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Vier auf dem Laufsteg

Titel: Vier auf dem Laufsteg Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Sarra Manning
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habe«, strahlte sie. »Ich könnte nie Model sein, weil ich ohne meine Fritten mit Majo nicht leben kann. Ooooh, das hier finde ich klasse. Ich weiß noch genau, wie Nemi versucht hat, dich verrückt zu machen, und rumgetanzt hat, als du auf dem Set warst. Mann, was für eine Zicke.«
    Laura wartete auf das unvermeidliche »Aber in der Show hast du irgendwie peppiger ausgesehen«, aber es kam nicht.
    »Wir waren richtig sauer, dass Skirt dich für das Cover bekommen hat und nicht wir.« Alison zog Lauras Setcard aus der Mappe. »Ich würde gern ein paar Polaroids von dir machen und natürlich musst du unsere Redakteurin kennenlernen. Sie ist dein größter Fan. Wir hatten eine Pizza- und Bierparty … entschuldige, hier entlang bitte, also wir haben zum Finale von Supermodel eine Party gemacht, und sie hat uns alle für dich anrufen lassen, damit du auch wirklich gewinnst.«
    Laura folgte Alison in den begehbaren Kleiderschrank des Moderessorts und dachte, sie hätte sich verhört. Dann blieb sie abrupt stehen, als sie eine mollige junge Frau sah, die verzweifelt mit einem Fuß in einem wahnsinnig hohen rosa Pumps balancierte und sich an einer anderen jungen Frau festhielt, um nicht umzukippen.
    »Glaubst du, in den Dingern kann man auch laufen?«, fragte sie. »Oder trägt man die nur im Taxi?«
    »Kat, du errätst nicht, wer hier ist!« Alison warf Laura einen amüsierten Blick zu, während Kat weiter auf ihren rosa Schuh starrte, als wäre er das wundervollste Produkt der gesamten Schuhfabrikationsgeschichte.
    »Keine Ahnung. Adam Brody? Das wär der Hammer. Oh mein Gott, du bist es! Du bist Laura von Supermodel 2008 «, quietschte Kat, schüttelte den Schuh ohne Rücksicht auf den bleistiftdünnen Absatz achtlos ab und hopste auf Laura zu, um sie zu umarmen. »Ich freu mich ja so!«
    »Das ist Kat, unsere Chefredakteurin«, erklärte Alison überflüssigerweise. »Dein allergrößter Fan.«
    »Das stimmt«, bestätigte Kat und schob Laura von sich weg, damit sie sie angrinsen konnte.
    Sie war klein und wunderbar rundlich, mit Kurven, die sich nicht vertuschen ließen, hineingegossen in ein enges schwarzes Kleid. Eigentlich hätte es schrecklich aussehen müssen, aber es sah atemberaubend aus.
    »Wir finden dich alle so super! Hat Alison dir von unserer Party erzählt?«
    Laura nickte und suchte fieberhaft nach einer coolen Bemerkung. Aber es fiel ihr nichts ein. Gar nichts.
    »Der Schuh war toll«, war alles, was sie herausbrachte.
    Kat sah sie an, als würde sie am liebsten ein Stück von ihr abbeißen, und Laura fragte sich, ob sie vielleicht ein kleines bisschen lesbisch war.
    »Wir machen demnächst eine Wintermantelstory«, erklärte Kat, während Alison einen Film in die Kamera schob. »Tolle Location: Whistler in Kanada. Kannst du snowboarden?«
    »Äh, nein, aber ich kann gekonnt vom Skateboard fallen, wenn das weiterhilft«, entfuhr es Laura. »Vor allem wenn eine Handykamera in der Nähe ist. Du solltest mal die MySpace-Seite von meiner besten Freundin angucken.« Manchmal redete sie wirklich ziemlichen Schrott.
    Aber Kat klatschte begeistert in die Hände. »Cool. Klasse Idee! Wir sollten alle Mädchen in den Schnee fallen lassen, dann können sie Schneeengel machen. Jede Menge Energie, Ali, jede Menge Bewegung!«
    »Ich seh mal, ob ich Simon für das Shooting buchen kann«, murmelte Alison. »Er ist super für solche Action-Shootings und vielleicht können wir das ja noch mit einer Kosmetikstrecke kombinieren.« Sie deutete auf Laura. »Kannst du mal bitte zur Tür da gehen und richtig glücklich aussehen? Denk einfach an Nemi, als sie nur Zweite wurde.«
    Das kam so unerwartet, dass Laura genau in dem Moment laut lachend herausplatzte, als Alison auf den Auslöser drückte. Sie befürchtete, dass sie gleich angemeckert werden würde, weil sie ihre Augen zugekniffen hatte, aber Alison machte einfach noch ein paar Fotos, während Kat zufrieden zusah.
    »Laura sieht in dem smaragdgrünen Mantel bestimmt super aus«, sagte sie plötzlich. »Den ich auf die Titelseite bringen wollte.«
    Eins der kleinen Schrank-Mädels, die am Boden kniend, einen Berg von Modeschmuck entwirrt hatte, holte sofort den Mantel, damit Laura ihn anprobieren konnte.
    Als sie in die Ärmel schlüpfte, wusste sie augenblicklich, dass er zu klein sein würde, und merkte, wie der Wollstoff sich gefährlich über ihren Schultern spannte. Laura stellte mit beiden Händen den Kragen hoch, lässig, wie sie hoffte, und lächelte die

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