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Vilja und das Raeuberfest

Vilja und das Raeuberfest

Titel: Vilja und das Raeuberfest Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Siri Kolu
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Leben.«
    » Na, ist das denn ein Wunder?! Man hat uns vom ersten Tag an belogen! Man hat uns aufgelauert und uns überfallen!«, schnaubte Hele wütend. » Man hat unseren Reifen zerstochen. Hier stinkt’s nach einer riesengroßen Verschwörung!«
    » Ich werde Papa«, sagte der Wilde Karlo und massierte mit der Faust seine Stirn. » Das darf man nicht vergessen.«
    » Ich werde wieder Papa«, wiederholte er dann. » Was für eine unfassbare, funkelnde und sinnlich-schöne Sache das doch ist! Wenn ich überlege, wie diese Früchte deiner Hüften hier schon bald verschwinden werden, um ihre eigenen Familien zu gründen …«
    Hilda warf ihm einen Blick zu. Kalle schaute mich an und wiederholte lautlos die Worte: Früchte deiner Hüften?
    » Herr im Himmel!«, der Wilde Karlo schrie so laut, dass mir das Trommelfell erzitterte. » Danke, danke, danke!«
    Er beugte sich zu Hilda und gab ihr einen riesengroßen Schmatzer auf die Wange. » Fantastisch! Und wie deprimierend für die anderen!«, jubelte er dann. » Von den Pärnänens stirbt der Anführer, und unsere Gruppe wird immer größer! Lasst uns in das Wettkampfbüro gehen und Punkte dafür einfordern, dass wir einen neuen Mini-Schurken hervorbringen!«
    » Da wird das Gesicht von der Pärnänen sauer wie ’ne Zitrone«, lachte Gold-Piet meckernd. » Tadaa! Hier ein Mini-Räuberberg. Und noch einer. Und noch einer. Unsere Liga: Pow, Pow, Pow. Drei Schläge direkt ins Gesicht!«
    Die Räuberbergs hatten ihr inneres Gleichgewicht wieder gefunden.
    » Schön, dass ihr gerade einen gefühlvollen Moment habt, aber bevor wir vor irgendjemandem damit angeben, noch eine kleine Sache«, bemerkte Hele trocken. » Man müsste jetzt so langsam eine Idee bekommen, was als Nächstes zu tun ist!«
    Hele schien sich am schnellsten von der Überraschung erholt zu haben. Sie zog aus der untersten Schublade der Bank ihren Laptop heraus und ging ins Internet. Sie wartete bestimmt auf eine Nachricht von A-Ka Mikkonen! Vielleicht konnte die uns ja sagen, was eigentlich los war und was wir tun sollten.
    Ich wusste, dass Hele ihren Eltern noch nichts von ihrer Freundschaft mit A-Ka erzählt hatte. Anders gesagt, keiner – Kalle und ich eingeschlossen – hatte eine Ahnung davon, was die Vizekapitänin der Räuberbergs gerade trieb. So war es leider nun einmal.
    » Was? Fängst du jetzt etwa irgendein Computerspiel an? In so einem Moment?«, fragte der Wilde Karlo feierlich, aber auch ein wenig oberlehrerhaft. » Du hast gerade erfahren, dass du Schwester wirst. Und Kalle wird Bruder. Auch ihr habt eine erzieherische Verantwortung! Natürlich nicht so sehr wie ich, weil ich ja wieder Vater werde – ein Vater! Das ist ein Ehrentag! Hisst die Räuberflagge und werft die Schuhe an die Decke! Man darf in so einem Moment nicht mit irgendwelchen Quatsch-Spielen anfangen!«
    Hele stöhnte und versuchte ihrem Vater, der ihr mit dem Finger drohte, keinerlei Beachtung zu schenken. Aber dann übermannte den Räuberhauptmann eine neue Welle der Begeisterung, und er vergaß, seine Tochter weiter auszuschimpfen. » Aus mir wird ein Papa!«, jubelte er. » Ein ab-so- LUT -er Spitzen-Papa! Einer, von dem der Sohnemann sagen wird: › Wow, was für ein Vater! Der da ist mein Spitzen-Vater, der da hinten, der da mit den Zöpfen!«
    » Denkt ihr dasselbe wie ich«, flüsterte Kalle seiner Schwester und mir zu und rollte dabei mit den Augen. » Wir könnten unseren Ruf komplett verlieren. Weil der da drüben jetzt komplett durchgeknallt ist!«
    Hele zeigte keinerlei Gefühlsregung, sie war soeben dabei, sich auf der Bandit-H-Homepage einzuloggen.
    » Ich raube jede Spielzeugeisenbahn und jeden Legostein und jede Wasserpistole, die es in finnischen Autos gibt«, der Räuberhauptmann glühte vor Eifer. » Ich zieh dem Mini-Typen ’ne Lederjacke an und ein Halstuch mit Totenköpfen. Dann können alle sehen, dass das mein Sohn ist.«
    » Ich mach ’ne kleine Hängematte, sodass er sich da drin räkeln kann«, sagte Gold-Piet zu seinem Boss. » Ein winzig kleiner Räuberkerl …«
    » Meine Güte«, seufzte Hele und öffnete den Ordner mit den Privatmails. » Und das hier muss man dann wer weiß wie lange noch aushalten.«
    » Eigentlich jetzt gar nicht mehr sooo lange«, sagte Hilda umständlich. » Nur noch bis zum Ende des Herbstes.«
    » Nur noch bis zum Herbst?«, fragte ich verblüfft. » Dann ist schon die Geburt? So bald schon?«
    » Du hast es wer weiß wie lange gewusst«, stammelte der Wilde

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