Viel zu lange her
weiter”, bat er heiser und legte sie auf die Decke, kniete sich über sie und presste die Knie gegen ihre Hüften. „Was verlangt meine Lady von mir?”
Sie hielt den Atem an. Isaac war über ihr, und sie war nicht mehr Herr ihrer Gedanken und ihres Körpers. Sie konnte sich ihm nur noch vollständig ausliefern. „Keine besonderen Wünsche für heute Nacht”, antwortete sie lächelnd und wand sich verführerisch unter seinem verlangenden Blick.
„Nein?”
Die Wellen plätscherten leise, als Isaac sich über Tessa beugte und sie unbeschreiblich sanft küsste. Sie war glücklich, doch dann tauchte noch ein Gedanke auf.
„Eine Bitte habe ich.”
„Was immer du willst”, murmelte er und drückte Küsse auf ihre Wange und ihren Hals.
Sie erschauerte lustvoll, doch noch wehrte sie sich dagegen. „Eigentlich geht es um etwas, das ich nicht will”, sagte sie. „Ich will nicht heiraten.”
„Nein?” Er richtete sich verblüfft auf. „Aber ich dachte … ich … wir … Was glaubst du, wovon ich gesprochen habe?”
„Liebling.” Sie strich mit den Fingerspitzen über seine Lippen.
„Alles, was du heute Abend gesagt hast, war perfekt. Aber wir haben nicht über Heirat gesprochen. Davon hatte ich in der letzten Zeit mehr als genug. Im Moment kann ich ganz einfach nicht an eine neue Zeremonie denken.”
„Das kann ich dir nachfühlen”, meinte er nach einer Weile. „Dann willst du also, dass ich …
warte?”
„Nein, nicht warten, Isaac. Das könnte ich nicht ertragen.” Sie zog ihn zu sich herunter und küsste ihn voll Verlangen.
„Ich glaube dir”, meinte er, als sie sich schließlich trennten. „Was schlägst du also vor?”
„Du stellst dich absichtlich dumm, nicht wahr? In der heutigen Zeit spricht man nicht mehr davon, dass zwei in Sünde leben.”
Er lachte leise.
„Stört es dich?” fragte sie leise.
„Ich möchte unbedingt deine Frau sein, Liebling. Aber wir brauchen Zeit, um zu überlegen, was für eine Hochzeit wir und nur wir wollen.”
„Du hast Glück, dass ich heute Nacht in der richtigen Stimmung bin, deine Wünsche zu erfüllen”, erwiderte er und lächelte.
„Wir können aber auch gern in Sünde leben. Schließlich wohnt Satan schon bei uns.”
Sie lachte und stellte sich vor, mit Isaac zu leben, jeden Morgen mit ihm aufzuwachen, ihre Hoffnungen mit ihm zu teilen und die Nächte in seinen Armen zu verbringen.
„Und nun zu deinen anderen Forderungen”, unterbrach er ihre Gedanken.
„Ich dachte schon, du hättest es vergessen”, scherzte sie.
Er küsste sie auf den Mund. „Könntest du mich vielleicht daran erinnern?”
„Ich glaube, es ging um eine sinnliche Verführung”, antwortete sie atemlos.
„Es wird mehr mit Liebe zu tun haben”, flüsterte er. „Damit, wie sehr ich dich liebe.”
„Ja, Isaac, ja! Erzähl mir mehr darüber!”
EPILOG
Vierzehn Monate später …
Während die Sonne über die Kimberley-Berge im fernen Nordwesten Australiens wanderte, verfärbten sich die Kalksteinwände der Schlucht von Gold zu Dunkelrot. Vom Hubschrauber aus blickten Tessa, ihre Eltern und Alice fasziniert auf die Schönheit der wilden Landschaft hinunter.
Der Helikopter schwebte über Felsen, die vom Fitzroy River zu fantastischen Formen geschliffen worden waren, und sank dann tiefer über die steilen Ufer mit dichten Büschen und Leichhardt-Bäumen.
Alice drückte Tessa die Hand.
„Tess, ich kann es nicht glauben!” überschrie sie das Motorengeräusch. „Dieses Land ist unbeschreiblich. Ich hatte keine Ahnung, dass es so schön ist.”
Tessa nickte. Sie war zu begeistert, um etwas zu sagen. Vor sechs Monaten war sie mit Isaac durch die Kimberley-Region gefahren, von Broome aus entlang des Great Northern Highway, doch jetzt sah sie zum ersten Mal die Berge und Schluchten aus der Luft.
Tief unter ihr wand sich der Fluss dahin und lagerte Sand ab, der lange Uferstrände bildete. Der Hubschrauber hielt auf einen dieser Abschnitte zu.
Als der Motor endlich verstummte, öffnete der Pilot die Kabinentür. Rosalind und John stiegen aus.
Alice drückte noch einmal Tessas Hand. „Du siehst glücklich aus. Du strahlst förmlich.”
„Ich war mir meiner Sache auch noch nie so sicher”, erwiderte Tessa und lächelte ihrer Freundin zu. „Ich weiß, dass dieses Kleid absolut nicht in die Wildnis passt, aber ich könnte in nichts anderem heiraten.”
„Ich bin so froh, dass du dieses herrliche Kleid anziehst”, versicherte Alice, „obwo hl sonst
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