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Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Vier Jungs auf einem Foto (German Edition)

Titel: Vier Jungs auf einem Foto (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Eduardo Sacheri
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verwickelt. Aber unsaubere Geschäfte, das ist doch dein täglich Brot, oder etwa nicht?« Fernando sieht zum Richter, dann wieder zu Mauricio. »Der Unterschied besteht nur darin, dass du dir in unserem Fall die Verbrecher nicht selber aussuchst.«
    Fernando steht auf, zieht einen Zehnpesosschein aus der Hosentasche und legt ihn auf den Tisch. Dann zeigt er auf den Anzug, den er trägt. »Den bringt dir Ruso dieser Tage vorbei. Ich war leider so blöd und hab meine Sachen im Kofferraum liegenlassen«, erklärt er. Als er bereits an der Tür ist, deutet er auf seine Beine: »Ich hab also auch was verloren. An meiner Jeans hab ich nämlich sehr gehangen.«
    Unternehmer
    Zwei Tage nach dem Gespräch, bei dem Mono Fernando von seinem Plan unterrichtet hatte, fuhr er mit Ruso zu Salvatierra.
    Salvatierra empfing sie in einem weißen Leinenanzug, der ihm ein bisschen zu groß geworden war, als ob auch er den fetten Jahren und tollen Weibern nachtrauerte. Er bot ihnen Bier, Limo und kalten Tee an. Mono entschied sich für eine Limo. Ruso für Tee. Er hasste Tee, aber er war neugierig, weil er ihn noch nie kalt getrunken hatte.
    Die Sessel waren breit, mit weißem Leder bezogen. Richtig bequem saß man nicht, dafür waren sie zu niedrig. Außerdem rutschten die Polster weg, wenn man sich bewegte. Ruso brauchte ewig, bis er eine einigermaßen stabile Sitzposition gefunden hatte. Nur um festzustellen, dass er in dieser Position kaum das Glas Tee halten konnte, das auch noch zu beschlagen begann.
    Mono räusperte sich und machte eine ausladende Geste. »Schönes Zimmer, Polaco. Hast du das selbst eingerichtet?«
    Salvatierra blickte sich missmutig um, als hätte erst die Bemerkung seines Besuchers ihn veranlasst wahrzunehmen, wie es bei ihm zu Hause aussah. Die Wände waren weiß gestrichen und die Decken hoch, typisch für diese alten Häuser. An der größten Wand hing ein überdimensionales Poster der argentinischen Jugendnationalmannschaft bei der WM in Katar. Was kein Zufall war. Drei der Spieler hatte Salvatierra vertreten, als das Schicksal ihm noch gewogen gewesen war und die Zukunft Triumph und Reichtum verheißen hatte. An den anderen Wänden hingen eingerahmte Trikots. Alles Originale, einige von argentinischen Clubs, andere von europäischen. Unterschrieben waren sie mit dickem Filzstift, von den Spielern, die sie getragen hatten, natürlich ebenfalls nur solche, die Salvatierra vertreten hatte. Ruso nippte an seinem Tee, während er wie ein dummes Schaf auf diesen Hemd gewordenen Lebenslauf starrte, mit dem Salvatierra sein Selbstwertgefühl aufzupäppeln versuchte.
    »Neulich, als wir uns zufällig in der Metzgerei getroffen haben, hast du mir erzählt, dass du in der Fußballwelt immer noch Kontakte hast«, kam Mono schließlich zur Sache.
    »Ja, stimmt«, antwortete Salvatierra und setzte sich aufrecht hin, als dürfte man nicht so schlaff durchhängen, wenn man über Geschäfte sprach. »Ich weiß nicht, woran ihr gedacht habt, wie gut ihr informiert seid. Ob ihr investieren wollt oder …«
    »Das hab ich noch nicht entschieden. Ich wollte dich erst mal um Rat fragen, wo du doch Agent bist – «
    »Unternehmer«, fiel ihm Salvatierra ins Wort. »Es mag dir vorkommen wie Haarspalterei, aber Unternehmer trifft es am besten. Ein Agent vertritt nur und erhält dafür eine Kommission. Ein Unternehmer übernimmt noch weitere Aufgaben. Manchmal vertritt er einen Spieler auch. Ein Unternehmer kümmert sich praktisch um alles. Er kauft, verkauft, verleiht Spieler, vermittelt zwischen Clubs. Mit anderen Worten: handelt mit Kapital, nämlich mit den Spielern. Investiert, wenn man so will. Ich weiß nicht, ob ich mich klar ausdrücke.«
    »Klarer geht’s nicht«, beruhigte ihn Ruso, der den Eistee eklig fand, aber trotzdem weiter daran nippte, um nicht unhöflich zu sein.
    »Deshalb hab ich euch auch gefragt –«
    »Die Fragen musst du ihm stellen«, bremste ihn Ruso. »Er hat die dreihunderttausend Dollar. Ich bin arm wie eine Kirchenmaus.«
    Salvatierra wandte sich Mono zu und sah ihn anerkennend an.
    »Dreihunderttausend? Nicht schlecht für den Anfang, Mono, nicht schlecht.«
    »Du sagst also, man sollte investieren.«
    »Langfristig bringt nur das wirklich Geld, Mono. Alles andere ist viel Aufwand für wenig Geld, verstehst du?«
    »Das hab ich ihm auch gesagt«, preschte Ruso wieder vor und legte die Zitronenscheibe neben das Glas, um sie später auszusaugen.
    »Aber du selbst hast anders angefangen«, hakte

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