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Vier Frauen und ein Mord

Vier Frauen und ein Mord

Titel: Vier Frauen und ein Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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einem geschieht, ist so was wie dieser Sven Hjerson, der einen verrückt machen kann, fürs ganze Leben an einen gebunden. Und die Leute schreiben einem sogar Briefe und sagen, man muss ihn doch sehr gern haben. Ihn gern haben? Wenn ich diesen knochigen, schlaksigen, gemüseessenden Finnen im wirklichen Leben träfe, würde ich einen besseren Mord begehen, als ich je erfunden habe.«
    Robin Upward sah sie geradezu ehrfürchtig an.
    »Wissen Sie, Ariadne, das könnte eine wundervolle Idee sein. Ein wirklicher Sven Hjerson – und Sie ermorden ihn. Sie könnten daraus Ihren Schwanengesang machen, und das Buch dürfte erst nach Ihrem Tode veröffentlich werden.«
    »Diese Gefahr besteht nicht!«, sagte Mrs Oliver. »Was ist mit dem Geld? Alles Geld, das man mit Morden verdienen kann, will ich im Diesseits haben.«
    »Ja, ja. Da bin ich wirklich ganz und gar Ihrer Meinung.«
    Der gequälte Bühnenautor ging auf und ab und warf ihr einen unzufriedenen Blick zu.
    An diesem Morgen hatte Mrs Oliver in einer ihrer häufigen Launen ihre Windstoßfrisur nicht gefallen. Mit einer in Wasser getauchten Bürste hatte sie ihre grauen Locken fest an den Kopf gebürstet. Mit ihrer hohen Stirn, ihrer dicken Brille und ihrer strengen Miene erinnerte sie Robin immer mehr an eine Lehrerin, die ihm in seiner frühesten Jugend Respekt eingeflößt hatte.
    Er sagte ärgerlich:
    »Wissen Sie, ich bin heute gar nicht in Stimmung. Vielleicht der viele Gin gestern Abend. Lassen wir die Arbeit liegen und fahren wir heute Abend ins Kleine Theater hinüber, ja? Und Sie sagen mir dann, was Sie von Cecil halten – für die Rolle des Eric.«
    Mrs Oliver war mit diesem Plan einverstanden, und Robin ging ans Telefon.
    »So«, sagte er, als er zurückkam, »das wäre abgemacht.«
    Der Tag hielt nicht, was der schöne Morgen versprochen hatte. Wolken hatten sich zusammengeballt, es war drückend und Regen drohte. Als Poirot durch die dichten Stauden auf Hunter’s Close zuging, wurde ihm klar, dass er nicht gern in diesem tief eingeschnittenen Tal am Fuße des Hügels wohnen würde. Das Haus selbst war von Bäumen umschlossen, und seine Mauern erstickten unter Efeu. Er meinte, die Axt eines Holzfällers würde hier gute Dienste tun.
    (Eine Axt. Ein Zuckerhammer?)
    Er klingelte, und als niemand antwortete, klingelte er wieder. Deirdre Henderson öffnete ihm. Sie schien überrascht.
    »Ach. Sie sind’s.«
    »Darf ich eintreten und mit Ihnen sprechen?«
    »Ich… nun, ja. Ich denke schon.«
    Sie führte ihn in den kleinen, dunklen Salon, in dem er beim ersten Besuch gewartet hatte. Auf dem Kamin erkannte er die große Schwester der kleinen Kaffeekanne auf Maureens Bord. Ihr mächtiger Hakenschnabel schien das kleine abendländische Zimmer mit einer Andeutung von orientalischer Wildheit zu erfüllen.
    »Leider«, sagte Deirdre entschuldigend, »geht bei uns heute alles drunter und drüber. Unsere deutsche Hausgehilfin geht. Sie ist nur einen Monat hier gewesen. Sie hat die Stellung wohl nur angenommen, um die Einreise nach England zu bekommen, weil hier jemand ist, den sie heiraten will. Und jetzt haben die alles vorbereitet, und heute Abend geht sie.«
    Poirot schnalzte mit der Zunge.
    »Höchst rücksichtslos.«
    »Ja, nicht wahr? Mein Stiefvater sagt, es sei ungesetzlich. Aber selbst wenn es ungesetzlich sein sollte, dass sie einfach wegläuft und heiratet, weiß ich nicht, was man dagegen tun könnte. Wir hätten nicht einmal gewusst, dass sie geht, wenn ich nicht zufällig gesehen hätte, dass sie ihre Kleider einpackte. Sie wäre einfach ohne ein Wort aus dem Haus gegangen.«
    Sie rieb sich mit dem Handrücken die Stirn.
    »Ich bin müde«, sagte sie. »Ich bin sehr müde… Was wollten Sie noch, Monsieur Poirot?«
    »Ich wollte Sie nach einem Zuckerhammer fragen.«
    »Ein Zuckerhammer?«
    Ihr Gesicht war leer, verständnislos.
    »Ein Messinggerät mit einem Vogel darauf und mit blauen, roten und grünen Steinen eingelegt.« Poirot sprach sehr sorgfältig, als er den Gegenstand beschrieb.
    »O ja, ich weiß.«
    Ihre Stimme verriet kein Interesse.
    »Ich habe gehört, dass er aus diesem Hause stammt.«
    »Ja. Meine Mutter hat ihn im Basar in Bagdad gekauft. Es ist einer der Gegenstände, die wir zum Verkauf ins Pfarrhaus gebracht haben.«
    »Der Bring-und-Kaufe-Basar, ist das richtig?«
    »Ja. So was haben wir hier oft. Es ist schwierig, Leute dazu zu bringen, Geld zu spenden, aber gewöhnlich findet man etwas, was man hinschicken kann.«
    »So war er

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