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Vier minus drei

Titel: Vier minus drei Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Barbara Pachl-Eberhart
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Lächelt mir zu und spricht mit warmer, weiser Stimme:
    »Ich habe die Erlaubnis bekommen, zu dir zurückzukommen, wenn du das möchtest.«
    Mein Herz klopfte so laut, dass ich davon aufwachte. Das Echo der Prophezeiung klang mir noch lange in den Ohren.
    Wenn ich das möchte? Natürlich möchte ich das! Was sonst könnte ich lieber wollen? Ich werde alles tun, damit du wiederkommen kannst. Verlass dich drauf!
     
    Konnte mein Traum wahr werden? Würde Fini wiederkommen? Reinkarnieren, noch in diesem, meinem Leben?

    Der 16. Juni 2008, elf Uhr dreißig
     
    Wieder einmal sitze ich in Elisabeths Therapieraum, auf dem Sofa, eingewickelt in eine warme Decke. Wieder einmal weine ich, was das Zeug hält. Ich habe Elisabeth gerade von meinem Traum erzählt.
    »Kann es sein, dass Fini tatsächlich zurückkommt?«
    »Ja, es kann sein«, meint Elisabeth.
    »Aber warum mussten sie dann überhaupt gehen? Warum musste Heli gehen, wo er doch gerade angefangen hat, so richtig glücklich zu sein?«
    »Manchmal will eine Seele nur zu diesem Punkt kommen. Es reicht ihr, zu wissen, wie sich das Glück anfühlt. Dann kann sie zufrieden gehen. Heli hat erlebt, was er erleben wollte. Das Glück mit dir.«
    »Und Thimo?
    »Ich weiß es nicht. Man weiß nicht immer, was sich eine Seele vorgenommen hat. Thimo hat seine Aufgabe offenbar erledigt.«
    »Ich muss dir etwas ganz Schreckliches sagen. Ich hoffe so sehr, dass Fini noch einmal kommt. Gleichzeitig wünsche ich mir manchmal, es könnte Thimo sein, der zu mir zurückkommen darf. Bei ihm muss ich mich viel mehr entschuldigen. Bei ihm habe ich viel mehr Fehler gemacht. Fini war noch so klein und so glücklich, alles lief so gut. Ich möchte es bei Thimo auch noch einmal so gut machen.«
    Meine Stimme versagt. Auch Elisabeth schweigt.
    Das Schicksal wird schon wissen, was es tut. Es ist gut, egal, wie es kommt.

    27. Juni 2008
     
    Dr. P. ist homöopathische Ärztin. Sie kennt Thimo, Heli, Fini und mich. Ich sitze in ihrem Sprechzimmer, weil ich wissen will, wie es meiner Familie geht. Die zarte alte Dame kann mir, so hoffe ich, eine Antwort geben. Sie hat einen guten Draht zur geistigen Welt, so heißt es.
    Auch sie frage ich:
    »Wird Fini wiederkommen?«
    »Ich sehe zwei Seelen, die möglicherweise durch Sie geboren werden wollen. Wenn es die Umstände erlauben. Ob eine der Seelen zu Fini gehört, kann ich noch nicht erkennen. Aber es besteht in jedem Fall die Möglichkeit, dass Sie noch Kinder bekommen, falls Sie einen lieben Mann finden.«
    Einen Mann? Muss das wirklich sein?
    »Wie geht es Heli? Muss ich Angst haben, dass er in einer Zwischenwelt hängengeblieben ist? Ich habe gelesen, dass das manchmal passiert, wenn jemand sehr plötzlich stirbt. Dass er dann gar nicht kapiert, dass er tot ist.«
    »Mal sehen.«
    Dr. P. schließt die Augen. Sie fällt nicht in Trance, gibt keine esoterischen Brummlaute von sich. Eigentlich sieht sie ganz normal aus, als würde sie ein Bild betrachten, das nur sie sehen kann.
    »Ja, es scheint, dass Heli noch nicht ganz drüben ist.«
    Die alte Dame, die so vertrauenerweckend ist, dass ich sie am liebsten hier und jetzt als meine Großmutter adoptieren würde, beginnt mit leiser Stimme ein Gebet zu sprechen.

    »Heilige Jungfrau Maria, ich bitte für Heli Eberhart …«
    Wow! Man darf sogar katholisch sein, wenn man mit Engeln spricht!
    »… möge er den Weg ins Licht finden und eingehen in das ewige Leben – Oh, ich werde unterbrochen.«
    Sie stutzt. Lauscht überrascht. Ein Lächeln erscheint auf ihrem Gesicht.
    Machen etwa auch Engel manchmal Witze?
    »Heli. Er möchte mitreden, es sei wichtig. Wir sollen uns keine Sorgen um ihn machen. Er ist freiwillig noch nicht weitergegangen, möchte bloß noch ein wenig in Ihrer Nähe bleiben, um auf Sie aufzupassen. Im Übrigen soll ich Ihnen ausrichten, dass er sehr stolz auf Sie ist.«
    Für mich besteht kein Zweifel, dass diese Botschaft von Heli stammt. Ich erkenne ihn in jedem Wort. Er fühlt sich verantwortlich. Er will nicht, dass man ihm dreinredet. Er ist stolz auf mich.
    Oh, Heli, Geliebter, wenn du wüsstest, wie stolz ich auf dich bin! Wenn du wüsstest, wie viele Menschen durch deinen Tod etwas lernen durften!
    »Können Sie auch sehen, wo Thimo ist?«
    Dr. P. schließt die Augen. Eine Weile ist es ganz still.
    »Thimo war doch schon immer ein Seelenanteil von Ihnen.«
    Wie bitte?
    »Haben Sie gewusst, dass gewisse Seelengruppen immer wieder gemeinsam inkarnieren? Sie können sich das so

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