Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Vic Daniel 1 - Down in the Valley

Titel: Vic Daniel 1 - Down in the Valley Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: David M Pierce
Vom Netzwerk:
brillant.«
    »Ich weiß, ich weiß. Aber was soll man denn machen? Entweder Maul halten oder aufs Maul hauen, besonders bei meiner Größe.«
    »Hin und wieder könntest du durchaus das Maul halten«, sagte sie. »Besonders wenn du besoffen bist.«
    »Weißt du was? Mein Leibarzt sagt, ich kann mein Liebesleben wieder aufnehmen, wenn ich unten bleibe und nur die Wimpern bewege. Nächste Woche kann ich schon wieder die Zehen einkringeln.«
    »Wenn du Glück hast«, sagte Mae. Und genau das hatte ich.

Siebtes Kapitel

    Am nächsten Morgen verbrannte Timmy in meinem Büro.
    Ich war gerade dort und sah die Namen und Telefonnummern einiger Schüler nach, mit denen ich später noch reden wollte. Wäre ich ein bißchen weniger paranoid gewesen, hätte ich am Freitagnachmittag eine Liste gemacht und sie bei mir behalten, aber so ist das eben. Als damals in Chicago dieser korsische Lohnkiller meinen Kopf und meine Schultern mit dem Muster seiner abgesägten Schrotflinte tätowieren wollte, lag das nur daran, daß ich ein Stück Papier im Portemonnaie hatte, welches ich hätte zu Hause lassen oder verbrennen oder fressen sollen.
    Ich parkte also am Samstagmorgen gegen 10:30h vor meinem Büro, fühlte mich, alles in allem, ziemlich gut, winkte Mrs. Morales zu, schloß auf, trug den Abfall hinten raus und wollte gerade den Safe öffnen, um Betsy herauszuholen, als ich das Vorderfenster splittern hörte. Ich steckte den Kopf aus dem Klo, um zu sehen, was zum Teufel überhaupt los ist, und dachte noch, der Versager Mick ist wieder mal am Werk, als das ganze Büro mit lautem Rauschen in Flammen aufging, als wäre es von einer Ladung Napalm getroffen worden. Vielleicht stimmte das sogar. Ich roch, wie mein Haar brannte. Ich hatte zwar einen Feuerlöscher, aber der hing vorne neben der Tür, so daß ich sowieso nicht an ihn ran gekommen wäre. Der hätte mir auch echt viel genützt.
    Es schien unmöglich, daß sich ein Feuer so schnell ausbreiten konnte; ich tränkte ein Handtuch unter dem Wasserhahn mit Wasser, tat es mir auf den Kopf, kroch zur Hintertür und hinaus, kroch wie in der schlechten alten Zeit auf dem Hindernis-Parcours von Fort Meyers, als sadistische Kommißköppe mit scharfer .30-30-Munition knapp über unser Rectum hinwegschossen. Gottseidank war Mülltag, und ich hatte bereits die Hintertür aufgeschlossen.
    Ich lag hinten eine Minute lang auf dem Asphalt. Ich sah, daß meine Hosenbeine rauchten und rollte mich immer wieder auf dem Boden herum. Wahrscheinlich habe ich auch ein bißchen geschrien, denn vor Angst schied der räudige Kater von nebenan seine Würmer aus, und dieses sich ständig häutende feline Wunder hat sich noch nie vor etwas gefürchtet. Dann hörte ich jemand anderen schreien und dann eine Sirene. Ich humpelte um das Haus herum und durch die Glasscherben am Rande des leeren Grundstücks vorbei. Als ich zur Vorderfront kam, schossen Flammen aus der Öffnung, wo früher das Tafelglasfenster gewesen war. Mr. Amoyan versuchte, mit seinem Spielzeugfeuerlöscher zum Brandherd vorzudringen, aber jemand hielt ihn zurück.
    »Ihr Freund ist hineingegangen«, sagte er, als er mich sah, aber ich wußte nicht, was er meinte. Dann sprach er weiter, über etwas anderes, aber was er damit meinte, wußte ich ebenfalls nicht. Es muß jedoch eingesunken sein, denn später erinnerte ich mich daran.
    Plötzlich setzte ich mich auf dem Parkplatz hin; irgendein freundlicher Bürger zog mich weiter von den Flammen weg; Mrs. Morales gab mir einen Pappbecher mit etwas, was ich nicht trank. Ich sah, wie die Nus ihrem Cousin halfen, Kartons aus dem Haus zu schleppen, als wäre die Ware noch nicht heiß genug. Mr. Amoyan sagte etwas auf armenisch, was ich nicht verstand. Dafür sagte ich dann etwas, was er nicht verstand.
    Die erste Feuerwehr kam um die Ecke, und einige der Feuerwehrmänner sprangen schon vom Wagen und machten sich ans Werk, bevor sie angehalten hatte. Ich bemerkte, daß auf einer der Türen Class One stand. Immer nur vom Besten.
    Es war in erstaunlich kurzer Zeit vorbei, vielleicht nach sechs bis sieben Minuten. Da war das Feuer komplett aus; nicht mal mehr viel Rauch war übrig. Mein Laden war der einzige, den es erwischt hatte. Ein Brandmeister, der in einem leuchtend roten Pontiac gekommen war, betrat vorsichtig die Ruine.
    »Hier drin haben wir einen Todesfall«, rief er nach draußen. »Männlich.« Ich bemerkte Timmys Einkaufswagen, der vor dem Imbiß der Nus auf der Seite lag; ein paar seiner

Weitere Kostenlose Bücher