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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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zugeteilt. Meine Order lautet unter anderem, Hauptmann Clown Bericht zu erstatten, und hiermit verlange ich, dass Sie mich zu ihm bringen.«
    »Militärbeobachter?«, wiederholte Brandy. Sie gab Garbo einen Wink, die daraufhin den Griff ein wenig lockerte, mit dem sie den Zenobier am Kragen festhielt. »Ich erinnere mich da an so was. Aber warum sind Sie hier umhergeschlichen und vor meinen Leuten weggerannt, als die Sie entdeckt haben?«
    »Ich bin Beobachter«, erwiderte Qual. »Zu dieser Aufgabe gehört es nun einmal herauszufinden, ob Soldaten Überraschungen bewältigen können folglich inszeniere ich eine Überraschung. Sie begreifen ziemlich schnell, besonders der hier.« Er wies auf den Gambolt.
    »Ich glaube immer noch, dass er ein Spion ist, Frau Hauptfeldwebel«, knurrte Gabriel, der von der Verfolgungsjagd noch außer Atem war.
    Zustimmendes Gemurmel erhob sich unter den anderen Legionären, die den Zenobier ebenfalls verfolgt hatten.
    »Ruhe«, befahl Brandy und wandte sich zu ihren Legionären um. »Das lassen wir den Hauptmann entscheiden. Ihr kehrt alle auf eure Posten zurück; die Lage ist unter Kontrolle. Weggetreten.«
    »Jawohl, Hauptfeld«, bestätigte einer der Legionäre, doch klang seine Antwort nicht allzu enthusiastisch. Die Männer drehten sich um und machten sich auf den Weg zu ihren Posten.
    Brandy wandte sich wieder Qual und Garbo zu.
    »Okay, sobald wir hier fertig sind, bringen wir Sie zum Hauptmann, damit Sie ihm Bericht erstatten können. Übrigens heißt er Joker, nicht Clown. Garbo, sorg dafür, dass er sich nicht vom Fleck rührt.«
    »Ja, Frau Hauptfeldwebel«, tönte es aus Garbos Translator, und diesmal klang die künstliche Stimme beinahe wie ein Schnurren.
    Zwar machte der Zenobier auf Brandy einen ruhigen Eindruck, doch hatte sie nicht gerade viel Übung darin, den Gesichtsausdruck eines zu klein geratenen Dinosauriers zu deuten. Der Gambolt indes war auf alles gefasst, und das war für den Moment die Hauptsache.
    Brandy drehte sich wieder dem Portier zu, der das Geschehen verfolgt hatte und noch immer gaffend dastand. Er war nicht der einzige; auch die meisten Hotelgäste gafften herüber. Sie alle waren ins >Fette Chance< gekommen, um hier etwas Aufregendes zu erleben, doch niemand von ihnen hatte mit einem Spektakel gerechnet, wie es sich soeben zugetragen hatte. Es war schwer zu sagen, ob ihnen der Vorfall imponierte oder nicht.
    Doch darüber konnte sich Brandy augenblicklich nicht den Kopf zerbrechen. »Nun, Kleiner, haben Sie das Zimmerproblem schon gelöst? Oder soll ich dem Gambolt sagen, dass er heute bei Ihnen übernachtet?« Der Portier wurde blass und machte sich sogleich wieder daran, wie wild auf die Tasten zu drücken.
     
    »Was zum Teufel ist denn hier los?«
    Leutnant Armstrong betrachtete das Versorgungslager, eine Anlieferungshalle des Hotels, die man an die Bedürfnisse der Legion angepasst hatte. Als Armstrong an diesem Morgen in aller Frühe am Lager vorbeigekommen war, hatte es noch völlig normal ausgesehen. Doch nun glich das gesamte Areal einem mit Waffen gesicherten Feldlager. Man hatte Barrieren aus Kartons aufgestapelt, die Feldrationen und Öl für schwere Maschinen enthielten, und dazwischen hatte man Stacheldraht gespannt. Weiter hinten stand ein Bunker aus Seifendosen, aus dem gerade noch das obere Stück eines Helmes herausragte.
    Trotz aller Verblüffung empfand Armstrong einen Anflug von Stolz, dass der Omega-Mob nun derart rasch handelte. Vor Narrischs Ankunft wäre die Kompanie dazu nie und nimmer imstande gewesen.
    »Bleib stehen und gib dich zu erkennen!«, drang eine monotone Stimme hinter der Stacheldrahtbarrikade hervor. »Halt die Hände so, dass ich sie sehen kann, und mach keine plötzlichen Bewegungen.«
    »Ich bin's! Armstrong«, rief der Leutnant und bemühte sich, einen Blick auf den Sprecher zu erhaschen. »Louie, sind Sie das? Sie kennen mich doch, Louie. Was ist hier los? Sieht so aus, als rechneten Sie mit einer Invasion.«
    »Komm nicht näher«, warnte die Stimme. »Wie lautet das Kennwort?«
    »Kennwort?« Armstrong zog die Stirn kraus.
    Bislang hatte man kein Kennwort benötigt, um das Versorgungslager zu betreten; tatsächlich hätte zuvor nicht einmal ein neugieriger Passant von der Straße Schwierigkeiten gehabt, hier heraufzukommen. Offenbar hatte sich dies mittlerweile ein wenig geändert. »Schokoladen-Harry, sind Sie da drin?«, fragte er. Vielleicht würde ihm der Versorgungsfeldwebel Einlass gewähren und

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