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Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Vier Morde und ein Hochzeitsfest

Titel: Vier Morde und ein Hochzeitsfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janet Evanovich
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man Sie auch mal wieder sieht«, sagte sie zu Morelli. »Ich hoffe, Sie werden sich ab jetzt wieder öfter meiner Enkelin annehmen. Es ist ein bisschen langweilig geworden, seit Sie von der Bildfläche verschwunden sind.«
    »Sie hat mich verstoßen«, sagte Morelli.
    Grandma schüttelte den Kopf. »Versteh einer die Frauen.«
    Morelli schien sich darüber zu freuen.
    »Tja dann. Ich würde jetzt gerne gehen«, sagte Grandma. »Es gibt nicht viel zu sehen hier. Der Sargdeckel ist schon zugenagelt. Außerdem kommt um neun ein Film mit Jackie Chan im Fernsehen, den will ich nicht verpassen. »Haijaaah!«, schrie sie und machte dabei eine Kung-Fu-ähnliche Bewegung. »Kommen Sie doch auch und gucken Sie sich den Film mit uns zusammen an«, sagte Grandma zu Morelli. »Es ist noch etwas Kuchen vom Nachtisch übrig.«
    »Hört sich verführerisch an«, sagte Morelli. »Ich würde gerne ein anderes Mal darauf zurückkommen. Ich muss heute Abend noch arbeiten und jemanden bei einer Überwachung ablösen.«
    Als wir aus dem Beerdigungsinstitut traten, war Bunchy nirgends zu sehen. Vielleicht war die beste Methode ihn abzuhängen die, ihm etwas zur Beschäftigung zu geben. Ich setzte Grandma ah und fuhr weiter zu meiner Wohnung. Ich drehte ein paar Runden auf dem Parkplatz und schaute zwischen den Autos nach. Ich wollte sicher sein, dass Ramirez mich nicht bereits erwartete.
    Rex hoppelte in seinem Laufrad, als ich die Wohnungstür aufschloss. Er unterbrach seinen Lauf, ich machte das Licht an, und er zuckte zur Begrüßung mit dem Schnurrbart.
    »Fressen!«, rief ich und hielt ihm die braune Einkaufstüte hin, die ich nach jedem Essen bei meinen Eltern nach Hause schleppte. »Lammbraten, Kartoffelpüree und Gemüse, ein Glas eingelegte Rote Beete, zwei Bananen, ein Viertelpfund Schinkenaufschnitt, ein halbes Brot und Apfelstrudel.« Ich brach einen Happen von dem Kuchen ab und ließ ihn in Rex’ Fressnapf fallen. Rex wäre vor Aufregung beinahe aus seinem Laufrad gekippt.
    Ich hätte mir auch gern ein Stück von dem Kuchen gegönnt, aber dann dachte ich an das kleine Schwarze und aß stattdessen eine Banane. Danach hatte ich immer noch Hunger und machte mir ein halbes Schinkensandwich. Nach dem Sandwich zupfte ich an dem Lammbraten. Schließlich gab ich es auf und aß den Kuchen. Morgen Früh würde ich als Erstes eine Runde joggen. Mal sehen. Das heißt, nein! Unbedingt! Ich wusste, wie ich so etwas handhaben musste. Ich würde Ranger anrufen und ihn fragen, ob er Lust hätte, mit mir zu joggen. Dann stünde er auf jeden Fall morgen Früh hier auf der Matte und würde mich zwingen, aufzustehen und ein bisschen Sport zu treiben.
    »Yo«, meldete sich Ranger am Telefon. Seine Stimme klang heiser, und mir fiel ein, dass es schon spät war, wahrscheinlich hatte ich ihn geweckt.
    »Ich bin es, Stephanie. Entschuldige, dass ich so spät noch anrufe.«
    Er holte tief Luft. »Kein Problem. Als du das letzte Mal spätnachts anriefst, warst du nackt und an die Stange von deinem Duschvorhang gefesselt. Hoffentlich enttäuschst du mich diesmal nicht.«
    Damals hatten wir gerade angefangen zusammenzuarbeiten, und ich kannte ihn kaum. Er hatte meine Wohnungstür aufgebrochen und mich mit wenigen, kühl und effizient ausgeführten Handgriffen befreit. Diesmal würde er vermutlich anders an die Sache herangehen. Bei dem Gedanken, dass er mich jetzt, nackt und angekettet, anmachen würde, lief es mir heiß und kalt den Rücken runter.
    »Tut mir Leid«, sagte ich. »So einen Anruf kriegt man nur einmal im Leben. Diesmal rufe ich wegen etwas anderem an. Ich könnte ein bisschen Sport vertragen.«
    »Jetzt gleich?«
    »Nein! Morgen Früh. Ich will joggen und suche einen Partner.«
    »Du suchst gar keinen Partner«, sagte Ranger. »Du suchst jemanden, der dich antreibt. Du joggst überhaupt nicht gerne. Du hast Bedenken, dass dir das kleine Schwarze nicht passen könnte. Was hast du gerade gegessen? Kuchen? Schokolade?«
    »Alles Mögliche«, sagte ich. »Ich habe einfach alles aufgegessen.«
    »Du brauchst ein bisschen mehr Selbstdisziplin, Babe.«
    Das konnte man wohl sagen. »Willst du nun mit mir joggen oder nicht?«
    »Nur, wenn du wirklich vor hast, in Form zu kommen.«
    »Ja.«
    »Du lügst wie gedruckt«, sagte Ranger. »Aber weil ich keine fette Gans in meinem Team haben will, bin ich morgen Früh um sechs Uhr da.«
    »Ich bin keine Gans«, rief ich in den Hörer, aber da hatte er schon aufgelegt.
    Scheiße.
    Ich stellte den Wecker

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