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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Lebenserfahrung die Mysterien des Lebens versteht." Sie blickte Chloe durchdringend an. „Unter den gegebenen Umständen ist es vielleicht das Beste, wenn wir mit niemandem über diese Begegnung sprechen. Wir dürfen keiner Menschenseele sagen, dass wir ihn gesehen haben."
    „Aber ich habe ja gar nichts gesehen", wand Chloe ein.
    „Genau. Und wenn wir wollen, dass er erneut zu mir kommt, dann muss er das Gefühl haben, mir vertrauen zu können."
    Chloe blickte in den Wald, in dem Dominic sich vermutlich gerade versteckte. „Willst du ihn denn überhaupt Wiedersehen? Es scheint recht beängstigend, sich mit einem Geist anzufreunden."
    „Meine Liebe, wenn dies das Opfer ist, das ich bringen muss, um dich, Pamela und die anderen Damen aus der Gemeinde zu schützen, dann soll es so sein."
    „Es soll unser Geheimnis bleiben", versprach Chloe beherzt.
    „Sehr gut." Tante Gwendolyn blickte sich gründlich in dem ruhigen Garten um. „Ich muss zugeben, dass mich eines verwirrt, Chloe."
    Chloes Herz begann wieder zu rasen. Hatte sie wirklich geglaubt, sie würde so einfach davonkommen? „Und das wäre?"
    „Was hast du um diese Uhrzeit im Garten gemacht, meine Liebe? Was hat dich dazu veranlasst, herunterzugehen, wenn es nicht der Geist Seiner Lordschaft war?"

16. Kapitel
    Zwei Tage später schlenderte Lord Devon Boscastle die Stufen zu dem Herrenhaus seines Bruders Grayson in Park Lane hinauf. Es war das erste Mal, dass Devon seit seiner öffentlichen Schmach offiziell zu Hause willkommen geheißen wurde. Der vornehme erste Diener, Weed, führte ihn mit einem warmen Lächeln in den Salon.
    Eine Armee von Angestellten war dabei, Vorbereitungen zu treffen, um das Haus für den Aufenthalt des Marquess auf seinem Landsitz zu schließen. Die Haushälterin, Mrs. Soames, brachte Devon ein dickes Stück Himbeerkuchen und tupfte sich bei seinem Anblick Tränen aus den Augen. Ein paar Dienstmädchen schüttelten eifrig die Kissen auf, bevor er sich auf dem Sofa niederließ.
    Das schwarze Schaf war offiziell wieder an den Busen der Familie zurückgekehrt. So lächerlich es auch schien, Devon spürte ein überwältigendes Gefühl von Dankbarkeit und Erleichterung darüber, zu Hause wieder willkommen zu sein. Diese Brut mochte sich manchmal schlecht benehmen, aber unter ihnen herrschte stets ein Gefühl von Akzeptanz und Herzlichkeit, und auch die schwersten Sünden wurden irgendwann vergeben.
    Seine Schwester Emma rauschte einige Minuten später in den Raum, das lockige, rötlich goldene Haar aus dem fein geschnittenen Gesicht zurückgekämmt. Wenn irgendjemand ihm eine Gardinenpredigt halten würde, so war sie es, dachte er mit einem innerlichen Stöhnen. Emma, die holde Diktatorin, die die Gestalt einer Nymphe und die Gnadenlosigkeit eines Kriegsherrn besaß. Die junge Witwe hatte ihren Gemahl zu Grabe getragen und in Schottland eine eigene Akademie eröffnet, um ungezähmte junge Mädchen auf den gesellschaftlichen Pfad der Tugend zu bringen. Im Augenblick lebte sie bei Heath, bis sie sich entschieden hatte, wo sie sich auf Dauer niederlassen wollte.
    „Devon", sagte sie und verschränkte die Hände hinter dem Rücken, um ihn zu betrachten.
    „Emma." Er stand auf, um sie zu umarmen. „Wie bezaubernd du aussiehst."
    „Ach wirklich?" Sie lehnte sich ein wenig zurück, um ihm prüfend ins Gesicht zu schauen. Seine Schmeichelei beeindruckte sie nicht im Geringsten. „Eine Warnung vorab, Devon. Gray hat den Familienrat einberufen, um über unsere Krise zu diskutieren. Schlachtpläne werden ausgearbeitet. Ein Angriff steht unmittelbar bevor."
    Seine blauen Augen umwölkten sich. „Ich dachte, ihr habt mir verziehen ... "
    „Nicht deinetwegen, Dummerchen." Sie schüttelte bekümmert den Kopf. „Es ist wegen Chloe. Was ein Mann mit seinem Ruf anstellt, ist eine Sache, aber bei einer jungen Dame ist das etwas vollkommen anderes. Grayson ist der Meinung, dass Chloe sich bestimmt weiterhin so skandalös benehmen wird, wenn sie nicht endlich in einer Ehe zur Ruhe kommt. Ich muss ihm da zustimmen."
    Devon betrachtete das Aquarell einer schottischen Landschaft über dem Kamin. „Bist du nicht ein einziges Mal in deinem Leben einer dummen Eingebung gefolgt, Emma?", fragte er neugierig.
    „Aber natürlich."
    „Was war es denn?", neckte er sie. „Hast du in der Kirche Perlen getragen?"
    „Warum", fragte sie und verschränkte die schlanken Arme, „gehen eigentlich alle davon aus, dass ich ein Tugendapostel bin?"
    Er zupfte an

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