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Viel Laerm um Stratfield

Titel: Viel Laerm um Stratfield Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jillian Hunter
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Tante guten Grund, sie ein dummes Ding zu schimpfen.
    „Ich hole den Pastor", verkündete Tante Gwendolyn aufgeregt. Ihre silbrigen Locken waren zerzaust. „Komm mit. Nein. Jetzt, wo ich darüber nachdenke, bleib besser hier. Bewache ihn."
    „Wen soll ich bewachen?"
    „Den Geist!"
    „Was für einen Geist?"
    „Den Geist, der direkt vor dir steht."
    „Wie kann ich ihn bewachen, wenn ich ihn noch nicht einmal sehe?", fragte Chloe.
    In diesem Augenblick trat Dominic mit dramatisch wehendem Umhang vor. Er hielt sich im Schatten des Torhauses. „Madam", sprach er Tante Gwendolyn an, „sie kann mich weder hören noch sehen. Verschwenden Sie nicht Ihren kostbaren Atem."
    Tante Gwendolyn blickte Chloe aus dem Augenwinkel an und murmelte: „Unglaublich."
    Dominic neigte den Kopf zu einem ernsten Nicken. „Ziemlich."
    „Sie armer, tragischer Mann - äh, Geist", sagte die ältere Frau besorgt. „Haben Sie Schwierigkeiten mit dem Übertritt auf die andere Seite?"
    „Auf die andere Seite von was?"
    „Ach, du liebe Güte", erwiderte Tante Gwendolyn nervös. „Mir ist noch nie der Gedanke gekommen, dass er vielleicht versucht hinaufzugelangen, wo er doch eigentlich hinuntergehen sollte." Sie räusperte sich. „Lord Stratfield, ich muss Sie warnen, dass ich eine verheiratete Frau bin."
    Verständnislos sah Dominic sie an. Einen schrecklichen Augenblick lang dachte Chloe, er würde anfangen zu lachen. „Verheiratet?"
    „Verheiratet wie in ,meinem Ehemann treu ergeben'. Ich kann mich nicht mit Ihnen vereinen, Mylord."
    „Mit mir vereinen?"
    „Ich weiß, dass Sie den Ruf haben, Frauen aus der Gemeinde zu verführen", verkündete Tante Gwendolyn mit zittriger Stimme. „Führen Sie mich nicht in Versuchung."
    „In Versuchung, was zu tun?", fragte er ehrlich verwirrt.
    „Es war gar nicht meine Tochter, nicht wahr?", fragte Tante Gwendolyn mit einem Stöhnen der Erkenntnis. „Ich war es, die Sie suchten!"
    Dominic trat zurück in die Schatten. Chloe konnte nur dankbar sein, dass das Tor ihres abendlichen Ausfluges wegen noch nicht verschlossen war. Er hatte die Möglichkeit, zu entkommen, bevor ihre Tante ihn wirklich zu fassen bekam und herausfand, dass er gar kein Geist war.
    „Ich muss Sie jetzt verlassen, Madam", verkündete er und wedelte theatralisch mit dem Umhang.
    „Mich verlassen?", rief Tante Gwendolyn. „Aber ich weiß noch immer nicht, warum Sie gekommen sind und welche Hilfe Sie sich von mir erhoffen!"
    „Nun, ich ... " Chloe genoss den verwirrten Ausdruck auf seinem gut aussehenden Gesicht. „Ich muss gehen. Ich habe ohnehin bereits zu lange gezögert."
    Tante Gwendolyn hob eine Hand an den Mund. „Dann bedeutet das - Mylord, bitte sagen Sie mir, ob unsere Begegnung bedeutet, dass Sie nun Ihre Ruhe gefunden haben?"
    „Ah, Madam", erwiderte er, während er sich durch das Tor zwängte. Er warf Chloe einen ironischen Blick zu. „Das ist eine zu persönliche Frage, als dass ich sie Ihnen beantworten könnte."
    Er schlang den Umhang um sich und verschwand zwischen den Bäumen.
    Tante Gwendolyn stand da und schüttelte ungläubig den Kopf. „Er ist verschwunden. Unser Geist ist verschwunden."
    Chloe hätte keine größere Erleichterung verspüren können. Da sie ihn nicht „gesehen" hatte, musste sie natürlich so tun, als wäre sie vollkommen verwirrt. „Bist du dir sicher, Tante Gwendolyn?", flüsterte sie und starrte in den Himmel, als wäre Dominics Seele auf mysteriöse Weise emporgeflogen.
    Ihre Tante folgte ihrem Blick und runzelte die Stirn. „Ich glaube nicht, dass er in den Himmel aufgestiegen ist, meine Liebe", erklärte sie irritiert.
    Chloe blickte fragend auf den Boden. „Dann ... "
    Die Frau seufzte. „Offensichtlich ist er auch nicht nach unten gefahren, obwohl man verständlicherweise zu der Schlussfolgerung gelangen könnte, dass der Hades der passendste Aufenthaltsort für ihn wäre."
    Chloe hielt inne. „Wo, glaubst du, ist er hingegangen?"
    „Es scheint, als wäre das Leben nach dem Tode komplizierter, als der menschliche Verstand begreifen kann, Chloe. Wo ist er hingegangen?" Tante Gwendolyn streckte die Hände gen Himmel. „Er ist weder hierhin noch dorthin gegangen. In den unbekannten Äther."
    „Was für ein unbekannter Äther?" Chloe konnte sich die Frage nicht verkneifen.
    „Wenn ich das beantworten könnte, wäre er wohl kaum unbekannt, nicht wahr?"
    „Vermutlich nicht."
    „Bah. Ich hätte nicht erwarten sollen, dass jemand mit deiner geringen

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