckt hatte. Da inzwischen fünf Monate ins Land gegangen waren und immer noch reichlich davon übrig war, obwohl die Flasche ohnehin recht klein gewesen war, könnten Sie folgern, daß ich nicht übermäßig versessen auf dieses Aftershave war, und damit könnten Sie recht haben. Dann legte ich veraltete San-Fernando-Valley-Freizeitkleidung an, trank einen schwachen Brandy mit Ginger Ale und grübelte müßig über Art, Dev, Mr. Lowenstein und — mit einer hübschen, unordentlichen Ausnahme — gesichtslose High-School-Studenten. An Miss Shirley dachte ich nicht. Dann klappte ich das Verdeck zu und fuhr los, um Mae abzuholen.
    Eine Dame im Radio befahl mir, ich solle — »Stand by your man« — zu meinem Mann halten und bei ihm bleiben. Ich sagte ihr, sie soll sich keine Sorgen machen.
    Mae und ich tranken einen, allerhöchstem zwei Drinks im Two-Two-Two, einen in Dave’s Corner Bar und einen auf die schnelle bei Sandy, wo die Arbeiter vom Postamt gerade ihre Lockerungsübungen machten. Tolle Erfindung, Bars; sind mir jederzeit lieber als das Dampfschiff oder die Baumwollentkernungsmaschine. Als das Rad sowieso. Und alles, was ich von einer Bar verlange, sind drei kleine Dinge: daß in ihr ewiges Zwielicht herrscht, daß Schnaps ausgeschenkt wird, und daß er an mich ausgeschenkt wird. Barmädchen sind auch kein Fehler, sie sind sowas wie Schauspielerinnen, selten häßlich, selten abstinent und selten zölibatär, aber meist etwas schwerer.
    Nach Sandy aßen wir bei

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