Vier (German Edition)
Haltegestell und mit Tasten und mit Bildschirmen, sondern nur noch das große Bassin voller Wasser und dahinter eine Tür mit einem komplizierten Schloß.
Drei machte sich bereits an dem Schloß zu schaffen, doch er schüttelte irgendwann den Kopf, schlug mit den Fäusten gegen den Stahl der Tür und brüllte dann: "Und nun? Was bringt uns das? Sollen wir auch noch in die anderen Räume gehen? In der Hoffnung, daß sie uns finden und uns weiterfoltern?" Er schlug noch einmal gegen die Tür und meinte dann: "Ich könnte kotzen, echt!"
"Vier ist Freiheit", hörte sich Vier selber sagen und ging zu dem Bassin. Sein Blick fiel auf das eiserne Gitter, das daneben lag. Es war mit Scharnieren ausgestattet und würde das Bassin zu verschließen, daß es dadurch selber hauchdünn unter der Wasseroberfläche läge.
Vier ist Freiheit.
Ich verstehe.
Er sah sich um und erkannte an einem kurzen roten Blinken die Kamera, die in der einen Ecke des Raumes unter der Decke hing.
Es ist ein Experiment, nicht?
Er lächelte, als er sich neben das Bassin hockte und in das eiskalte Wasser starrte.
Mit einem Mal ist wieder alles da, was man ihm gesagt hat.
Vier ist Freiheit.
Vier muß ins Wasser gehen, um frei zu sein.
Vier muß sich selbst überwinden.
"Verdammt ...", flüsterte er leise und ließ die Beine in das Wasser gleiten.
Da unten ist der Schlüssel. Man kann ihn nur erreichen, wenn man das eiserne Gitter schließt. Er weiß es. Sie haben es ihm gesagt.
Vier tauchte unter Wasser, Eins, Zwei und Drei konnten ihn nicht mehr rechtzeitig erreichen, bevor er sich vom Beckenrand losgemacht hat und ins das Bassin gleitete. Sofort umfing ihn das Wasser und drückte auf ihn ein. Es ist wieder wie damals, in Timo's Pool.
Scheiße, scheiße, scheiße. Ich will nicht sterben!
Er zog die Beine an und griff nach dem Boden des Bassins. Da war der Schlüssel, doch er war an etwas fixiert, das er nicht richtig erkennen konnte.
Vier zerrte und riß daran, doch der Schlüssel bewegte sich nicht. Er wollte sich einfach nicht bewegen.
Es ist nicht genug.
Vier ist Freiheit.
Vier zuckte zur Wasseroberfläche und atmete prustend aus.
"Hey, was machst du da?", rief Eins ihm zu, doch Vier holte nur kurz Luft, ging wieder unter Wasser, riß wieder an dem Schlüssel. Erfolglos.
Verdammt. Verdammt.
Es ist nicht genug.
Er tauchte wieder auf.
"Was tust du da?", rief Sarah, als er die Wasseroberfläche durchstieß, doch Vier verschwendete keinen Atemzug daran, ihr zu antworten. Er stürzte ins Wasser zurück und erinnerte sich, was sie genau gesagt hatten.
Vier ist Freiheit.
Vier muß ins Wasser gehen.
Vier realisierte, daß Tauchen nicht ausreichen würde. Er mußte etwas anderes tun. Sie wollten etwas anderes von ihm sehen.
Als er die Wasseroberfläche ein letztes Mal durchstieß, griff er nach dem eisernen Gitter und zog es über sich. Klackend fiel es ins Schloß, bevor noch irgend jemand etwas dagegen tun konnte.
Vier muß ertrinken , dachte er sich.
Damit Vier frei sein kann.
"Hey, nein! Nein!" Eins stürzte an das Gitter, riß daran, Zwei kam hinzu, Drei ebenfalls, alle drei rissen sie an dem Gitter, doch es bewegte sich kein Stück.
Vier beugte sich in dem Bassin herab zu dem Schlüssel, der nun von seiner Fixierung gelöst war und locker auf dem Boden lag. Triumphierend hob er ihn hoch und schob ihn durch das Gitter.
Jemand nahm ihn entgegen.
Dann öffnete Vier den Mund und spürte, wie das Wasser in seinen Hals spülte.
Vier ist Freiheit , dachte er, bevor sein Überlebensinstinkt eingriff und ihn zwang, sich mit jeder Faser seines Körpers gegen das Gitter zu werfen, um ja nicht zu ersticken.
Zwei hielt ungläubig den Schlüssel in Händen und starrte darauf, während Eins und Drei wie Verrückte an dem Gitter zogen. Vier's Körper schlug mehrfach hart gegen das Gitter, doch es bewegte sich kein bißchen in seinem Schloß. Es dauerte vielleicht eine Minute, bis sein strampelnder, nasser, platschender, gurgelnder Todeskampf zuende war und seine um das Gitter gekrümmten und verkrampften Finger langsam ruhig wurden.
Zwei sah das verzerrte Gesicht von Vier an, das hinter dem Gitter langsam davontrieb und weinte, dann nahm ihr Drei den Schlüssel aus der Hand und ging zu der Tür.
"Mal sehen", sagte er und versuchte ein Schloß zu finden, das zu dem Schlüssel paßte, doch es war keins zu finden. Die Verriegelung schien nicht von Innen, sondern von Außen zu geschehen.
Frustriert schrie Drei auf und schlug
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