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Viel Rummel um Nichts

Titel: Viel Rummel um Nichts Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Robert Asprin
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voller Kleinigkeiten zu erwerben, ohne die geringste Spur in den Computersystemen der Händler zu hinterlassen oder ohne etwas zu kaufen, mit dessen Hilfe sich Rückschlüsse auf die Herkunft der betreffenden Person ziehen ließen. Falls nötig, kann der Sicherheitsdienst eine gründlichere Suche starten, möglicherweise finden wir ja dann etwas.«
    »Das wäre Zeitverschwendung«, sagte Narrisch kopfschüttelnd. »Wenn die Frau ihre Identität bereits so gründlich verschleiert hat, wird sie wahrscheinlich auch schon alle anderen Möglichkeiten abgedeckt haben. Wir werden tun, was wir tun müssen.«
    »Da stimme ich zu, Sir«, pflichtete Beeker seinem Dienstherrn bei. »Doch können wir diese Details ruhig den Experten überlassen. Für den Augenblick gibt es zumindest eine gute Nachricht für Sie, glaube ich.«
    »Nun das wurde auch Zeit - ich habe schon langsam geglaubt, dass es mit dem Tag bergab geht«, sagte Narrisch. »Wie lautet die gute Nachricht?«
    »Wir haben den unbekannten Eindringling identifiziert, und dabei stellte sich heraus, dass es sich bei ihm nicht im Mindesten um einen Eindringling handelt, sondern um einen Militärbeobachter. Sie erinnern sich gewiss an Rittmeister Qual von der Raumflotte, Sir?«
    Narrisch runzelte für einen kurzen Moment die Stirn. »Qual ... Qual ... Oh, ja, der Zenobier. General Blitzkrieg hat doch erwähnt, man würde ihn uns zuteilen als ... ja, so ist's! Sie sagen, er ist hier? Wo?«
    »Brandy und einer der Gambolts haben ihn schließlich unten am Empfangsschalter geschnappt«, berichtete Beeker. »Er hat beobachtet, inwieweit wir auf eine Unterwanderung vorbereitet sind. Einige unserer Leute haben ihm das übelgenommen, was Sie sicher nachvollziehen können, Sir. Sie behaupten, er sei eine Art Spion.«
    »Nun, es besteht kein Anlass zur Sorge«, beschwichtigte Narrisch den Butler. »Der General hat ihn hergeschickt, daher steht seine Lauterkeit völlig außer Frage. Sobald unsere Leute davon unterrichtet sind, wird das kein Problem mehr sein.«
    »Ja, Sir«, stimmte Beeker zu, doch wirkte er nicht überzeugt. »Es gibt noch ein weiteres Problem, Sir. Als Brandy versuchte, dem weiblichen Gambolt ein Privatzimmer zu beschaffen, schien man an der Rezeption Ihre Kreditwürdigkeit anzuzweifeln, Sir.«
    »Das kann nicht sein«, entgegnete Narrisch. »Schließlich gehört uns das Hotel. Man sagt dem Hotelbesitzer nicht, dass er kreditunwürdig ist - erst recht nicht, wenn er seine Rechnungen mit einer Dilithium-Express-Karte begleicht.«
    »Exakt in diesem Punkt liegt das Problem«, verkündete Beeker. »Es scheint, als gäbe es tatsächlich Schwierigkeiten mit Ihrer Dilithium-Express-Karte. Und sollte den Finanzmärkten nicht etwas sehr Ungewöhnliches widerfahren sein, als wir gerade mal wegsahen, dann ist das unmöglich.«
Tagebucheintrag # 294
     
    »Die ganz Reichen«, hat jemand einmal gesagt, »sind nicht wie du und ich.« Daraufhin antwortete ein anderer, der weiser war, als er ahnte: »Ja. Sie haben mehr Geld.« Mein Dienstherr war sehr reich, und sein Erfolgsgeheimnis fasste zum größten Teil auf dieser Tatsache.
    Möglicherweise wären andere Befehlshaber auf die gleichen oder wenigstens die meisten Ideen gekommen, durch die Hauptmann Narrisch seine Legionärskompanie in eine Eliteeinheit verwandelte: Er quartierte sie in erstklassigen Unterkünften ein, bot ihnen die modernste und beste Ausbildung und ließ ihnen Mahlzeiten auftragen, für die sich auch ein Vier-Sterne-Restaurant nicht geschämt hätte.
    Letztlich aber war nur ein sehr reicher Mann in der Lage, solche Ideen umzusetzen, ohne sich um die üblichen >Erbsenzählereinwände< des Oberkommandos scheren zu müssen. Ein Mann, der gelangweilt mit einer Dilithium-Express-Karte winken und »Setzen Sie's auf meine Rechnung« sagen kann, vermag Außergewöhnliches zu bewerkstelligen.
    Und als ein junger Rezeptionsbediensteter eine Routineabbuchung von dem Kartenkonto durchführen wollte und so ein Problem mit der Zahlungsfähigkeit seines Gastes feststellte, drohte dadurch die gesamte Struktur einzustürzen, die mein Dienstherr so sorgsam errichtet hatte. Schlimmer noch, es hatte deutlich den Anschein, als sei eine sehr mächtige Person gegen ihn zu Felde gezogen.
     
    »Eine Dilithium-Express-Karte zu sabotieren ist keine geringe Leistung«, sagte Nakadate. Er und Sushi saßen in einem freien Konferenzzimmer im Geschäftsanbau, eine Annehmlichkeit, die das Fette-Chance-Hotel zwar bot, die von den Spielern

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