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Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Titel: Vier Jungs auf einem Foto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduardo Sacheri
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Wirklich?«
    »Siehst du? Du hörst mir nie zu.«
    »Doch.«
    »Wie man ja jetzt merkt. Ich hab dich wirklich danach gefragt.«
    »Hast du nicht.«
    »Hab ich oder hab ich nicht, Cristo?«
    Cristo nickt. Ruso setzt sich aufrecht hin, weil es ihm einen Heidenspaß macht, den Inhalt des Films wiederzugeben. Auch Cristo richtet sich auf. Er hat es schon zwanzigmal gehört, aber er genießt immer wieder, wie Ruso es erzählt.
    »Robert Redford ist ein Trickbetrüger. Dreißigerjahre. Chicago. Ein Trickbetrüger, der mit einem Komplizen arbeitet. Einem Freund. Einem Schwarzen. Groß. Schon etwas älter. Welcher Schauspieler war das noch mal, Mauricio?«
    »Uh, jetzt hast du mich kalt erwischt«, antwortet Mauricio und betastet seinen Kratzer am Kinn.
    »Egal. Ein Mafioso tötet diesen Freund. Den Schwarzen. Deshalb sucht Robert Redford Paul Newman auf.«
    »Um ihn zu töten?«, fragt Fernando.
    »Wieso sollte er ihn töten, du Idiot? Nein, um sich mit ihm zusammenzutun! Paul Newman ist nämlich ebenfalls ein Trickbetrüger, nur um Klassen besser. Die beiden tun sich also zusammen, um es dem Mafioso heimzuzahlen. Dem, der den Schwarzen getötet hat.«
    »Erinnerst du dich nicht mal mehr an die Musik?«, fragt Mauricio. Der Blick, den Fernando Ruso zuwirft, verrät Cristo, dass es vielleicht nicht der richtige Moment ist, um über Kino zu reden, dass sie Fernando vielmehr schleunigst darüber aufklären sollten, was passiert ist. Aber verklicker das mal Ruso.
    »Unser Doktor sagt das nur«, erläutert Ruso, »weil die Musik so bekannt ist. Dada dadah dadah dadah dadadadadadadah dada dah. Bei der Melodie kenn ich jeden Halbton.«
    »Ich pfeif auf deine Halbtöne, Ruso!«
    »Immer mit der Ruhe. Es ist alles in Butter. Oder, Doktor?«
    »Ja.«
    »Und diesem Arschloch soll ich glauben?«
    »Warum erklärst du es nicht einfach direkt und fertig, Ruso? Vielleicht beruhigt er sich dann«, schaltet sich Cristo ein, der Angst hat, dass die Sache vollends aus dem Ruder läuft.
    Ruso zögert, gibt sich dann einen Ruck. »Wie soll ich dir das erklären? Was anfangs ein totales Chaos war, hat sich schließlich in Wohlgefallen aufgelöst.«
    »Ah ja?«, sagt Fernando skeptisch.
    »Ja, wenn ich’s dir sage. Erst kam der da zu mir.«
    »Wer?«
    »Mauricio. In die Waschanlage. Wann warst du noch mal da?«
    »Uh, weiß nicht mehr.«
    »Vor drei Wochen«, eilt Cristo ihm zu Hilfe, der sich noch gut erinnert, wie sehr ihm Mauricios Audi imponiert hat.
    »Vor drei Wochen also. Wie gesagt, er kam zu mir in die Waschanlage.«
    »Wozu?«, fragt Fernando, in dessen Stimme immer noch eine Menge Groll mitschwingt.
    »Um zu besprechen, was wir tun könnten«, erklärt Mauricio vorsichtig, als hätte er Angst, dass er gleich wieder angeblafft wird oder Prügel bezieht.
    »Warum?«, fragt Fernando nach wie vor feindselig.
    »An dem Tag haben wir uns lang unterhalten«, nimmt Ruso den Faden wieder auf. »Damals hatte ich mir gerade den Film noch mal angeschaut.«
    »Jetzt fängst du schon wieder damit an!«
    »Wie soll ich es dir sonst erklären, wenn mir die Idee doch durch den Film gekommen ist? Diese Typen in Der Clou , das sind zwei gewitzte Trickbetrüger, die einen Streit inszenieren, um diesen Kerl einzuwickeln, und …« Ruso hält inne, um sich die Szene zu vergegenwärtigen.
    »Und weiter?«, fragt Fernando ungeduldig.
    »Wenn ich dir jetzt sage, was ich sagen wollte, nehme ich dir ja das Ende vorweg.«
    »Mann, Ruso! Merkst du nicht, dass mir dein Film scheißegal ist?«
    »Das sagst du nur, weil du dich nicht mehr erinnern kannst. Wenn ich ihn dir jetzt erzähle und du ihn dann anschaust, wirst du dir in den Arsch beißen. Jetzt musst du nur wissen, dass die Typen, die Filmhelden, sich gegenseitig massakrieren, aber nur scheinbar, dass sie in Streit geraten, weil der eine den anderen reingelegt hat, aber nur scheinbar. Und dass sie sich vor den Augen des Mafioso erschießen. Alles nur zum Schein, verstehst du?« Bedrückt wendet er sich an Cristo. »Jetzt hab ich ihm das Ende doch erzählt, ich Idiot.«
    »Ja, blöd, Ruso, aber so ist das manchmal«, tröstet ihn Cristo, der seine Bedenken gut verstehen kann.
    »Soll ich es kurz machen?«, fragt Ruso und sieht Fernando in die Augen. »Ich hab dich angelogen.«
    »Was?«
    »Ich hab dich angelogen, Mann! Wir haben dich angelogen. Der da auch.«
    »Wie, ihr habt mich angelogen?«
    »Schon das Treffen mit Polaco im Supermarkt hat so nicht stattgefunden.«
    »Nicht stattgefunden?«
    »Doch,

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