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Vier Frauen und ein Mord

Vier Frauen und ein Mord

Titel: Vier Frauen und ein Mord Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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erinnern, wo? War diesen drei Frauen etwas gemeinsam? Nichts, so scheint es, außer dem Alter. Sie sind alle etwa um die Dreißig herum.
    Sie haben vielleicht den Artikel im Sunday Comet gelesen. Darin war eine sentimentale Beschreibung von Eva Kanes Tochter, wie sie heute leben würde. Die von Mrs Upward eingeladenen Frauen waren alle im Alter, in dem Eva Kanes Tochter heute wäre.
    Man musste also vermuten, dass in Broadhinny eine junge Frau lebte, die die Tochter des berüchtigten Mörders Craig und seiner Geliebten Eva Kane war, und es musste auch so aussehen, als würde diese junge Frau vor nichts zurückschrecken, um zu verhindern, dass diese Tatsache bekannt würde. Dass sie sogar zwei Morde begehen würde. Denn als Mrs Upward tot aufgefunden wurde, standen zwei Kaffeetassen auf dem Tisch. Beide waren benützt, und auf der Tasse des Besuchers waren schwache Spuren von Lippenstift.
    Kommen wir aber jetzt zu den drei Frauen zurück, die die telefonische Nachricht erhielten. Mrs Carpenter erhielt die Einladung, sagte aber, sie sei an jenem Abend nicht nach Laburnums gegangen. Mrs Rendell wollte gehen, schlief aber in ihrem Lehnstuhl ein. Miss Henderson ging tatsächlich zur Villa, aber das Haus war dunkel, niemand hörte sie, und sie ging wieder weg.
    Das ist die Geschichte, wie die drei Frauen sie erzählten. Aber wir haben widersprechende Aussagen. Da ist einmal die zweite Kaffeetasse mit den Lippenstiftspuren, und eine unbeteiligte Zeugin, das Mädchen Edna, sagt mit Bestimmtheit aus, sie habe eine blonde Frau ins Haus gehen sehen. Da ist auch das Parfüm – ein teures, exotisches Parfüm, das von allen Betroffenen nur Mrs Carpenter benützt.«
    Er wurde unterbrochen. Eve Carpenter schrie:
    »Das ist eine Lüge! Das ist eine bösartige, grausame Lüge! Ich war es nicht. Ich bin nie dorthin gegangen! Ich war nicht mal in der Nähe! Guy, kannst du nicht etwas gegen diese Lügen tun?«
    Guy Carpenter war bleich vor Wut.
    »Lassen Sie mich Ihnen sagen, Monsieur Poirot, dass es ein Gesetz gegen Verleumdung gibt und dass alle Anwesenden Zeugen sind.«
    »Ist es eine Verleumdung zu behaupten, dass Ihre Frau ein bestimmtes Parfüm benützt und, nebenbei gesagt, einen bestimmten Lippenstift?«
    »Es ist lächerlich!«, schrie Eve. »Völlig lächerlich! Jedermann könnte mein Parfüm dort verspritzen.«
    Ganz unerwartet lächelte Poirot ihr zu.
    »Mais oui, genau das! Jedermann könnte es tun. Und so auffällig und gar nicht raffiniert. Plump und roh. So plump, dass es, soweit es mich betrifft, sein Ziel verfehlte. Es tat noch mehr. Es brachte mich, wie man so sagt, auf Gedanken.
    Parfüm – und Lippenstiftspuren auf einer Tasse. Dabei ist es so leicht, Lippenstift von einer Tasse abzuwischen. Oder man hätte die Tassen gleich abwaschen können. Warum nicht? Es war niemand im Hause. Aber das geschah nicht. Warum nicht? Und die Antwort schien zu sein, dass man die Weiblichkeit des Täters bewusst unterstreichen wollte, dass man deutlich darauf hinweisen wollte, dass hier eine Mörderin am Werk gewesen war. Ich dachte über die Telefonanrufe für die drei Frauen nach – alle drei waren nur ausgerichtet worden. In keinem Fall hatte die Empfängerin der Einladung selbst mit Mrs Upward gesprochen. So hatte also vielleicht gar nicht Mrs Upward angerufen, sondern jemand, der eine Frau, ganz gleich welche Frau, in das Verbrechen verstricken wollte. Wiederum fragte ich mich, warum. Und es gibt nur eine Antwort darauf: Es war keine Frau, die Mrs Upward getötet hat, sondern ein Mann.«
    Er sah seine Zuhörer an. Alle waren sehr still. Nur zwei reagierten.
    Eve Carpenter sagte erleichtert aufseufzend: »Jetzt reden Sie vernünftig.«
    Mrs Oliver nickte energisch: »Natürlich.«
    »So bin ich also zu diesem Schluss gekommen: Ein Mann hat Mrs Upward getötet, und ein Mann hat Mrs McGinty getötet. Welcher Mann? Der Grund für den Mord musste immer noch der selbe sein. Alles hängt mit dieser Fotografie zusammen. Wer besaß diese Fotografie? Das war die erste Frage. Und weshalb wurde sie aufbewahrt?
    Nun, das ist vielleicht nicht so schwierig. Sagen wir, man hat sie ursprünglich aus sentimentalen Gründen aufbewahrt. Wenn Mrs McGinty einmal beseitigt war, brauchte man das Bild nicht zu vernichten. Aber nach dem zweiten Mord war das anders. Diesmal weiß man bestimmt, dass das Bild mit dem Mord zu tun hat. Jetzt ist es gefährlich, das Bild zu behalten. Deshalb, da werden Sie mir zustimmen, muss das Bild vernichtet werden.«
    Er

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