Vier zauberhafte Schwestern und die fremde Magie
Schwestern der Reihe nach an. »Und ich habe gespürt, dass sie ein Teil von mir sind und ich sie nicht verlieren will.«
»Ein Talent, um das man sich nicht kümmert, ver kümmert, heißt es«, sagte Flame.
»Aber jetzt kriegen wir den Magischen Kreis nicht mehr hin«, sagte Marina.
Sky zuckte mit den Schultern. »Ich kann versuchen, mich zurückzunehmen, aber ich finde, ihr solltet eure Kräfte lieber weiterentwickeln. Auf diese Weise wären unsere Kräfte wieder im Gleichgewicht und noch dazu stärker als früher.«
»Ich habe schon ein bisschen geübt«, gab Flora zu.
Flame sah zu ihr hinüber. »Du also auch! Gibt es sonst noch etwas, das ich wissen sollte?«
Sky und Flora sahen erst einander an, dann Flame. »Nein«, sagten beide.
»Es ist nicht unsere Schuld, dass du deine magischen Kräfte nicht mehr benutzen willst«, sagte Sky.
»Wer behauptet das?«
Flora schüttelte den Kopf. »Komm schon, Flame, sei ehrlich. Du hast andere Dinge im Kopf gehabt.«
Flame schnaubte. »Tja, jetzt habe ich keine große Wahl mehr, wo das Haus voller Felslinge ist.«
»Dann übe«, sagte Sky. »Dann können wir vielleicht den Magischen Kreis bilden und endlich loslegen.«
Marina zog erneut ihr Handy aus der Hosentasche und blickte auf das Display hinunter. »Ich bin den ganzen Vormittag nicht rangegangen. Die anderen werden sich fragen, ob mit mir alles in Ordnung ist.«
»Marina!«, rief Flora entrüstet. »Das Haus ist voller Felslinge. Die Luft wird in diesem Moment von ihnen verpestet. Hör auf, Zeit damit zu vergeuden, dir um deine dämlichen SMS Gedanken zu machen!«
Marina runzelte die Augenbrauen und schob das Handy zurück in die Hosentasche. »Sorry«, murmelte sie.
Sky stemmte die Hände in die Hüften und befahl: »Sucht euch alle einen Ort, wo euch niemand sieht, und fangt an zu üben! Los!«
»Was wirst du solange machen?«, fragte Flame.
»Ich gehe ins Haus, um nachzusehen, was drinnen los ist«, erwiderte Sky. »Ich werde Archie mitnehmen, dann habt ihr eure Ruhe.«
Flame, Marina und Flora übten eine Stunde lang den Umgang mit ihren magischen Kräften. Flame stellte sich in den Stallhof, der von einer hohen Mauer umgeben war. Flora entschied sich für den Gemüsegarten, hinter dessen Buchenhecke sie gut verborgen war. Marina ging zum Geheimen Garten am Rand des Tennisplatzes. Da sie bereits ein bisschen geübt hatte, war Flora auf die Macht eingestellt, mit der die Magie durch ihre Finger brandete. Für Flame und Marina war es ein Schock. Beide waren überrascht von der Stärke ihrer Kräfte – die noch größer war als in der Nacht zuvor. Diese neue Macht war gewaltig und unberechenbar und beide Schwestern erkannten, dass sie erst einmal unter Kontrolle gebracht werden musste, ehe sie ihnen von Nutzen sein konnte.
Flame arbeitete daran, ihre Feuerkraft zu bündeln, bis sie so präzise wie ein Laserstrahl war. Außerdem dachte sie darüber nach, dass dem Feuer die Kraft innewohnte, zu verschlingen und zu erneuern. Falls die Felslinge von einem Ort tief aus der Erde stammten, würden sie großer Hitze gegenüber unempfindlich sein, überlegte sie. Konnte sie sie mit Hilfe ihrer Feuerkraft in etwas anderes verwandeln? Im Moment wusste sie das noch nicht, aber sie übte weiter.
Im Geheimen Garten trainierte Marina derweil ihre Kraft des Wassers und lernte Nadeln aus Eis abzuschießen, die so kalt und spitz waren, dass sie ein Loch in alles brannten, das sie berührten. Sie würde die Felslinge mitten in der Bewegung gefrieren lassen, beschloss sie.
Im Gemüsegarten arbeitete Flora mit ihrer Erdmagie. Je länger sie übte, desto gezielter ließ sich ihre Kraft einsetzen, und sie entdeckte, dass sie etwas so Kleines wie einen Grashalm mit absoluter Präzision an einen zweiten binden konnte. Wenn sie ihre Kräfte jetzt bei einem Felsling einsetzte, würde er ihr auch dann nicht entwischen können, wenn er seine Form veränderte. Das spürte sie. Ein Teil von ihm würde sich nicht von der Stelle rühren können. Als Nächstes übte sie das Schrumpfen von Dingen.
Im Haus schloss Sky behutsam die Tür des Bügelzimmers, in dem Archie schlief. Dann rannte sie von Raum zu Raum und riss sämtliche Fenster auf. Ein paar der großen Schiebefenster im Erdgeschoss klemmten und wollten sich nicht rühren. Doch auch so fegte schon bald frische Luft durch das Haus. Wo sind Mum und Dad?, fragte sich Sky. Sie rannte zum Zimmer der Eltern und klopfte an die Tür.
»Komm herein«, rief ihre Mutter, woraufhin
Weitere Kostenlose Bücher